Werner Möritz, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Donauwörth blickt auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Jahr 2019 zurück: „Trotz der abgeschwächten Konjunktur zeigtesich der Arbeitsmarkt im Landkreis Donau-Ries als äußerst robust. Im Jahresdurchschnitt liegt die Arbeitslosenquote bei 1,6 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahres. Bis zur Jahresmitte lagen die monatlichen Arbeitslosenquoten unter dem Vorjahreswert; ab Juli verzeichnen wir im Vergleich zum Vorjahr eine Wende mit geringfügig höheren Arbeitslosenquoten.“Auch beim Bestand an arbeitslosen Menschen zeigt sich diese Entwicklung. Seit dem Monat Juli beobachten wir regelmäßig höhere Werte als im Vorjahr. Aber trotzdem hat sich der Arbeitsmarkt sensationell gut entwickelt. Durchschnittlich waren im Landkreis Donau-Ries 1.241 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 47 weniger als im Jahr 2018 (minus 3,7 Prozent) und 240 weniger als im Jahr 2017 (minus 16,2 Prozent).
„Die Eintrübung in Teilbereichen der Wirtschaft machte sich weniger durch die Arbeitslosigkeit bemerkbar, sondern eher durch vermehrte Anfragen im Bereich des Kurzarbeitergeldes. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem wir praktisch keine Kurzarbeit hatten, gingen im Jahr 2019 doch einige wenige Anzeigen ein. Zum Jahresschluss lagen von 4 Betrieben Anzeigen für Kurzarbeit vor. Rund 100 Arbeitnehmer sind davon betroffen“ berichtet der stellvertretende Agenturleiter.
Arbeitslosigkeit nach Personengruppen
Bei den Frauen ging im vergangenen Jahr die Arbeitslosigkeit stärker (-5,0 Prozent) zurück als bei den Männern (-2,4 Prozent). Bei den jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren sank die Arbeitslosig- keit um 9 oder 6,4 Prozent) auf 128 Personen. Im Jahr 2019 waren durchschnittlich 497 Menschen im Alter ab 50 Jahren gemeldet, 13 (oder 2,6 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Erfreulich ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei den Langzeitarbeitslosen (länger als ein Jahr arbeitslos) um 48 oder 19,4 Prozent auf insgesamt 200. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen mit Behinderung stieg um 3 (oder 2,1 Prozent) auf 147. Einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um 23 oder 9,1 Prozent auf 278 verzeichnen wir außerdem bei den ausländischen Personen.
Arbeitskräftenachfrage hält weiter an
Der Personalbedarf der Betriebe – insbesondere an Fachkräften - ist weiterhin sehr hoch. "Wir hatten im Jahr 2019 durchschnittlich 1.733 offene Stellen gemeldet. Das sind zwar 40 oder 2,2 Prozent weniger als im Jahr 2018, aber bedeutend mehr offene Arbeitsstellen als gemeldete Arbeitslose", heißt es in einer Pressemitteilung der Agentur für Arbeit.
Im Vergleich zum Vorjahr ist auch der Neuzugang von Stellen rückläufig. Im gesamten Jahresverlauf wurden 4.480 Arbeitsstellen zur Besetzung gemeldet, 1.114 oder 19,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. „Eine große Herausforderung wird auch in 2020 darin bestehen, die Unternehmen mit allen Kräften zu unterstützen, ihren Personalbedarf zu decken. Zur Sicherung des Fachkräftebedarfes haben wir sehr gute Möglichkeiten, sowohl die Firmen und deren Beschäftigte, als auch Arbeitslose zu unterstützen. Das Qualifizierungschancengesetz verbessert die Weiterbildungsförderung für alle Beschäftigten, deren berufliche Tätigkeiten aufgrund von Digitalisierung oder Strukturwandel bedroht sind oder die eine Weiterbildung in einem Engpassberuf anstreben. Ebenso wurden die beruflichen Weiterbildungsmöglichkeiten für arbeitslose Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer flexibilisiert und diese können sich damit qualifikatorisch breiter aufstellen“ erläutert Möritz und appelliert an die Arbeitgeber, die attraktiven Fördermöglichkeiten intensiv zu nutzen. „Unsere Experten im Arbeitgeberservice beraten dazu individuell“. (pm)