Das hat die Experten beeindruckt. Obwohl Einwohnerzahl und die Zahl der Beschäftigten im Landkreis Donau-Ries auch 2018 nochmals deutlich zugelegt haben, konnte der Stromverbrauch mit einem leichten Anstieg von 1 % nahezu konstant gehalten werden.
Es gibt aber noch eine weitere erfreuliche Nachricht: der Anteil der Erneuerbaren Stromerzeugung stieg weiter an und liegt bei 99,6 % des Stromverbrauches. Das bedeutet, dass der Stromverbrauch im Landkreis bilanziell nun fast vollständig aus Erneuerbaren Energien aus der Region gedeckt wird.
Dr. Serafin von Roon von der Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft (FfE) konnte in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Energiefragen am 11.11.2019 diese erfolgreiche Bilanz präsentieren. Im Rahmen des EnergieNutzungsPlanes, den die FfE, in Zusammenarbeit mit der Energiebeauftragten Heike Burkhardt erstellte, werden seit 2014 regelmäßig Bilanzen erstellt und diese den Kreistagsmitgliedern präsentiert.
Auf die Energiebilanz des Landkreises Donau-Ries, so Landrat Stefan Rößle in der Umweltausschusssitzung, können die Bürger und Unternehmen stolz sein. Zunächst wurde die besonders positive Entwicklung des Stromverbrauchs seit 2007 gelobt. Die extrem positive wirtschaftliche Entwicklung, die an einem Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten um 29 % gemessen werden kann, führte zwar zu einem Anstieg des gewerblichen Stromverbrauchs um 13 % in den letzten 12 Jahren. Nimmt man diese beiden Zahlen jedoch zusammen, zeigt sich, dass die Unternehmen ihre Energieeffizienz erheblich steigern konnten. Besonders muss das private Engagement der Bürger des Landkreises hervorgehoben werden. Obwohl die Bevölkerung in diesem Zeitraum um 2,7 % zugenommen hat, konnte der Stromverbrauch um 18 % gesenkt werden.
Die herausragende Stellung des Landkreises bei der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien wird besonders deutlich beim Vergleich zu den Daten auf Bayern- und Bundesebene:
Im Landkreis Donau-Ries wurde 2018 im Vergleich zum Bayern- und Deutschland -Durchschnitt doppelt so viel Strom aus Erneuerbaren pro Kopf erzeugt.
Bei der Biomasse und der Photovoltaik fällt der Vergleich noch deutlicher aus: mit in Summe 4.480 kWh erzeugt jeder Landkreis-Bürger im Schnitt dreimal so viel Strom aus diesen Quellen wie der Durchschnitts-Bayer und viereinhalbmal so viel wie der Durchschnitt der Bundesbürger.
Die Energiebeauftragte des Landkreises, Heike Burkhardt erläuterte die Vielzahl an Maßnahmen, die seit der Verabschiedung des neuen Energieleitziels umgesetzt wurden. Neben der Fortsetzung bereits erfolgreicher Projekte wie der Energie-Allianz, des Energie-Forums und der Energieberatung wurden weitere Projekte realisiert. Die Biogasresolution wurde mit hoher Beteiligung aller wichtigen Akteure erarbeitet, der Landkreis wurde seiner Vorbildfunktion durch neue Beheizungsmöglichkeiten der Liegenschaften gerecht, die Gemeinden wurden bei Themen wie LED-Beleuchtung oder Elektromobilität unterstützt. Dieser Ansatz wird thematisch ausgeweitet und ein Erfahrungsaustausch durch die Bereitstellung einer Best-Practice-Plattform in nächsten Jahr erleichtert.
Rößle: Energie und Klimaschutz sind große Zukunftsthemen
Landrat Stefan Rößle: Wir können auf das Geleistete stolz sein und werden weiter durch Effizienzsteigerung und Ausbau der Erneuerbare Energien an der Erreichung unseres Energie-Leitziels arbeiten, bis 2030 60% Anteil am gesamten Energieverbrauch für Strom und Wärme aus Erneuerbaren zu haben. (pm)