Ein weiteres Mal ist die kleine Gemeinde Auhausen, direkt an der Nahtstelle der Landkreise Ansbach, Weißenburg-Gunzenhausen und Donau-Ries sowie der Regierungsbezirke Mittelfranken und Schwaben, in den Mittelpunkt regionaler Aktivitäten gerückt. Geographisch als „einzige Gemeinde in einem anderen Regierungsbezirk“ kann Auhausen mit Fug und Recht als „Bindeglied der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) und der Region Hesselberg in Franken sowie dem Landkreis Donau-Ries in Schwaben“ beschrieben werden.
Insbesondere auf diese ILE als „effizientes und unbürokratisches Förderinstrument“ des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, „mit dem die Lebensqualität im ländlichen Raum gesteigert wird“, ist Gemeindeoberhaupt Martin Weiß stolz: „Über ein Regionalbudget, das in allen Regionen Bayerns Projekte fördert, wird unsere Heimat ein Stück lebenswerter. Diese Förderung setzt exakt da an, wo Menschen aktiv werden, dazu aber Unterstützung brauchen.“ Und genau hierbei können Projekte in Gemeinden gefördert werden, die sich freiwillig zu solchen Organisationen zusammengeschlossen haben.
100.000 Euro im Haushalt eingeplant
Seit einigen Jahren haben sich in der Region Altmühlfranken alle Kommunen des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen und die benachbarte Gemeinde Auhausen in drei kommunalen Regionen bzw. Allianzen zusammengeschlossen und seither entsprechende Entwicklungskonzepte ausgearbeitet. Auhausen bringt sich in der Allianz „Fränkisches Seenland-Hahnenkamm“ (FSH) mit seinen weiteren Mitgliedskommunen Absberg, Gnotzheim, Gunzenhausen, Haundorf, Heidenheim, Muhr am See, Pfofeld, Polsingen, Theilenhofen und Westheim ein. Dass das entsprechende Kooperationspotential vorhanden ist, haben die Mitgliedsgemeinden bereits bei etlichen Vorhaben beweisen.
Im Rahmen der diesjährigen Ausschreibung zur Umsetzung von Kleinprojekten, die den Zielen des ILE-Konzeptes FSH dienen, stehen im laufenden Haushalt Mittel von 100.000 Euro zur Verfügung. Die Aufforderung zu Teilnahme war an juristische Personen des öffentlichen und privaten Rechts sowie an natürliche Personen gerichtet. Jede Einzel-Planung durfte den förderfähigen Höchstbetrag von 20.000 Euro nicht überschreiten und kann mit einer Förderung von bis zu 80 Prozent rechnen. Nachdem die ILE-Projekt-Arbeits- und Steuerungsgruppe als Jury nun über die Vergabe unter den berücksichtigungsfähigen Anträgen entschieden hat, werden die Kommunen zeitnah „ans Werk gehen“ und die jeweiligen Pläne verwirklichen.
Sanierung der "früheren Wasserversorgung des Klosters Auhausen"
Für die Gemeinde Auhausen stellt die Sanierung der „frühen Wasserversorgung des Klosters Auhausen“ das nächste Projekt dar. Auch wenn es aus Sicht der jüngeren Generation nur ein schwer vorstellbarer Gedanke ist, so erfreut sich der „Klosterbrunnen“ noch heute einer solch' großen Beliebtheit, dass viele Einheimische und Auswärtige dieses kalkarme und eisenhaltige Wasser zur täglichen Kaffee-, Tee- und Essenszubereitung sowie zur Befüllung von Aquarien in Gefäßen abholen.
Bereits vor einigen Jahrhunderten ist die noch immer ergiebige Quelle im ehemaligen „Klosterwald“ (heute: Oettinger Forst) von den ortsansässigen Benediktinermönchen zu drei sogenannten Brunnenstuben gefasst und das aufgefangene Wasser durch „Deichteln“ (ausgebohrte Holzstämme) auf ca. 800 Meter Länge als Rohrleitung im Wiesengrund sowie durch die Wörnitz hindurch bis zur Klosteranlage gefördert worden. Eine bekannte Erwähnung in den Fürstlich-Oettingen-Spielberg´schen Akten des 17. Jahrhunderts ist die „Beschreibung der drei Brunnenstuben, so 2868 Schuh vom oberen inneren Klosterhof liegen und deren Wasserschüttung“ (FÖSAH – Auhausen, gebundene Akten – Nr. 517).
Diese frühe Meisterleistung ist im Laufe der Zeit zwar mehrfach repariert und saniert worden, trotzdem liegt der im Jahr 2000 eingebrachte Polyethylen-Leitungsstrang noch im gleichen Verlauf wie eh und je – und nach wie vor fließt das weithin bekannte „Klosterwasser“ ohne Pumpe nach Auhausen. Nunmehr bedarf es jedoch einer Sanierung der erhaltungswürdigen aber baufälligen Quellfassungen in ehrenamtlicher Gemeinschaftsarbeit, um dieses „Unikat“ einer nächsten Generation intakt übergeben zu können. (pm)