Deutliche Pleite

TSV Rain unterliegt im Kellerduell

Auch in der zweiten Halbzeit war die Rainer Abwehr gefordert

Bild: Gerd Jung
Da die Blumenstädter auf allen Positionen unter ihren Möglichkeiten geblieben sind, mussten sie sich mit einer deutlichen Niederlage zufrieden geben.

Im Kellerduell gegen den SV Heimstetten setzte es für den TSV Rain eine bittere 1:5-Niederlage, die den Negativtrend der Blumenstädter verschärft. Nach der 1:3-Pleite beim damaligen Schlusslicht TSV Landsberg erreichte die Mannschaft von Trainer Sven Zuarwka nun einen neuen Tiefpunkt. Kein einziger Spieler der Gäste zeigte eine Leistung auf Normalniveau.

Zurawka nahm gegenüber dem Spiel in Landsberg drei Veränderungen in der Startformation vor: Jannik Schuster, Marcello Ljubicic und Benito Alisanovic rückten für Gabriel Hasenbichler, Jake Parish (beide auf der Bank) sowie Fabian Ott in die Anfangself.

Im ATS-Sportpark wurde die Partie bei regnerischen Bedingungen von Schiedsrichter Maximilian Baier angepfiffen, und beide Teams hatten zunächst mit dem nassen Rasen zu kämpfen. Die erste nennenswerte Torchance gehörte den Hausherren, als Lukas Riglewski mit einem Schuss Fabian Eutinger im Rainer Tor prüfte. Nach 17 Minuten dann die erste Möglichkeit für die Gäste: Leo Hass bediente den mitgelaufenen Marc Sodji, dessen Abschluss jedoch harmlos blieb. Mit fortschreitender Spieldauer übernahm Heimstetten das Kommando, ohne jedoch zunächst wirklich gefährlich zu werden. Doch in der 30. Minute hätte Rain überraschend in Führung gehen können: Bryan Stubhan drang von der linken Seite in den Strafraum ein, legte quer auf Sami Achir, aber Heimstettens Keeper Fabio Rasic ahnte das Zuspiel und fing den Ball ab. 

Diese vergebene Chance markierte den Wendepunkt des Spiels – von da an geriet Rain komplett aus dem Tritt. In der 34. Minute nutzte Jordi Woudstra die Passivität der Rainer Abwehr eiskalt aus und brachte die Gastgeber mit einem platzierten Schuss ins lange Eck in Führung. Ein einziger Pass genügte, um die Abwehr auszuhebeln. Nur fünf Minuten später erhöhte Filip Vnuk auf 2:0, als er völlig unbedrängt aus kurzer Distanz einschieben konnte. Kurz vor der Halbzeit setzte Lukas Riglewski mit einem Flachschuss aus 16 Metern zum 3:0 nach, und die überforderte Rainer Hintermannschaft präsentierte sich einmal mehr als anfällig. Danach pfiff der Schiedsrichter zur Halbzeitpause.

Rain versagen die Nerven

Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig am Bild: Bereits fünf Minuten nach Wiederanpfiff knallte Yamin H-Wold den Ball aus 20 Metern an die Latte. Filip Vnuk schaltete am schnellsten und drückte den zurückspringenden Ball aus fünf Meter unbedrängt zum 4:0 über die Linie. Die Blumenstädter waren zu diesem Zeitpunkt bereits geschlagen, doch Heimstetten ließ nicht locker. In der 61. Minute sorgte Ikenna Ezeala mit einem gefühlvollen Schuss ins lange Eck für das 5:0, bei dem die Rainer Abwehr erneut nur passiv zusah und eher an Begleitschutz erinnerte als an Verteidigung. 

Zwar konnte Benito Alisanovic (64.) nach Ecke von Leo Hass noch Ergebniskosmetik betreiben, es änderte nichts an der Tatsache, dass den Tillystädtern in diesem wichtigen Spiel die Nerven versagten und teils grobe Abwehrfehler passierten. Heimstetten spielte das Match souverän zu Ende und feierte den verdienten 5:1-Sieg mit den heimischen Fans.

Der TSV Rain sitzt jetzt tief im Tabellenkeller fest, während Heimstetten mit diesem deutlichen Erfolg wichtige Punkte sammelte und sich vorerst Luft im Abstiegskampf verschaffte. Rains Abwehrprobleme und die fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor werden dem Trainerteam in den nächsten Wochen noch Kopfzerbrechen bereiten.

Rains Coach Sven Zurawka zeigte sich nach dem Spiel sichtlich enttäuscht: „Bis zur 34. Minute haben wir eine solide Leistung gezeigt. Zu Beginn waren wir die bessere Mannschaft, doch dann hat uns Heimstetten für etwa zehn Minuten stark unter Druck gesetzt. Dennoch hatten wir zwei vielversprechende Chancen, darunter eine hundertprozentige Möglichkeit: Zwei Spieler laufen allein auf den Torhüter zu, spielen dann jedoch einen Querpass, den der Keeper abfängt. In dieser Situation hätten wir zwingend in Führung gehen müssen, das hätte den Spielverlauf vermutlich entscheidend verändert. Stattdessen haben wir danach drei gravierende individuelle Fehler begangen, die direkt zu Gegentoren führten, und wir lagen zur Halbzeit 0:3 hinten. Für die zweite Halbzeit hatten wir uns viel vorgenommen, aber gleich nach Wiederanpfiff kassierten wir das 0:4 und damit war das Spiel gelaufen. Die restliche Spielzeit wurde mehr oder weniger heruntergespielt. Heimstetten hat am Ende verdient gewonnen, da wir auf fast allen Positionen unter unseren Möglichkeiten geblieben sind“. (dra)

Spielinfos:

SV Heimstetten: Fabio Rasic, Daniel Steimel (81. Luke Nauen), Maximilian Gurschke, Fabian Cavadias (86. Yannick Günzel), Ikenna Ezeala, Filip Vnuk (76. Robert Manole), Luca Mauerer, Lukas Riglewski, Severin Müller, Yamin H-Wold (62. Pirmin Lindner), Jordi Woudstra (86. Moritz Heigl) - Trainer: Roman Langer

TSV Rain: Fabian Eutinger, Jannik Schuster, Benito Alisanovic, Eugen Belousow (46. Lukas Müller), Marcello Ljubicic (46. Siegfried Kübler), Bryan Stubhan, Altin Maxhuni, Etienne Perfetto (16. Jake Parish) (46. Gabriel Hasenbichler), Leo Haas, Marc Sodji, Sami Achir (85. Arsim Kadirolli) - Trainer: Sven Zurawka

Schiedsrichter: Maximilian Baier (Regensburg) 
Zuschauer: 150

Tore: 1:0 Jordi Woudstra (34.), 2:0 Filip Vnuk (40.), 3:0 Lukas Riglewski (44.), 4:0 Filip Vnuk (50.), 5:0 Ikenna Ezeala (61.), 5:1 Benito Alisanovic (64.)