Stadtrat

Neue Ideen für das Tanzhaus

Was passiert mit dem Donauwörther Tanzhaus? Bild: Mara Kutzner
Am kommenden Donnerstag trifft sich der Stadtrat von Donauwörth, um wieder einmal über die Zukunft des Tanzhauses zu diskutieren. Es liegt ein gemeinsamer Antrag der Fraktionen FW/PWG/BfD und EBD auf dem Tisch, der eine Neuabstimmung über Sanierung oder Neubau fordert. Die Engagierten Bürger votieren in einer Stellungnahme nun erneut für einen Abriss und die Neuausrichtung des Gebäudes.

"Die EBD beschäftigt sich schon seit Längerem mit dem Tanzhaus und hat von Anfang an für den Abriss votiert", sagen die Verantwortlichen der Engagierten Bürger Donauwörth (EBD). Auch die Diskussionen im Wahlkampf und die hektischen Beschlussfassungen des Stadtrats kurz vor der Kommunalwahl auf Betreiben der CSU, so die EBD in ihrem Schreiben, hätten daran nichts geändert. 

Kein finanzieller Unterschied zwischen Sanierung oder Neubau?

Laut EBD mache es finanziell keinen Unterschied, ob das Tanzhaus saniert oder neu gebaut werde. "Wenn man ein Gebäude mit den äußeren Gegebenheiten, den Abmessungen und dem Raumangebot des heutigen Tanzhauses wieder erstellen will, ist es egal, ob dieses Projekt als Sanierung oder als Neubau daherkommt. Es kostet so oder so rund 20 Millionen Euro und dauert drei bis fünf Jahre. Dass die Sanierung um einen einstelligen Prozentsatz billiger zu sein scheint, ist beim heutigen Planungs- und Kenntnisstand nicht mehr als das Hintergrundrauschen", so die Aussage der EBD. 

EBD stellt Nutzung des Tanzhauses in Frage 

Entscheidend für die Gruppierung sei vor allem die Nutzung des Tanzhauses. Für die EBD sei eben jene Nutzung "seit Jahrzehnten gescheitert". "Warum soll die Stadt Donauwörth für etwas, was scheinbar niemand in der Form braucht, dieses Betriebskostendefizit (Anm. d. Red. diese beliefen sich zuletzt auf rund 400.000 Euro pro Jahr) auch zukünftig tragen und um solch einen Unsinn überhaupt zu ermöglich, noch Sanierungs- oder Neubaukosten, von 20 Millionen Euro vorausschicken?", so die Verantwortlichen.  

Belebung der Reichsstraße ist Hauptaufgabe einer Investition 

Weiter heißt es: "Aktuell diskutierte neue Nutzungen – Stadtbibliothek, Archiv, Tourist-Information – sind doch alles nur künstliche Bedürfnisse, die von den dann Betroffenen keiner will und keiner braucht. Geld wird dadurch auch nicht gespart, denn die genannten Institutionen sind alle in öffentlichen Gebäuden gut untergebracht." Des Weiteren müsse man vor allem über die Nutzung "dieser hervorragenden Lage in der Stadtmitte nachdenken". "Eine Verlegung der Tourist-Information wird die Reichsstraße nicht beleben und der Stadtsaal ist für viele Veranstaltungen entweder zu groß oder zu klein", äußert sich die EBD. 

Die EBD stellt nun eine weitere Idee zur Gestaltung des Tanzhauses vor. Demnach soll das Gebäude bis auf Geländehöhe abgerissen werden. Das verbleibende Parkhaus könne zukünftig weiter genutzt werden. Wenn es nach der Gruppierung geht, soll aufbauend auf der Tiefgarage ein neues Gebäude in komplett anderer Bauweise erstellt werden. Vorgeschlagen werden ein neuer Saal und eine Gastronomie mit Außenbereich.  

"Das Konzept für das Gebäude wird in einem überregionalen Architekturwettbewerb entwickelt. Das neue Gebäude muss keine historische Anmutung haben, sondern es darf sich ruhig architektonisch um einen 'Leuchtturm' handeln, über den man spricht und der Besucher anzieht. Drumherum wird der Merkurplatz als öffentlicher Platz mit viel Freiraum und hoher Aufenthaltsqualität wiederhergestellt", heißt es in der Stellungnahme. 

Laut ersten Schätzungen lägen die Kosten im mittleren Millionenbereich und damit deutlich unter der bisher bekannten zweistelligen Millionensumme. "Damit hätten wir von allen bisherigen Vorschlägen einschließlich Sanierung oder Neubau die Reichsstraße noch am ehesten belebt", so die EBD abschließend.