Im vergangenen Jahr waren in den bayerisch-schwäbischen IHK-Berufen mehr als 8.300 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen worden, davon fast 1.000 in Nordschwaben. Dabei sind im Vorjahr sogar viele Ausbildungsplätze frei geblieben, da es an Bewerbungen mangelte. „Auch in diesem Jahr kommt der Ausbildungsmarkt wieder spät in Schwung. Die Corona-Beschränkungen sorgten erneut dafür, dass die Ausbildungsunternehmen und die Bewerberinnen und Bewerber nicht zusammenkommen konnten“, erklärt Dirr diese Entwicklung.
Bewerben lohnt sich
Die Ausbildungsbereitschaft der über 520 ausbildenden Unternehmen im Donau-Ries und in Dillingen ist ungebrochen hoch. „Jugendliche sollten sich jetzt für den Ausbildungsstart im Herbst bewerben, es gibt noch reichlich Angebote“, betont Gregor Ludley, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Dillingen. Er verweist exemplarisch auf die IHK-Lehrstellenbörse hin, wo derzeit fast 200 offene Stellen in Nordschwaben bei Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen zu finden sind. Unter www.ihk-lehrstellenboerse.de lassen sich Ausbildungsplätze nach Ort und Wunschberuf finden.
IHK Schwaben unterstützt Jugendliche und Unternehmen
Prognosen zum Ausbildungsmarkt sind unsicher, da auch 2021 die Jugendlichen und Ausbildungsbetriebe nur unter erschwerten Bedingungen zueinander finden. Berufsinfomessen wie die „Fit for Job“ in Höchstädt mussten auf den 7. Mai 2022 verschoben werden, Recruiting-Maßnahmen an Schulen mussten digital durchgeführt werden und Schnupperpraktika gab es nicht überall. „Die IHK Schwaben unterstützt die Heranwachsenden und die Unternehmen, damit es mit der Ausbildung noch in diesem Jahr funktioniert. Die Tür für einen Start in den Beruf steht weit offen“, sagt Ludley. Besonders viele offene Stellenangebote in Nordschwaben gibt es derzeit in den Ausbildungsberufen Fachkraft für Lagerlogistik, Kaufmann/-frau für Büromanagement und Bankkaufmann/-frau.
„Motivierte Fachkräften sind ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg und sind somit eines der größten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung der heimischen Unternehmen“, stellt Dirr mit Blick auf die Ergebnisse der letzten IHK-Konjunkturumfrage fest. 62 Prozent der befragten IHK-Mitgliedsunternehmen gaben an, dass sie im Fachkräftemangel ein Risiko für das eigene Geschäft sehen. Dirr abschließend: „Die Unternehmen im Donau-Ries und in Dillingen haben sich in den letzten beiden Jahren mit großem Erfolg gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise gestellt. Die heimische Wirtschaft kann Krise ebenso gut, wie sie ausbilden kann.“ (pm)