Stadtrat Nördlingen

Nördlinger Haushalt knackt erneut die 100-Millionen-Euro-Grenze

Bild: Christina Atalay / Stadt Nördlingen
Am Montag stand in Nördlingen der Haushalt 2025 auf dem Programm. Dabei nehmen Investitionen einen wichtigen Platz ein. Dafür ist man auch zu einem Kredit bereit.

War der Haushalt 2024 durch das erstmalige Knacken der 100-Millionen-Euro-Grenze noch ein markantes Ereignis, scheint es bei der Wiederholung schon weniger einschneidend. Auch der Haushalt 2025 liegt wieder im dreistelligen Millionenbereich. Mit einem Volumen von rund 105 Millionen Euro wird gerechnet. Davon entfallen etwa 70 Millionen auf den Verwaltungshaushalt, weitere 35 Millionen kommen durch den Vermögenshaushalt hinzu.

Für Nördlingens Oberbürgermeister David Wittner ist dieser Haushalt jedoch ein Zeichen, „dass wir gemeinsam Verantwortung übernehmen und die Herausforderungen der Zukunft annehmen“. Das erklärte Ziel sei es dabei, „dass wir unsere Stadt lebenswert, nachhaltig und zukunftssicher gestalten“. Daher steht vor allem der Vermögenshaushalt ganz im Zeichen von Investitionen. Dafür wurde auch eine Kreditaufnahme von zehn Millionen Euro in diesem Jahr eingeplant.

Investitionen in die Zukunft der Stadt

Neben dem neuen Kraterbad, für das in diesem Jahr 13 Millionen Euro fällig werden (rund ein Drittel der Gesamtkosten), soll auch in die frühkindliche Betreuung investiert werden. Gerade im U3-Bereich kann noch nicht für jedes Kind ein Platz angeboten werden, weswegen neben vier Millionen Euro aus dem Verwaltungshaushalt weitere 4,7 Millionen Euro für Erweiterungen, Sanierungen und Neubauten von Kitas wie aktuell im Egerviertel vorgesehen sind. Auch die Schulen werden mit einer Million Euro bedacht, um den offenen Ganztag vorzubereiten.

Zudem gibt es größere Investitionen in die Feuerwehren (761.000 Euro), den Erhalt der historischen Stadtmauer und St. Georg (1,6 Mio.) und Investitionskostenzuschüsse für die Donau-Ries-Kliniken (250.000 Euro). Des Weiteren sind Investitionen in die einzelnen Stadtteile (1,7 Mio.) vorgesehen sowie in die Sanierung des Inneren Rings (456.000 Euro) und Entwicklung des Industriegebiets „Steinerner Mann Ost“ (1,9 Mio.).

Höhere Umlagen und Personalkosten

Im Verwaltungshaushalt wird mit Einnahmen von rund 63,1 Millionen Euro gerechnet. Diese setzen sich unter anderem aus der Gewerbesteuer (23. Mio.), der Einkommenssteuer (15,3 Mio.) und der Umsatzsteuer (2,8 Mio.) zusammen. Dem stehen Ausgaben in Höhe von etwa 61,7 Millionen Euro entgegen. Die größten Posten entfallen hier auf Umlagen und Personalkosten. So stieg die Bezirksumlage auf 3,8 Prozent, was zur Folge hat, dass die Kreisumlage auf 50 Prozent (+1,7 Prozent) angehoben wurde.

Bei einer Umlagekraft von rund 38,1 Millionen Euro bedeutet das für die Stadt Nördlingen eine Umlage von 19 Millionen Euro, die an den Landkreis abgeführt werden muss – fast zwei Millionen mehr als im Vorjahr. Bei den Personalkosten musste der Planungssatz um eine Million Euro auf 16,5 Millionen angehoben werden.

Dennoch sieht David Wittner die Stadt im Vergleich zu anderen Kommunen in Bayern gut aufgestellt. Insgesamt hätten die bayerischen Kommunen im vergangenen Jahr mit einem Rekorddefizit von 5,3 Milliarden Euro abgeschlossen. In Nördlingen gab es jedoch im vergangenen Haushalt einen Zuführungsbetrag von 15 Millionen Euro. „Dass wir in Nördlingen bislang ein anderes Bild sehen und noch außerordentlich gute Jahresabschlüsse verbuchen konnten, verdanken wir unseren Bürgerinnen und Bürgern und unseren starken Unternehmen, die uns dies ermöglicht haben.“

Redakteur. Unterwegs für blättle und online. Geboren in Augsburg ist er über Freiburg, Wien und München endlich im schönen Donau-Ries angekommen. Hier hat er besonders die Themen Kunst, Kultur, Geschichte und Sport im Blick.

Telefon: 0906/977598 – 27
mhabermeier@donau-ries-akutell.de