Aktuell sind im Landkreis Donau-Ries mehr als dreimal so viele Menschen zwischen 55 und 64 Jahren berufstätig als noch vor etwa 20 Jahren. Damals waren im Landkreis knapp 4.000 ältere Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig (sv) angemeldet. Nun sind es fast 13.000 Personen. Das heißt fast jeder fünfte sv-pflichtig Beschäftigte geht spätestens in den nächsten 12 Jahren in den Ruhestand.
Ebenso ist die Beschäftigung bei den über 65-Jährigen gestiegen. Das geht aus der Beschäftigtenstatistik von der Agentur für Arbeit hervor. Gründe für die Entwicklung nennt Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Donauwörth die Rentenreformen sowie eine günstige Situation am Arbeitsmarkt.
In der Beschäftigung im Alter sieht er die Zukunft und für den Fachkräftebedarf zwingend erforderlich. Auch aktuell sei ein Anstieg der berufstätigen über 65-Jährigen bei den ausschließlich geringfügigen Beschäftigten (Minijobber) zu beobachten. Laut Paul kann dies zum einen aus finanziellen Gründen sein, zum anderen spielen jedoch auch soziale und persönliche Motive wie Spaß bei der Arbeit, der Kontakt zu anderen Menschen oder der Wunsch nach einer Aufgabe eine Rolle.
Auf der anderen Seite gibt es viele ältere Menschen unter den Langzeitarbeitslosen, zumeist mit mangelnder Ausbildung oder gesundheitlichen Problemen. Entscheidend für ein langes Erwerbsleben seien demnach auch die Qualifikation sowie der Gesundheitszustand. (pm)