Völlig überraschend zogen die Herren des TSV Nördlingen, in ihrer ersten Saison zurück in der 1. Regionalliga, als Tabellenvierter in die Playoffs ein und dürfen dort nun um die Meisterschaft mitspielen. Zum Beginn der Saison sah es danach so gar nicht aus, als man zunächst die ersten drei Spiele verlor und wenig später auch noch mit Filip Kamenov, einen absoluten Leistungsträger ziehen lassen musste. Doch die Aufsteiger ließen sich davon nicht entmutigen, arbeiteten in vielen Trainings hart an ihren Schwächen und fanden so zurück in die Erfolgsspur. Junge Spieler aus der eigenen Jugend übernahmen mehr Verantwortung und halfen dem TSV einen starken Schlussspurt mit vier Siegen aus den letzten fünf Spielen hinzulegen. Mit dem letzten Erfolg über den Tabellendritten Schwabing löste man das Ticket zur Teilnahme an der Runde der letzten Acht und darf statt um den Klassenerhalt, wenn auch nur als Außenseiter, um den Aufstieg in die 2. Basketballbundesliga mitspielen.
Starke Defense des Favoriten
In den Playoffs wartet mit dem Tabellenführer der Nordgruppe, Breitengüßbach, allerdings ein absolutes Schwergewicht auf die Rieser. Die Oberfranken dominierten ihre Liga in allen Belangen, gewannen in beeindruckender Manier alle 14 Spiele, ohne auch nur eine Niederlage hinnehmen zu müssen und sind damit der glasklare Favorit beim Aufeinandertreffen mit dem Tabellenvierten Nördlingen. Das Team von Trainer Marko Völkl ist bekannt für seine aggressive und entschlossene Verteidigung, die mit lediglich 54 gegnerischen Punkten pro Spiel absoluter Ligabestwert ist und phasenweise schier undurchdringlich erscheint. Der Tabellenführer ist außerdem auf jeder Position gut besetzt, sodass sich die Nördlinger nicht auf einen Topscorer konzentrieren können, sondern versuchen müssen, keinem ihrer Gegenspieler Freiräume zu gewähren. Diese nutzen die Gelb-Schwarzen regelmäßig mit guten Wurfquoten von innen und außen.
TSV hofft auf Playoff-Überraschung
Trotzdem muss sich der TSV vor seinem Kontrahenten keinesfalls verstecken. Mit Dreierspezialist Scottie Stone haben die Rieser den besten Scorer der gesamten Südgruppe in ihren Reihen, dazu kommen mit Eichler und Seeberger zwei Center hinzu, die ebenfalls zahlreiche Punkte generieren können. Auf den kleinen Positionen steigerten sich im Laufe der Saison Mateus, Schwarzenberger und Schröppel, brachten zuletzt starke Leistungen und machen den TSV nun in der Offensive flexibler und weniger ausrechenbar. Auch die Defensive konnte sich von Spiel zu Spiel verbessern und zeigte leidenschaftliche und kämpferische Auftritte, die den Nördlinger Fans Hoffnung auf die große Playoff-Überraschung machen dürfen. „Es ist eine große Herausforderung und gleichzeitig eine große Chance für uns. Es ist alles möglich“, stimmt Trainer Mohammed Hajjar seine Mannschaft auf den anstehenden „Fight“ ein.
Können die Nördlinger Spiel 1 entführen?
Gespielt wird ein „Best-of-Three-Modus“, was bedeutet, dass der Aufsteiger, sollte er tatsächlich gleich das erste Spiel aus Breitengüßbach entführen, am darauffolgenden Samstag die Chance hätte, zuhause den Einzug in die nächste Runde klarzumachen. Der Gegner, der nach dem Durchmarsch in der Vorrunde, fest mit einem Finaleinzug plant, hat da etwas dagegen. Er ist der klare Favorit, doch die Rieser waren als Aufsteiger schon die ganze Spielzeit der Underdog, zogen dennoch in die Playoffs ein und haben nun die Chance, die nächste große Überraschung zu schaffen. Die Rieser Basketballfans dürfen sich derweil schon auf ein Basketballfest am 18.02. einstellen, wenn ihr Team die Franken in eigener Halle empfängt. Tip-Off ist am Samstag um 18:00 Uhr in der Hans-Jung-Halle in Breitengüßbach. (pm)