„Das Tanzhaus ist ein Thema, bei dem es unterschiedliche Vorstellungen gibt. Bei allen unterschiedlichen Vorstellungen eint uns, dass wir das Tanzhaus und die Stadt beleben wollen", eröffnete Oberbürgermeister Armin Neudert die Sitzung des Stadtrats am Montagabend. Klar war bereits, dass der Stadtsaal erhalten bleiben soll, keine Einzelhandelsflächen und keine Musikschule untergebracht werden sollen. Dafür soll die Touristinfo und das Kulturbüro mit ins Gebäudekonzept integriert werden. Zuletzt sollen behindertengerechte Sanitäranlagen und eine Tiefgarage mit eingeplant werden.
Die Architektin Dr. Bettina Kandler erhielt den Zuschlag für die Machbarkeitsstudie und präsentierte die Ergebnisse im Stadtrat. Eine Entscheidung kündigte Armin Neudert für den 9. Dezember an. In dieser Sitzung soll das Konzept für das Tanzhaus verabschiedet werden. Die zwei favorisierten Varianten sehen folgende Nutzung vor: Im Erdgeschoss befindet sich ein Cafe (148 Sitzplätze) und die Touristinfo, die im hinteren Bereich des Gebäudes liegt. Ebenfalls gibt es großzügige Sanitäranlagen. Im Erdgeschoss sollen außerdem Schließfächer und Übergabeboxen für den Stadtladen untergebracht werden.
In der zweiten Variante wird ein kleineres Cafe mit rund 70 Sitzplätzen und die Stadtbibliothek geplant. Bei beiden Varianten ist die Nutzung der oberen Stockwerke gleich. Der Stadtsaal liegt im ersten und zweiten Stockwerk. Das große Foyer soll zum Saal geöffnet werden. Das erste Stockwerk umfasst einen kleinen Konzertsaal mit 220 Tribünensitzplätze. Bindet man das zweite Obergeschoss mit ein, ergeben sich bis zu 427 Sitzplätze. Die Tribüne ist im Boden versenkbar und auch im Bestand umsetzbar. Im Ballsaal sind 312 Sitzplätze möglich. Nutzt man das zweiten Obergeschoss dazu könnten 438 Sitzplätze installiert werden und im ersten Dachgeschoss könnten Lagerräume Platz finden, ebenso Tagungsräume und Netzwerkflächen. Alternativ könnte dort ein Hotel mit 24 Betten und 15 Zimmer untergebracht werden. Das 2. Dachgeschoss könnte als Küche genutzt werden, die von Caterern gemietet wird, um die Veranstaltungen zu versorgen.
In den Tiefgaragen finden 38 Stellplätze Platz. Bei einem Neubau sind bis zu 42 Stellplätze möglich. Die Kosten bei der Sanierung liegen je nach Variante bei circa 17 Millionen Euro, wobei es Förderungen bis zu 3,5 Millionen Euro möglich sind. Die Sanierungsmaßnahmen würden rund 20 Monate dauern. Ein Neubau würde rund drei Jahre dauern und ca. 20 Millionen Euro kosten. Fördergelder gibt es hierfür nicht.