„Es ist nicht erkennbar, dass sich die Faktenlage seit Januar 2020 derart grundlegend verändert hat und jetzt eine andere Entscheidung notwendig ist. Das einzige, das sich geändert hat, ist die Besetzung des Stadtrates“, sagt der CSU-Fraktionsvorsitzende, Jonathan Schädle.
Nach wie vor sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache, heißt es in der Stellungnahme der CSU. Schließlich sei in allen vorliegenden Gutachten eine Sanierung die bessere Lösung, da sie günstiger umgesetzt werden könne. „Zudem gibt es nur bei einer Sanierung staatliche Fördergelder in nicht unerheblicher Höhe“, erklärt MdL Wolfgang Fackler. Dabei ergibt sich bei einer Sanierung je nach Gutachten ein geschätzter Kostenvorteil von drei bis fünf Millionen Euro.
Ein weiteres wichtiges Argument für die Sanierung sei nach Meinung der CSU, der zeitliche Vorteil in der Umsetzung. Die reine Bauzeit wäre bei einem Neubau fast um ein Jahr länger. Noch nicht berücksichtigt sei dabei, dass es für eine Neubaulösung derzeit keinerlei belastbares Konzept gibt, weshalb vor einer ohnehin schon längeren Bauzeit noch zusätzlich ein langwieriger Planungs- und Entscheidungsprozess stehen müsse.
„Den Luxus, die Fertigstellung des Tanzhauses auf unabsehbare Zeit zu verzögern, können wir uns in der Reichsstraße nicht leisten. Schließlich muss man auch die Einschränkungen durch Lärm, Schutt und Straßensperrungen einrechnen“, gibt Wirtschaftsreferentin Birgit Rössle zu bedenken. Gerade jetzt brauchen die Geschäftstreibenden eine klare Perspektive und ein Signal des Aufbruchs.
In die Pflicht nimmt die CSU-Fraktion auch diejenigen Stadträte der anderen Parteien und Gruppierungen, die bereits im Januar 2020 an der Grundsatzentscheidung beteiligt waren. „Aus meiner Sicht ist es ein Jahr nach der Kommunalwahl auch gegenüber den Bürgern nicht seriös begründbar, dass ein Stadtrat seine persönliche Meinung zu diesem Thema wieder ändert“, so Jonathan Schädle.
Auch aus der Sicht eines neu gewählten Stadtrates sprechen laut Stefan Loh die vorliegenden Fakten eine klare Sprache: „Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, Donauwörth nachhaltig für die Zukunft zu gestalten. Wer sich glaubwürdig für Nachhaltigkeit einsetzen will, kann nicht bei einem rund 50 Jahre jungen Gebäude für einen Abriss stimmen, wenn ein ressourcenschonendes Sanierungskonzept vorliegt“, so Loh. „Man kann nicht Klimaschutz und Nachhaltigkeit propagieren und dann bei erst bester Gelegenheit dieses Prinzip über Bord werfen“, so Schädle abschließend.(pm)