Arbeitslosenquote gleichbleibend bei 2,3 Prozent
Aktuell sind 1.838 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 38 weniger als vor einem Monat. Leider bleibt damit auch in diesem Monat die übliche Belebung aus, die wir aus den Jahren vor der Corona-Zeit und dem Ukraine-Krieg gewohnt waren. Damals sanken die Arbeitslosenzahlen in den Frühjahrsmonaten deutlich stärker. Die Arbeitslosenquote liegt derzeit bei 2,3 Prozent und damit auf dem gleichen Niveau wie im April.“
„Im Vorjahresvergleich ist die Arbeitslosigkeit um 224 Personen oder 13,9 Prozent gestiegen. Den Zuwachs verzeichnen wir ausschließlich im Bereich des Arbeitslosengeld 1. Daran erkennt man, dass sich die allgemeine konjunkturelle Schwäche mittlerweile auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar macht und die Zunahme nur noch eingeschränkt durch Fluchtmigration bedingt ist. Ein relativ geringes Plus bei den gemeldeten Arbeitsstellen im Vergleich zum Vorjahr und eine steigende Anzahl von Beschäftigten, für die Kurzarbeit angezeigt wurde, sind weitere Indizien für die Konjunkturabkühlung“ führt Paul weiter aus.
„Dennoch liegen wir mit einer Arbeitslosenquote von 2,3 Prozent im Landkreis bundesweit immer noch auf dem Spitzenplatz und die Unternehmen in unserer Region suchen weiterhin nach Arbeitskräften. Allerdings ist beim Großteil der gemeldeten Stellen eine Qualifikation mindestens auf Fachkraftniveau oder höher gefordert. Wir unterstützen die Firmen gerne dabei, das benötigte Personal zu finden oder falls erforderlich auch zu qualifizieren. Dabei hoffen wir ebenfalls auf Beschäftigungschancen für geflüchtete Menschen, die nach und nach aus ihren Sprach- oder Integrationskursen auf den Arbeitsmarkt kommen“ fasst der Donauwörther Agenturleiter zusammen.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Im Mai waren exakt gleich viele Menschen bei der Arbeitsagentur und beim Jobcenter gemeldet. Von den derzeit insgesamt 1.838 arbeitslos gemeldeten Menschen waren 919 (minus 13 im Ver-gleich zum Vormonat; plus 236 im Vergleich zum Vorjahr) bei der Arbeitsagentur und 919 (minus 25 im Vergleich zum Vormonat; minus 12 im Vergleich zum Vorjahr) im Jobcenter Donau-Ries registriert.
Fluchtmigration aus der Ukraine
Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 durch die regionalen Jobcenter betreut. Insgesamt waren im Landkreis Donau-Ries im Mai 736 erwerbsfähige Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit gemeldet, davon waren 231 arbeitslos.
Dynamik am Arbeitsmarkt
Auch wenn sich die Arbeitslosenzahlen nicht so stark verändern, ist dennoch viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. Im Mai haben sich 602 Personen neu oder erneut arbeitslos gemeldet, davon kamen 211 aus einer Beschäftigung und 158 aus einer Ausbildung oder Weiterbildungsmaßnahme. Im Gegenzug konnten 642 die Arbeitslosigkeit beenden, 193 davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf und 195 begannen eine Aus- oder Weiterbildung.
Gemeldete Arbeitsstellen
Von den Arbeitgebern wurden im Mai 252 neue Arbeitsstellen gemeldet, 26 mehr als im April und 28 mehr als vor einem Jahr.
Im Stellenpool der Arbeitsagentur sind im Landkreis Donau-Ries derzeit 1.686 freie Arbeitsstellen (gleich viele wie vor einem Monat und 69 mehr als im Vorjahr). Bei rund 82 Prozent der gemeldeten Stellen liegen die Anforderungen auf Fachkraftniveau und höher. Dagegen sind nur 43 Prozent der Arbeitslosen Fachkräfte oder Spezialisten.
TOP 10 Bereiche, in denen Personal gesucht wird: Lager, Verkauf, Maschinenbau, Elektrotech-nik, Maschinen- und Anlagenführer, Büro- und Sekretariat, elektrische Betriebstechnik Kraftfahr-zeugtechnik, Berufskraftfahrer (Güterverkehr/LKW) und Sanitär- Heizungs- und Klimatechnik.
Kurzarbeit
Unternehmen nutzen auch das Kurzarbeitergeld wieder verstärkt, um ihre Beschäftigten zu halten. Da die Betriebe bis zu drei Monate im Nachgang abrechnen können, liegen Daten über die tat-sächliche Inanspruchnahme erst mit einem zeitlichen Verzug vor.
Der aktuelle Trend lässt sich am besten an den monatlich neu eingegangenen Anzeigen ablesen. Bis zum 28.05.24 gingen 3 neue Anzeigen für 821 Beschäftigte ein. Im April wurden 5 Anzeigen für 49 Beschäftigte eingereicht und im März waren es 18 Anzeigen für 186 betroffene Beschäftigte.
Ausbildungsmarkt
Die Aktivitäten am regionalen Ausbildungsmarkt laufen unvermindert auf Hochtouren. Seit Beginn des Berichtsjahres am 01.10.2023 meldeten sich 809 Bewerber, die eine Berufsausbildung anstreben. Von den Betrieben wurden im gleichen Zeitraum 1.332 Ausbildungsstellen gemeldet. Im Mai standen 194 bisher unversorgte Ausbildungssuchende insgesamt 718 unbesetzte Ausbildungs-stellen gegenüber. Rein rechnerisch entfallen auf einen Ausbildungssuchenden 3,7 Lehrstellen.
Richard Paul appelliert an die Jugendlichen: „Für alle, die in ein paar Wochen die Schule beenden und noch keine feste Zusage für eine Ausbildungsstelle haben, ist es noch nicht zu spät, sich um die eigene berufliche Zukunft zu kümmern. Es gibt noch viele attraktive Angebote und unsere Berufsberatung unterstützt individuell in allen Fragen der Berufswahl und bei der Suche nach passenden Ausbildungsplätzen. Nehmt Kontakt zur Berufsberatung auf!“
Die Top-10 Berufe der unbesetzten Ausbildungsstellen sind:
Verkäufer/in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Kaufmann/-frau – Büromanagement, Fachkraft – Lagerlogistik, Bankkaufmann/-frau, Zimmerer/Zimmerin, Maurer/in, Handelsfachwirt/in, Industrie-mechaniker/in und Medizinische/r Fachangestellte/r. (pm)