"Dass wir in diesem Jahr über die Verschiebung der Baumaßnahmen des Albrecht-Ernst-Gymnasiums diskutieren müssen, das hätte ich nicht mal in einem Alptraum für möglich gehalten", offenbarte Fraktionsvorsitzende der SPD, Ursula Straka, in der Sitzung des Bauausschusses des Landkreises Donau-Ries. Eine Prognosenberechnung sah voraus, dass eine durchschnittliche Neuanmeldung von jährlich 128 Schülern die Kapazitäten des Oettinger Gymnasiums überschreiten würde.
Die laut Landrat Stefan Rößle "dringend notwendige" Maßnahme sei eine architektonische Herausforderung. Bis vor wenigen Tagen haben weder Rößle noch die Mitglieder des Kreistages von den neuen Entwicklungen gewusst. "Wir werden zusätzlich naturwissenschaftliche Fachräume benötigen, die aktuell nicht eingeplant sind. Bei den Kosten liegen wir bei circa 14 - 15 Millionen Euro," so Rößle und führte weiter an: "Wenn wir heute keine Entscheidung treffen, welche Variante wir dem Kreistag empfehlen, dann werden wir den Baubeginn 2020 voraussichtlich nicht schaffen." Bisher beliefen sich die Baukosten auf circa 7,5 Millionen Euro.
Das Planungsbüro Schlientz aus Nördlingen stellte den Mitgliedern des Kreistages zwei weitere Variante zu den bisherigen Bauplanungen der Machbarkeitsstudie vor. Die erste Planungsvariante ersetze den Musikpavillon durch ein zweistöckiges Gebäude. Die zweite Planungsvariante sähe eine Aufstockung des Bestandsgebäudes vor. Die jeweiligen Kosten für beide Varianten würden sich auf circa 14,5 Millionen Euro belaufen.
„Eine gute Planung, die den Bedürfnissen der Schule und den Eltern entspringt, ist hier sehr wichtig“, erläutert Josef Fischer. Ursula Kneißl-Eder führte an: „Wir sollten aus unseren Fehlern lernen. Wir dürfen hier nichts übereilen, müssen aber der Lehrerschaft gerecht werden. Für uns persönlich ist Variante 2 denkbar“.
SPD-Fraktion forderte schnelle Entscheidung
SPD-Fraktionsvorsitzende Ursula Straka hingegen plädierte für eine zügige Entscheidung des Bauausschusses: "Alle anderen Fraktionsvorsitzenden sind der Meinung, dass man über die verschiedenen varianten diskutieren muss. Aber was gibt es eigentlich zu diskutieren. Aus dem Grund, dass es hier einen erhöhten Raumbedarf gibt, den wir nicht wegdiskutieren können, gibt es keine andere Möglichkeit, als für die zweite Variante zu stimmen."
Abschließend sprach sich Landrat Stefan Rößle für eine zeitnahe Sondersitzung aus, um eine "nicht überstürzte und gut überlegte Entscheidung" zu treffen.
Mit 5 Gegenstimmen stimmte der Bauausschuss für den Beschluss die Verwaltung zu beauftragen die Planungsvarianten zu überprüfen und den Kreisgremien vorzulegen. Bis zum 30. September 2019 soll der Förderantrag fristgerecht eingereicht werden.