Bayerischer Bauernverband

Gebietsversammlung der Landfrauen im Netz

Symbolbild. Bild: Unsplash/Glenn Carsten-Peters
Mit dieser Online-Veranstaltung veranstalteten die Landfrauen des Bayerischen Bauernverbandes, die ihre gesamten Winterveranstaltungen pandemiebedingt absagen mussten, über den digitalen Weg eine Versammlung zum Thema: Brustkrebsvorsorge – was kann ich selbst tun?

Mit der Gynäkologin, Dr. Susanne Neuser, konnte eine junge Fachärztin als Referentin gewonnen werden, die nach ihrem Studium in Aachen und nach ihrer Zeit als Assistenzärztin in der Donau- Ries Klinik Donauwörth, nun seit 2017 in einer Gynäkologischen Praxis vor Ort in Donauwörth arbeitet.

Was kann ich in punkto Brustkrebsvorsorge selbst tun? 85 Teilnehmerinnen bewegte und interessierte diese Frage. Bei der Häufigkeit dieser Krebserkrankung, jährlich sind es ca. 69 000 Frauen und hierbei ein Drittel unter 55 Jahren, die in Deutschland daran neu erkranken, d. h. während eines gesamten Lebens „erwischt“ es eine von 8 Frauen, wäre die schlechteste Option, so Dr. Neuser, nichts zu tun.

Zu den bekannten unveränderbaren Risikofaktoren für Brustkrebs gehören hohes Alter, eine hohe Brustgewebedichte oder ein genetisches Risiko u.v.m. Zu den Risikofaktoren, die veränderbar bzw. in einer gewissen Weise beeinflussbar sind, zählt man beispielsweise den Lebensstil, Hormoneinfluss u.v.m.

Sich selbst zu untersuchen, im Abstand von 4 Wochen, auch wenn dies nicht medizinisch immer 100% richtig gemacht wird, steht mit dem geringsten Aufwand an erster Stelle der persönlichen Vorsorgeliste. „Je öfter, desto besser wird die eigene Routine“. Frau Dr. Neuser erklärte den Frauen darüber hinaus den idealsten Zeitpunkt für die Selbstuntersuchung, die Vorgehensweise und untermalte dies mit einer Bildpräsentation. Den größten Einfluss hat natürlich auch ein gesunder Lebenswandel mit gesunder Ernährung, Bewegung, kein Nikotin und Alkohol nur in Maßen.

Sollte man jetzt, während der Pandemiezeit Vorsorgetermine, wahrnehmen?
Die junge Frauenärztin riet ausdrücklich zum jährlichen Gang zum Gynäkologen. Fragen oder Auffälligkeiten können abgeklärt werden. 

Mit einem Arztbesuch verbundenen sind ebenso, falls notwendig, die erweiterten Untersuchungsmöglichkeiten wie Ultraschall, oft bei jüngeren Patientinnen, und das Mammographie Screening. Ab dem 30. Lebensjahr wird beim Frauenarzt im Rahmen der normalen Vorsorge auch die Brust untersucht. Die Mammographie wird, ab einem Alter von 50, von zentraler Stelle für alle Frauen grundsätzlich angeboten. Der Vorteil hierbei, es können kleinere Läsionen oder Vorstufen erkannt werden und somit eine Chemotherapie oder andere Folgen durch eine zu späte Diagnose verhindert werden. Natürlich gibt es hierbei auch ab und an unklare Befunde, die bis zur Abklärung für die betroffenen Frauen sehr belastend sind. Die Strahlenbelastung dieser Untersuchung sei dagegen zu vernachlässigen.

Aluminium in Deos – leider gibt es keine seriösen Studien, die diesbezüglich gemacht wurden, es deutet eher nichts auf ein erhöhtes Risiko hin.

Brustkrebs bei Männern – ein geringer Prozentsatz ist hier auch betroffen und sollte bei unklaren Symptomen unbedingt, auch so früh wie möglich, den Hausarzt oder Chirurgen aufsuchen; eine gynäkologische Praxis wäre natürlich ebenfalls jederzeit möglich.

Das Fazit dieser interessanten Abendveranstaltung, bei der die Teilnehmerinnen im Chat auch direkt Fragen an die Expertin stellen konnten, war ein ganz klares Statement: Früherkennungsuntersuchungen wahrnehmen, Selbstuntersuchung durchführen und Auffälligkeiten frühzeitig abklären lassen. Je früher desto besser ist die Krankheitsprognose. Je früher der Brustkrebs erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen und vollständige Genesung.

Kreisbäuerin Ruth Meißler bedankte sich bei der Referentin und den Teilnehmerinnen und merkte noch an, dass der Landfrauentag, der Anfang März mit Entwicklungsminister Dr. Gerd Müller geplant war, leider pandemiebedingt, vorerst bis Oktober verschoben werden muss. (pm)