„Sehr schade“ ist jedoch die Tatsache, dass unter diesen Bedingungen die anstehende Abschlusspräsentation des „Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts“ (ISEK) mit allen innerörtlichen Voruntersuchungen für den Ortskernbereich von Auhausen nicht im Rahmen einer „kleiner Feierstunde“ vollzogen werden könne, so Bürgermeister Martin Weiß. Folglich müsse sie vorläufig auf den Gemeinderat beschränkt bleiben. Herr Heckelsmüller von der Planungsgruppe Meyer-Schwab-Heckelsmüller stellte jedoch in Aussicht, anlässlich einer ersten Projektvorstellung im neuen Jahr eine „nachgeholte Auftaktveranstaltung“ für die Bevölkerung mit einzubeziehen.
Dieses auf die Nordschwäbische Gemeinde Auhausen zugeschnittene Konzept „ist die Richtschnur für die Zukunftsentwicklung der Gemeinde“ mit einer „umfassenden Analyse des IST-Zustandes in Kombination mit einer Erfassung des künftig Gewünschten im Dialog mit den Einwohnern“. Es beinhalte umfangreiche bauliche und sozialräumliche Aufnahmen, eine vorgezeichnete Bürgerentwicklung sowie die Ergebnisse der Haushaltsbefragung und des sehr gut besuchten Bürgerworkshops im vergangenen Jahr.
Die Stärken des Ortes liegen eindeutig im historischen Kernbereich mit einem nahtlosen Übergang in den Naturbereich der Wörnitzaue. Als Schwächen macht der Referent die ortsdurchschneidende Staatsstraße ebenso aus wie die hohe Quote von 55 Prozent sanierungsbedürftigen Gebäuden, welche „eine Gefahr für die Zukunft in sich bergen“. Auch fehle es an einer gleichmäßigen Ortsstruktur.
In die Zukunft blickend ermutigt er die Anwesenden mit der Aussage, wonach erfahrungsgemäß „gemeinsame Entwicklungsziele den sozialen Zusammenhalten als auch die Attraktivität des Wohn- und Gewerbestandorts fördern“. Auf die im „Heimatbericht 2018“ der Bayerischen Staatsregierung für die Gemeinde Auhausen hinweisende Situation als „Raum mit besonderem Handlungsbedarf nach dem Landesentwicklungsplan“ aufbauend sind nunmehr Handlungsansätze entwickelt worden, die zu einer „Vitalisierung der Ortsmitte“ führen können. Und genau in dem historischen Kern liege der „Trumpf der Gemeinde“: Das neu erworbene und sogleich betitelte Areal der „Klosterwiese“ ist umgeben von der ehemaligen Klosterkirche „mit Alleinstellungsmerkmal“, der ebenfalls gemeindeseits gekauften über 500 Jahre alten Klosterprälatur samt Nebengebäude sowie von der modernen Mehrzweckhalle, der Gemeindekanzlei, dem Schützenhaus und dem Kindergarten. Bei dieser Ortskern-Konstellation kommt Herr Heckelsmüller ins Schwärmen über „eine einmalige Entwicklungsmöglichkeit“, begleitet von dem bereits vorhandenen aktiven Gemeinde- und Kulturleben samt einem existenten touristischen Durchgangsverkehr auf dem „Wörnitzradweg“. „Nehmen Sie diese einmalige Chance wahr“ appelliert er an die anwesenden kommunalen Mandatsträger.
Gleichzeitig sei es aber auch daran, die „Verbesserung der Verkehrssituation“ aufzugreifen. Hierbei könne beispielsweise auf das Projekt der FH Augsburg aus dem Vorjahr mit den fünf Varianten zur „Neugestaltung der Straßenräume“ zurückgegriffen und die vorhandenen innerörtlichen Grünflächen der Gemeinde, die er als „außergewöhnlich“ bezeichnet, mit einbezogen zu werden.
Als „vordringliche Maßnahmen“ nennt Heckelsmüller einen Architekten- beziehungsweise Ideenwettbewerb, einen Gestaltungsplan für den angedachten „Wörnitzpark“, eine geophysikalische Prospektion im Klosterareal und die Entwurfsplanung für die Prälatur mit Nebengebäude. Hierzu flankierend steht die Auflage eines kommunalen Förderprogramms bereits „in den Startlöchern“.
Unter Applaus bedankt sich Bürgermeister Weiß für diese grundlegende Analyse und sagt zu, den Bericht als künftigen Leitfaden zur Hand zu nehmen; ergänzend wird eine Kurzfassung zur Verteilung an alle Haushalte noch in diesem Jahr in Druck gehen.
Nachdem bereits das Sanierungsgebiet im Ortskern von Auhausen von der Regierung von Schwaben (RegvSCHW) abgegrenzt und die Beschlussfassung zur Sanierungssatzung im „vereinfachten Verfahren“ erfolgt ist, konnte nunmehr Frau Mayer von der Verwaltungsgemeinschaft Oettingen über die erfolgte Anhörung der Träger der öffentlichen Belange sowie die Abwägung aller Bedenken berichten. Private Einwendungen hat es keine gegeben, sodass nach erneuter Beschlussfassung und öffentlicher Bekanntmachung die Satzung in Kraft treten werde. Durch die im Oktober eingerichtete Sanierungsbetreuung werde dann im neuen Jahr ein Förderprogramm mit entsprechenden Förderrichtlinien aufgestellt. Ergänzend wusste Frau Mayer von der letzten Besprechung bei der RegvSCHW über die sehr wohlwollende Zusammenarbeit mit der Gemeinde Auhausen und der betonten „Einmaligkeit des Prozesses“ zu berichten.
Im „Tagesgeschäft“ des Gemeinderates war über eine Änderung der Geschäftsordnung, die Beibehaltung der festgesetzten kommunalen steuerlichen Hebesätze und einen Antrag des Vereins „Waldgeister Dornstadt e.V.“ zur weitergehenden Unterstützung durch die Gemeinde bei der Pflege des Festivalgeländes zu beschließen. Im Rahmen ihrer sicherheitsrechtlichen Befugnis beziehungsweise ihrer Aufgabe zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung war die gemeindliche Beschlussfassung zur Beseitigung eines privaten Baumes erforderlich, welcher zwischenzeitlich auf den öffentlichen Grund gewaschen ist und die Sicherheit des Verkehrs mit Fußgängerverkehr dauerhaft stört. Unter Einbeziehung der zuständigen Fachbehörden wurde dringender Handlungsbedarf angemahnt.
Abschließend hatte Martin Weiß bekanntzugeben, dass die seit fünf Monaten laufende Sanierung der Entwässerungseinrichtung in der Klosterstraße von Auhausen nunmehr fertiggestellt ist und die Behelfshaltestellen im Ort wieder aufgelöst sind. Als nächste Projekte stehen 2021 die Sanierung der Oberflächenentwässerung im Ortsteil Lochenbach in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Donau-Ries und der Anschluss des neuen Baugebietes im Ortsteil Dornstadt an die Breitbandversorgung auf der Agenda. (pm)