Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des CSU-Arbeitskreises „Schule, Bildung, Sport“ (AKS) Donau-Ries standen zwei aktuelle Themen im Vordergrund.
Die Kreisvorsitzende Maximiliane Böckh begrüßte die anwesenden Mitglieder und führte zunächst in das Thema „Digitale Schule der Zukunft ein“. Hierbei handelt es sich um ein Ausstattungskonzept, das vorsieht, dass die bayerischen Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen mit einem mobilen Endgerät ausgestattet sind, wobei die Anschaffung mit max. 350 Euro staatlich bezuschusst wird. Ziel ist dabei, den Unterricht mit Hilfe der digitalen Ausstattung weiterzuentwickeln und das Potenzial der Schülerinnen und Schüler auf diesem Gebiet systematisch zu entfalten.
Digital und analog
Während das Konzept an sehr vielen Schulen derzeit noch neu angegangen wird, gibt es an der Anton-Jaumann-Realschule Wemding bereits seit dem Schuljahr 2021/22 so genannte „Digi+“-Klassen. Aus diesem Grund waren die Direktorin Alexandra Waschner-Probst, die Lehrerin Veronika Stolz und ein Schüler eingeladen, im AKS aus Sicht von Schulleitung, Lehrkraft und Kind die digitalen Klassen vorzustellen.
Die Schulleiterin erklärte in ihrem Vortrag, dass der Leitsatz des Konzepts an der Wemdinger Realschule „Digi+, fit mit Füller und iPad“ heißt. Dies bedeutet: Eine ausgewogene Mischung aus digitalen und analogen Methoden ist der Schlüssel zu einem vielseitigen und effektiven Unterricht.
Deshalb betont das Konzept der Anton-Jaumann-Realschule die große Bedeutung von einem breiten Spektrum an Kompetenzen, die Schülerinnen und Schüler entwickeln sollen. Dazu gehört unter anderem kritisches Denken, Teamfähigkeit, kreatives Problemlösen, aber auch die Entwicklung von sozialen Fähigkeiten. Da es aber gleichzeitig heute unerlässlich ist, dass junge Menschen sich sicher und kompetent in der digitalen Welt bewegen können, ist das Arbeiten mit iPads im Unterricht an der Anton-Jaumann-Realschule inzwischen fest verankert. Auch die digitalen Kompetenzen sollen kontinuierlich weiterentwickelt werden.
„In meinem Unterricht ist beispielsweise in Englisch ein konventionelles Vokabelheft ein wichtiger Baustein des Lernprozesses, obwohl ich sehr viel digital unterrichte“, erklärte Veronika Stolz, die neben Englisch auch Geschichte unterrichtet. Alexandra Waschner-Probst ergänzte: „Wichtig ist uns eben ein ausgewogener Einsatz von Tablet und Heft. Dabei gehen wir immer auch auf die Fähigkeiten und Bedürfnisse unserer Schülerinnen und Schüler ein und holen sie da ab, wo sie stehen.“
Die Lehrerin und der anwesende Schüler zeigten zudem ihre Unterrichts- sowie Lernmaterialien, wiesen aber auch auf Herausforderungen hin. Unter den Mitgliedern entstand anschließend eine rege Diskussion. Dabei bestand Einigkeit, dass eine gesunde Mischung des Einsatzes verschiedener Medien, digital wie analog, den Lernfortschritt fördert, dass die digitale Kompetenz für den Beruf sowie die Zukunft unablässig ist, dass es aber auch weitere Kompetenzen wie vertiefte Lesefähigkeit oder Merkfähigkeit geschult werden müssen.
Verfassungsviertelstunde
Ein zweites Thema, das auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung stand, war die Verfassungsviertelstunde, die in allen öffentlichen Schulen mit Beginn des Schuljahres verpflichtend eingeführt wurde. Die AKS-Mitglieder begrüßten dabei grundsätzlich den Gedanken, dass demokratische Grundwerte sowie die Bedeutung der Verfassungswerte für das Leben des Einzelnen, das gesellschaftliche Zusammenleben und die Legitimität der staatlichen Ordnung mehr ins Bewusstsein gerückt werden sollen. Ziel sollte aber sein, dass die Inhalte der Verfassungsviertelstunde permanent im Unterricht integriert sind und nicht mit organisatorischer Zusatzbelastung für z.B. Klassenleitungen als starres Konstrukt separiert präsentiert werden.
Turnusgemäß fanden im AKS-Kreisverband keine Neuwahlen statt.