Das Kloster Mönchsdeggingen Bild: Georg Lindner
Der Kreisausschuss des Kreistags beschäftigte sich in seiner Sitzung am Montag vor allem mit einem möglichen Geopark-Ries-Besucherzentrum, für das sich das Kloster Mönchsdeggingen als Standort herauskristallisiert. Weitere Themen waren u.a. die kostendeckende Nutzung der Schwimmbäder und die Fortführung der Koordination für kommunale Entwicklungspolitik.

Die Machbarkeitsstudie für das Besucherzentrum, die das Beratungsunternehmen Project M derzeit anlegt, soll im Wesentlichen herausfinden, ob sich so ein Zentrum für den Geopark Ries lohnt, was es leisten soll und wo es hinkommen könnte. Im Kreisausschuss präsentierte Detlef Jarosch die Zwischenergebnisse der Studie: Demnach gebe es im Landkreis durchaus Bedarf für so ein Projekt, da es keine entsprechende Leuchtturm-Attraktion für den Geopark Ries gebe. Für Schutzgebiete wie den Geopark zeige eine Markt- und Trendanalyse, dass Besucherzentren wesentliche Marken- und Imageträger seien. Project M schlägt daher vor, ein Geopark-Ries-Besucherzentrum im Kloster Mönchsdeggingen einzurichten. Als Pluspunkte des Standorts nannte Jarosch u.a. die exponierte Lage, das hohe Engagement der Beteiligten vor Ort und die guten Erweiterungsmöglichkeiten der Anlage. Mit Gastronomie, Übernachtungs- und Veranstaltungsmöglichkeiten sowie einer Entwicklungsfläche mit Aussichtspunkt könnte ein Besucherzentrum im Kloster 50.000 bis 70.000 Besucher pro Jahr anlocken.

„Das wäre eine wegweisende Investition für den Landkreis“, meinte Landrat Stefan Rößle. Bisher gebe es kein zentrales, großes Projekt des Landkreises Donau-Ries in der ländlichen Region, mit dem Besucherzentrum könnte sich das ändern. Rößle stellte aber auch klar, dass so ein Unterfangen für den Kreis alleine eine Nummer zu groß sei, und dachte z.B. eine Trägerschaft des Freistaats Bayern an. Konkrete Kosten oder eine Wirtschaftlichkeitsrechnung waren kein Bestandteil der Präsentation und sollen erst in einem nächsten Schritt ausgearbeitet werden.

Die Reaktionen der Ausschussmitglieder waren überwiegend positiv. Laut Peter Schiele von der CSU sei es „überlegenswert, das weiter zu verfolgen. Die Erkenntnisse ermuntern zu weiteren Schritten.“ Ursula Straka (SPD) ist mit der Lage Mönchsdeggingen nicht glücklich: „Die Verkehrsanbindung ist meiner Meinung nach ein ganz großes Problem.“ Für Helmut Beyschlag (PWG) ist dagegen die Frage der Finanzierung essentiell: „Wir wissen nicht, wer letztlich finanziell mit im Boot sitzt“, so der PWG-Fraktionsführer. Regina Thum Ziegler (Frauenliste) dagegen war vor allem froh, dass das Besucherzentrum nun nicht mehr an eine Wiederbelebung des Almarin-Bades gekoppelt sei. Laut Nico Ach von den Grünen sei das Besucherzentrum eine Vision für den Landkreis, doch müssten im nächsten Schritt der Studie unbedingt belastbare Zahlen enthalten sein sowie die Probleme und Herausforderungen des Standorts Kloster Mönchsdeggingen deutlicher dargestellt werden. In der nächsten Sitzung des Kreisausschusses soll laut Rößle die Beauftragung des nächsten Teils der Studie beschlossen werden, bis dahin sollen sich die Fraktionen intern beraten.

Im Verlauf der Sitzung wurden noch die Zuschüsse für das Ferienland Donau-Ries (100.000 Euro), die Marke DONAURIES (76.300 Euro) und den Geopark Ries (32.500 Euro plus 10.000 Euro Investitionszuschuss) beschlossen, ebenso wie ein Zuschuss an den Kreisverband der Imker für die Bekämpfung der Varroa-Milbe (circa 2000 Euro). Die Fortführung der kommunalen Entwicklungszusammenarbeit ist seit Montag ebenfalls beschlossene Sache, damit kann der Koordinator Karl-Heinz Köster weiter verschiedene Projekte betreuen. Beispiele sind das Vorantreiben der Schulneubauten in Afrika und das Kooperationsprojekt des Abfallwirtschaftsverbands mit der jordanischen Stadt Jerash.

In einem weiteren Punkt wurde die Betriebskostenvereinbarung mit Badbetreibern, deren Einrichtungen für Schwimmunterricht an den weiterführenden Schulen des Kreises genutzt werden, thematisiert. Kurz gesagt will der Kreis den Betreibern mehr für die Nutzung durch Schulklassen bezahlen, um die Bäder ein wenig zu unterstützen. Eine einheitliche Neuregelung, bei der auch Personal-, Reinigungs- und ähnliche Kosten in die Berechnung einfließen, ist nicht möglich, da die Bäder unterschiedliche Rahmenbedingungen haben. Daher soll es laut Beschluss individuelle Vereinbarungen geben, die die Kreisverwaltung mit den Badbetreibern aushandeln soll.

Ein Haushaltszwischenbericht wurde ebenfalls präsentiert, demnach rechnet die Kreisverwaltung mit einem positiven Jahresabschluss 2019 und einem Überschuss von circa 1,2 Millionen Euro.