Kinofilm mit Gespräch

Dokumentarfilm: "Holy Shit"

Öffentliche Trockentoilette Finizio Bild: Finizio GmbH
Der Bund Naturschutz Bayern e.V., Ortsgruppe Nördlingen und die VHS Nördlingen-Oettingen laden am Dienstag, den 29. Oktober, zu dem Kinofilm "Holy Shit" in das Ries-Theater Nördlingen.

In diesem Dokumentarfilm lässt Regisseur Rubén Abruna weltweit Menschen darüber berichten, ob sie ihre Ausscheidungen als Abfall oder als wertvolle Ressource betrachten und behandeln. Nach dem Film steht Frauke Hehl, Mitarbeiterin bei Finizio GmbH, für Fragen zur Verfügung. Finizio betreibt deutschlandweit die erste Pilotanlage für die Aufbereitung des Inhalts von Trockentoiletten zu Dünger.

Handlung des Dokumentarfilms

"Du, ich und alle 8 Milliarden Menschen auf der Welt tun es: wir müssen alle auf die Toilette". Dies ist der Ausgangspunkt dieses unterhaltsamen und informativen Films. In 16 Städten auf vier Kontinenten macht sich der Regisseur auf die Suche nach dem Umgang mit unserem Verdautem. Dabei trifft er in Uganda auf die Poop Pirates, die Fäkalien in sicheren Dünger verwandeln. In Hamburg und Genf gibt es Wohnkomplexe mit dezentralen Kläranlagen, die aus menschlichen Exkrementen Strom erzeugen. Und er erfährt, dass der aktuelle Umgang, Abwässer zu Klärschlamm zu verarbeiten, der als Dünger eingesetzt wird, nicht frei von Giftstoffen ist. Dazu kommt, dass in einigen Ecken der Welt es besser ist, eine Trockentoilette zu haben, als in das unsichere Gebüsch zu gehen.

Situation in Deutschland

Doch wie ist das in Deutschland? Zu dieser Frage kommen wir nach dem Film mit Frauke Hehl ins Gespräch. Sie ist Mitarbeiterin bei der Finizio GmbH in Eberswalde. Diese betreibt dort seit 2019 - gemeinsam mit den Kreiswerken Barnim (Brandenburg) - ein Forschungsprojekt zur Entwicklung von hygienisch unbedenklichem und qualitätsgesichertem Humus aus Trockentoiletten. Denn in Deutschland gibt es noch keine Genehmigung Dünger aus menschlichen Ausscheidungen zu recyceln und auszubringen. In ihrer Pilotanlage wird Kot und Urin getrennt verarbeitet und wissenschaftlich untersucht. Jede Kommune kann in diesem Projekt Netzwerkmitglied werden und erhält darüber Einblicke in diese Forschungsarbeit.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen der VHS Nördlingen-Oettingen, dem Riestheater Nördlingen und dem Bund Naturschutz, Ortsgruppe Nördlingen. (dra)