Bevor sie sich ganz dem Puppenmachen widmete, hat Käthe Kruse eine Reihe künstlerischer Arbeiten angefertigt, die verblüffende Parallelen mit Arbeiten heute berühmter Künstlerinnen und Künstlern, wie August Macke oder Gabriele Münter, aufweisen.
Im Museum werden vier originale Stickbilder präsentiert, die Käthe Kruse um 1905 geschaffen hat, als sie mit ihren beiden ersten Töchtern auf dem Monte Verità bei Ascona am Lago Maggiore lebte. Die Stickbilder haben nichts mit gewöhnlichen Handarbeiten gemein. Sie sind vielmehr künstlerische Erzeugnisse, die in ihrer Abstraktion dem Expressionismus nahestehen, der sich Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte. Mit grober Wolle und großzügigen Stichen stellte Käthe Kruse auf kleinem Format farbstarke, abstrahierte Landschaften dar.
Im Jahr 2006 konnte das Käthe-Kruse-Puppen-Museum die vier Stickbilder aus dem Nachlass einer ehemaligen Mitarbeiterin der Werkstätten erwerben. Die Stickbilder sind mit ausführlichem Begleittext in der Dauerausstellung des Käthe-Kruse-Puppen-Museums, Pflegstraße 21 a in Donauwörth zu den regulären Öffnungszeiten, Donnerstag bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr zu sehen.
Alle bisher gezeigten Objekte mit Beschreibungstext sind auch im Internet unter www.donauwoerth.de/30objekte veröffentlicht. (pm)