Der Wahlkampf zur Bayerischen Landtags- und Bezirkstagswahl am 8. Oktober nimmt an Fahrt auf. Nachdem Anfang September bereits Katharina Schulze, Spitzenkandidatin der Bayerischen Grünen, in Mertingen zu Gast war, war nun SPD Generalsekretär Kevin Kühnert an der Reihe. Am kommenden Mittwoch komplettiert MdL Martin Huber, Generalsekretär der CSU, das Trio.
Rund 150 Gäste waren in die Alte Brauerei nach Mertingen gekommen, um den 34-jährigen Berliner Spitzenpolitiker sprechen zu hören. Für ihn sei vor allem der Austausch mit den Bürger*innen wichtig. "Die einen reden mit Menschen, die anderen reden mit sich selbst", sagte Kühnert und spielte damit auf den am Wochenende stattgefundenen CSU-Parteitag in München an - Es sollte nicht die letzte spitze Bemerkung von Kühnert in Richtung CDU/CSU an diesem Abend sein.
Wichtig war es Kühnert, entgegen des "Ampel Bashings", die Errungenschaften der SPD auf Bundesebene zu verdeutlichen. So seien vor allem in der Energiekrise von den regierenden Parteien "kluge und vorausschauende politische Entscheidungen" getroffen worden. Ebenso sei unter anderem die Anhebung des Mindestlohns und das 49-Euro-Ticket Erfolge, die sich die Ampel-Parteien auf die Fahne schreiben können. Für Bayern erhoffe er sich einen Regierungswechsel: "Dieses Land hat es verdient, eine andere Farbe zu bekommen", sagte Kühnert und bezeichnete im gleichen Atemzug die aktuelle bayerische Regierung als "Volkstheater". Vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien, so der SPD-Generalsekretär, seien in den vergangenen Jahren in Bayern Schindluder getrieben worden. "Wer sich der Infrastrukturverbreitung verweigert, der redet an den Notwendigkeiten seines Bundeslandes vorbei", so Kühnert.
Georg Wiedemann (Landtag) und Claudia Müller (Bezirkstag) treten für die SPD an
Noch bevor Kevin Kühnert die Bühne betrat, nutzten die Kandidaten der SPD, Georg Wiedemann und Claudia Müller, noch einmal die Chance sich den Bürger*innen vor Ort vorzustellen.
Georg Wiedemann, der für einen Posten im Landtag kandidiert, will sich zukünftig vor allem für eine bessere Gesundheitsversorgung einsetzen. Zudem hat er sich auf die Fahne geschrieben, dem Fachkräftemangel im Bildungssektor entgegentreten zu wollen und sich für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum stark zu machen.
Claudia Müller, Stadträtin aus Harburg, möchte sich in Zukunft im Bezirkstag unter anderem für Menschen einsetzen, die ihre Familienangehörigen pflegen. Sie sagt: "Wir wollen die Gesellschaft nicht spalten, sondern nach Lösungen und nicht nach Schuldigen suchen."