Jahresbilanz

Robuster Arbeitsmarkt – trotz Krisen

Bild: DRA
Der Arbeitsmarkt im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Donauwörth ist weiterhin stabil. Dennoch sind die Auswirkungen der Krise auch hierzulande zu spüren.

Norbert Gehring, Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit Donauwörth, zu deren Bezirk die Landkreise Dillingen, Donau-Ries, Günzburg und Neu-Ulm gehören, berichtet zur Entwicklung des Arbeitsmarktes im Jahr 2024: „Erfreulich ist, dass wir unseren Platz 1 mit der bundesweit niedrigsten Arbeitslosenquote über den gesamten Jahresverlauf hinweg halten konnten. Allerdings spüren wir auch in unserer Region die Auswirkungen der allgemeinen Konjunkturschwäche, der stattfindenden Transformationsprozesse, der Demografie sowie die weltweit andauernden Krisenherde auf dem Arbeitsmarkt.“

Im Jahresdurchschnitt waren 8.474 Menschen ohne Arbeit, das sind 991 oder 13,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit sind besonders junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren (plus 152 oder 21,5 Prozent) und Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit (plus 450 oder 16 Prozent) betroffen. Auch die Langzeitarbeitslosigkeit ist im Vorjahresvergleich (plus 294 Personen oder 21,1 Prozent) gestiegen. Die Arbeitslosenquote beträgt 2,6 Prozent, im Vorjahr lag sie bei 2,4 Prozent.

„Das Thema Fluchtmigration hat uns auch im Jahr 2024 weiter beschäftigt und wir haben uns intensiv darum bemüht, geflüchteten Menschen Beschäftigungsmöglichkeiten zu eröffnen. Für Geflüchtete, die nach dem Ende ihrer Deutsch- oder Integrationskurse auf den Arbeitsmarkt kamen, wurden viele Jobbörsen organisiert, um ein unkompliziertes Kennenlernen von Bewerbern und Firmen zu ermöglichen - mit dem Ziel, einen Arbeitsvertrag abzuschließen. Diese Aktivitäten führten zu zahlreichen Beschäftigungsaufnahmen bei diesem Personenkreis. Auch die geflüchteten Menschen aus der Ukraine konnten davon profitieren. So stieg beispielsweise die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit ukrainischer Staatsangehörigkeit innerhalb eines Jahres um 44 Prozent“ führt Gehring weiter aus.

Ausblick auf 2025

Die Stellenmeldungen der Arbeitgeber waren im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Auch hier zeigen sich die konjunktur- und krisenbedingten Schwierigkeiten. Die Betriebe waren zurückhaltender mit Neueinstellungen. Dennoch werden weiterhin Arbeits- und Fachkräfte dringend gesucht. Aufgrund der demographischen Entwicklung und steigender Qualifikationsanforderungen infolge des Strukturwandels besteht weiterhin die Herausforderung, Unternehmen bei der Sicherung ihres Fachkräftebedarfs zu unterstützen.

Silke Königsberger, seit 01. Januar 2025 neue Vorsitzende der Geschäftsführung der Donauwörther Arbeitsagentur, blickt auf die künftige Entwicklung: „Für 2025 erwarten wir eine leichte Steigerung der Arbeitslosigkeit in beiden Rechtskreisen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wird sich voraussichtlich auf dem Niveau des vergangenen Jahres einpendeln.“ (dra)