Haushalt

Hohe Investitionen trotz fehlender Gewerbesteuereinnahmen

Donauwörth. Bild: Mara Kutzner
Die Stadt Donauwörth stellt mit dem Haushalt 2025 die Weichen für die zukünftige Stadtentwicklung. Trotz sinkender Gewerbesteuereinnahmen bleibt der Finanzplan stabil und ermöglicht hohe Investitionen in Infrastruktur, Bildung, Klima- und Hochwasserschutz. Möglich ist das durch die Rücklagen der Großen Kreisstadt.

Wie bereits in den vergangenen Jahren vorausgesagt, sind die Einnahmen im Finanzhaushalt der Stadt Donauwörth deutlich zurückgegangen und liegen nun bei rund 59 Millionen Euro, nach 86 Millionen Euro in 2024. Der Hauptgrund dafür ist der starke Rückgang der Steuereinnahmen auf 43 Millionen Euro (nach 71 Millionen Euro im Vorjahr). Besonders betroffen ist die Gewerbesteuer, die 2024 durch hohe Nachzahlungen aus Vorjahren noch einen Spitzenwert erreichte, nun aber aufgrund einer veränderten Unternehmensstruktur bei Airbus Helicopters deutlich einbricht.

Auch die Kreisumlage stellt mit 23 Millionen Euro eine erhebliche Belastung dar, soll aber bis 2027 auf 17 Millionen Euro reduziert werden. Trotzdem plant die Stadt für das Jahr 2025 Investitionen in Höhe von rund 25 Millionen Euro. Bis 2028 soll diese Summe auf 88 Millionen Euro ansteigen. Möglich machen das die vorhandenen Rücklagen. "Dank unserer Rücklagen und der zu erwartenden Zuschüsse und Fördermittel ist eine Kreditaufnahme der Stadt auf absehbare Zeit nicht notwendig", beton Oberbürgermeister Jürgen Sorré in seiner Haushaltsrede im Rahmen der jüngsten Stadtratssitzung am vergangenen Donnerstag.

Investitionen in Hochwasserschutz, Bildung und Klimaschutz

Ein Schlüsselthema im Haushaltsplan ist der Hochwasserschutz. Die Stadt investiert bis 2028 insgesamt 5 Millionen Euro für Planung und Neubau von Hochwasser-Schutzanlagen. Ins Feuerwehrwesen fließen in den kommenden Jahren 3,5 Millionen Euro. Ein weiterer Schwerpunkt liegt außerdem auf dem Bildungsbereich. Die Stadt investiert in die Sanierung der Gebrüder-Röls-Schule (1,8 Millionen Euro) und den Neubau des Kindergarten Schneegarten (10 Millionen Euro).

Der Bereich Umwelt- und Klimaschutz zieht sich durch zahlreiche Maßnahmen im Haushalt, wie etwa die Kommunale Wärmeplanung, die energetische Sanierung von Gebäuden (z.B. Stadtkommandantenhaus und alte Kaserne) und die Installation von PV-Anlagen und Wärmepumpen. Ebenso finden sich Projekte wie die Beteiligung am Wärmenetz Neudegger Allee, Investitionen in den ÖPNV und die Planung neuer Radwegeverbindungen (z.B. Broderle, Brückenschlag Parkstadt, Zirgesheimer Straße) im Haushalt wieder.

Stadtgestaltung für mehr Lebensqualität

Die Verbesserung der Infrastruktur und die Aufwertung der Innenstadt bleiben Kernthemen. In den kommenden Jahren sind Investitionen von 26 Millionen Euro für den Straßenbau eingeplant. Dazu zählt insbesondere der Bau einer neuen Brücke Parkstadt, die für eine bessere Verkehrsanbindung für Fußgänger und Radfahrer sorgen soll. Zudem wird die Donaupromenade umgestaltet, um das Stadtbild aufzuwerten und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen.

Ein zentrales Vorhaben ist die Landesgartenschau 2028, die als Motor für die städtische Entwicklung dienen soll.  "Diese bietet ungeahnte Chancen und Möglichkeiten für die Entwicklung unserer Stadt. Auch rücken Projekte in greifbare Nähe, die bisher nicht realisierbar schienen", so OB Sorré.  

Die Schaffung neuer Grün- und Aufenthaltsflächen, wie an der ehemaligen Schwabenhalle, sowie die Aufwertung bestehender Anlagen – darunter die ehemalige Stadtgärtnerei und die Öffnung des Kaibachs – können dank der Landesgartenschau umgesetzt werden. Ebenso werden neue Wegeverbindungen realisiert, darunter lang geplante Projekte wie die Donaupromenade, aber auch neue Vorhaben, etwa zwei neue Fußgängerbrücken über Donau und Wörnitz. 

Kosten für Landesgartenschau bleiben bei 8,2 Millionen Euro

"Zusammen mit dem Umbau der Reichsstraße, der heuer abgeschlossen wird, der Sanierung des Tanzhauses und der Errichtung der Museumswelt in der Spitalstraße steigern wir die Attraktivität und Lebensqualität unserer Stadt deutlich", so Sorré. 

Die geplanten 8,2 Millionen Euro Eigenbeitrag für die Landesgartenschau sind im Haushalt vollständig berücksichtigt, ohne dabei die finanzielle Handlungsfähigkeit der Stadt oder bereits fest eingeplante Projekte zu gefährden. Dasselbe gilt für die Mehrkosten beim Tanzhaus, die dank zusätzlicher Zuschüsse ebenfalls ohne negative Auswirkungen auf andere Vorhaben aufgefangen werden können.

Die Haushaltssatzung wurde vom Donauwörther Stadtrat einstimmig verabschiedet. 

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