In der jüngsten Sitzung des Bau-, Verwaltungs- und Umweltausschusses am Dienstag, 21. Juli, war das Nördlinger Leuchtturmprojekt einmal mehr auf der Agenda. Es galt, sich auf ein Raumkonzept für das Grundmodul des neuen Bades im Rieser Sportpark zu einigen und der Vollversammlung zum Beschluss vorzulegen. Bezüglich der Ausstattung dieses Basis-Bades nahm Oberbürgermeister David Wittner das Gremium zunächst noch einmal ins Gebet: „Man muss bei allen Dingen, die jeder in diesem Hallenbad haben möchte, das große Ganze im Blick behalten.“ Wittner rief dazu auf, das Grundmodul nicht zu überfrachten, sondern sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Jürgen Eichelmann, Sachgebietsleiter Hochbau bei der Stadt Nördlingen, stellte die verschiedenen Teile des Bades vor, wie das Stadtbauamt sie vorschlägt. Demnach soll das Grundmodul ein Schwimmbecken mit fünf Bahnen beinhalten, mit Startblöcken und einer Eignung für Wettkämpfe der Kategorie D. Durch den Verzicht auf eine sechste Bahn könnte ein breiterer Seitenstreifen entstehen und damit mehr Aufenthaltsfläche bzw. -qualität geschaffen werden. Des Weiteren soll ein Lehr- und Kursschwimmbecken mit Hubboden ins Bad sowie ein Baby- und Kleinkinderbecken mit kleiner Rutsche. Mit Umkleiden, Duschen, Technikräumen und kleinem gastronomischem Bereich komme man auf Kosten von 14,4 Millionen Euro. Eine Sauna mit Biosauna, Finnischer Sauna, Dampfbad und Außensauna könnte die Umkleiden und Sanitärbereiche des Bades mitbenutzen und wäre auch in einem eigenen Bauabschnitt machbar, Kostenpunkt: circa 3,7 Millionen Euro. Weitere Optionen wie die „Triple Slide Rutsche“ (0,8 Millionen Euro), einen großen Rutschenturm (1 Million Euro) und einen Sprungturm stellte Eichelmann ebenfalls vor, die beiden letzteren allerdings eher der Vollständigkeit halber.
Sechste Bahn – ja oder nein?
In der anschließenden Diskussion kristallisierte sich heraus, dass es vor allem bei der Anzahl der Schwimmbahnen unterschiedliche Meinungen gibt. Eine Mehrzahl sprach sich für sechs Bahnen aus, z.B. Maximiliane Böckh (CSU), die das größere Becken vor allem für den Nördlinger Schwimmsport sowie ein besseres Miteinander von Sport- und Freizeitschwimmern als wichtig erachtet. Das stärkste Argument für sechs Bahnen sie es, dass man eine sechste Bahn nicht im Nachhinein anbauen könne. Auf ihrer Seite hatte Böckh unter anderem Dr. Cathrin Schnell (Grüne-Frauenliste) und Marcus Sienz (Stadtteilliste), der sich auch gleich für den Bau der Sauna in einem Rutsch mit dem Grundmodul aussprach. Die PWG ist sich laut Johannes Ziegelmeir uneins, ob fünf oder sechs Bahnen besser wären, für beide Varianten gebe es gute Argumente. Er selbst würde eine Sauna oder eine Rutsche im Grundmodul der sechsten Bahn vorziehen. Ähnlich sieht es Rita Ortler (SPD), die um eine Hinzunahme der mittleren Rutschenlösung anstatt der sechsten Bahn aussprach, um das Bad für möglichst viele Altersgruppen attraktiv zu machen.
Stadtkämmerer Bernhard Kugler appellierte eindringlich an den Ausschuss, sich für fünf Bahnen zu entscheiden, es gehe um Mehrkosten von einer Million Euro bei einer sechsten Bahn. Er habe Angst, dass man sich übernehme. Geholfen hat es erst einmal nichts: Mit zehn zu sechs Stimmen sprach sich der Bauausschuss dafür aus, ein Bad mit einem 6-Bahn-Becken planen zu lassen. Als optionale Module bzw. später mögliche Anbauten sollen ein Außenbecken, eine Rutschenlösung (groß oder klein) und die Sauna in das Raumkonzept. So kommt der Vorschlag also in die nächste Vollsitzung am 30. Juli, wo dann darüber entschieden wird.