Ob nun Amateursport oder Profibereich, alle Bereiche sind stark betroffen. Auch die Wettanbieter leiden stark unter den Auswirkungen der Coronakrise. Das Wettangebot ist durch weniger stattfindende Spiele im Amateurbereich stark eingeschränkt und sollten die Anbieter in eine finanzielle Schieflage geraten, könnte dies Auswirkungen auf die Attraktivität der Fußball Wettquoten haben. Immerhin sind die Buchmacher nicht davon abhängig, ob Zuschauer ins Stadion gehen können oder nicht.
Trotz aller Bemühungen scheint die Fußballwelt stillzustehen
Gerade die Amateurkicker im Landkreis Donau-Ries haben gekämpft und die Hoffnungen waren aufgrund all ihrer Bemühungen so groß, dass die Spiele weiterhin stattfinden dürften. Es wurden aufwendige Hygienekonzepte erstellt, damit man den Fußball auch in Pandemie-Zeiten weiterhin fortführen darf. Zu diesem Zweck waren, angefangen bei der B-Klasse bis hin zur Regionalliga Bayern, unzählige ehrenamtliche Helfer unermüdlich im Einsatz, um sicher zu gehen, dass diese Konzepte auch vor Ort umgesetzt werden konnten.
Doch diese Mühen wurden für nicht mal ganz 2 Monate belohnt. Gerade durfte man nach der monatelangen Zwangspause, die im Frühling ihren Beginn nahm, endlich wieder unter vielen Bestimmungen spielen, und schon ist es trotz aller Hygieneregeln schon wieder vorbei.
Die Folge sind unterschiedliche Reaktionen. Viele Abteilungsleiter der Regionalligen sind inzwischen richtig frustriert. Das zeigt das Beispiel des Abteilungsleiters des TSV Rain. Nachdem der Verein dafür gesorgt hatte, dass nun 400 Sitzplätze nummeriert wurden, um eventuelle Infektionsketten nachvollziehen zu können, und in dieses Konzept sehr viel Zeit investiert wurde, herrscht hier über die erneuten Maßnahmen regelrechte Frustration, obwohl es zu keinerlei Problemen kam.
Diese Problematik, dass Hygienekonzepte, die sich als gut funktionierend erwiesen haben, nun dennoch den Regierungsmaßnahmen zum Opfer gefallen sind, besteht natürlich nicht nur im Bereich des Fußballs im Landkreis Donau-Ries. Das ändert aber natürlich nichts an der Tatsache, wie sehr der Fußball unter all dem leidet.
Viele Fußballvereine im Landkreis Donau-Ries leiden schwer
Diese erneuten Zwangspausen lassen viele Vereine finanziell sehr stark leiden. Viele Abteilungsleiter der Fußballvereine erklären das nun entstandene Dilemma. Der Spielbetrieb ist eingestellt und die Einnahmen entfallen komplett, gleichzeitig jedoch laufen die Ausgaben weiter. Viele Vereine im Donau-Ries Landkreis hatten zumindest im November noch die Einnahmen durch die Zuschauer mit eingeplant. Besonders hart sind nun vor allem die Vereine betroffen, die nicht in der Lage waren, irgendwelche Rücklagen zu bilden.
Hinzu kommt aber auch noch, dass die Welt auch für die Betreiber der Sportgaststätten in der Region durch den erneuten Lockdown sehr düster aussieht. Schaut man nur einmal kurz auf die Pächter des Geländes des TSV Rain, wird die Misere schnell deutlich. Hier ist man erst seit Beginn des Jahres Pächter. Von Einnahmen konnte man bislang nur träumen, aber genau das ist die traurige Realität, von der viele andere ebenfalls betroffen sind.
Doch es gibt auch andere Blickwinkel
Ein Blick auf den A-Klassisten des FC Staudheim zeigt, dass man sich hier schon viel eher eine Entscheidung bezüglich der Saison-Unterbrechung gewünscht hätte. Die niedrigen Klassen pausieren zu lassen, sei sehr viel sinnvoller als der Kampf um Weiterspiel. Gleichzeitig zeigt man hier aber großes Verständnis, dass der Spielbetrieb für die Regionalliga von ganz anderer Bedeutung ist. Hier allerdings sei es überaus sinnvoll, den Spielbetrieb zu unterbrechen.
Letztlich ist der Aufwand in den unteren Klassen genauso groß, um all den Hygienebestimmungen gerecht zu werden. Doch gerade hier zeigte sich ein schneller Anstieg der Corona-Fälle.
Auf Grund dessen war die Meinungsbildung über den erneuten Lockdown hier auch entsprechend zwiegespalten. Während die einen extrem enttäuscht waren, zeigten sich wieder andere beinahe erleichtert, da sie sich zu guter Letzt auch nicht mehr wirklich sicher und wohlgefühlt haben. Hinzu kam das Unverständnis über die Tatsache, dass man sich im privaten Bereich nur mit wenigen Leuten treffen durfte, im Gegensatz dazu aber weiterhin gespielt wurde.
Schiedsrichter sind beinahe vergessene Bauernopfer
Es zeigte sich sehr schnell, dass die Spielpläne in den jeweiligen Ligen nichts mehr mit einem echten Spielplan, sondern viel eher etwas mit einem üblen Flickwerk zu tun hatten. Viele Absagen häuften sich aus nachvollziehbaren Gründen, doch von seitens des BFV wurden die Schiedsrichter überhaupt nicht wahrgenommen, geschweige denn gehört.
Der Obmann der Schiedsrichtergruppe Neuburg hatte zum Schluss binnen einer Woche über sieben Stunden in die Einteilung seiner noch verbliebenen Schiedsrichter investiert. Vor allem durch permanente Änderungen häuften sich Absagen. Als Folge dessen hatten die Schiedsrichter schlicht und ergreifend keine Lust mehr, in diesem Räderwerk weiterhin herumgeschubst zu werden. Hinzu kam bei anderen Schiedsrichtern aber auch die Angst wegen der ständig steigenden Fallzahlen. Die Schiedsrichter sehen den Saisonabbruch daher zum größten Teil als sehr vernünftig an.