Blasmusik, Brotzeit, Selfies: Der Bezirksempfang der CSU Schwaben in der Zott Genusswelt in Asbach-Bäumenheim hatte etwas von einem Familientreffen. Es traf sich die "CSU-Familie" aus ganz Schwaben. Über 300 angemeldete Besucher und Besucherinnen waren anwesend, darunter nicht nur zahlreiche Mitglieder der CSU Donau-Ries. Auch alle Direktkandidaten aus ganz Schwaben, unter ihnen der Donau-Rieser Bundestagsabgeordneten Ulrich Lange sowie der Bezirksvorsitzende der CSU Schwaben und Fraktionsvorsitzender im Bayerischen Landtag, Klaus Holetschek, begrüßten Ministerpräsident Markus Söder.
Bayerischer Patriotismus und klare Positionen
Mit stehendem Applaus, dem bayerische Defiliermarsch und einem großen Hallo wurde der Parteivorsitzende in Asbach-Bäumenheim empfangen. Bei Markus Söders Rede ging es dann schnell zur Sache. Söder zeigte sich schlagfertig, selbstüberzeugt und pointiert, zum Beispiel als er zu Beginn seiner Rede sagt: "Im schwäbischen ländlichen Raum gibt es mehr Intelligenz als im politischen Berlin". Söder ist zu lockeren Sprüchen aufgelegt und wettert nicht nur einmal gegen die Grünen aus.
Während Friedrich Merz im TV-Quadrell bei RTL eine mögliche Koalition mit den Grünen nicht mehr ausschloss, sprach sich der CSU-Parteivorsitzende in Asbach-Bäumenheim klar dagegen aus. "Schwarz-Grün gibt es mit mir und der CSU nicht!". Der Name des CDU/CSU-Kanzlerkandidaten ging ihm erst gegen Ende seiner Rede über die Lippen. Zuerst klapperte Söder die Themen seiner "Bayern-Agenda", dem CSU-Wahlprogramm zu Bundestagswahl ab: Bürokratieabbau, Entlastungen für die Wirtschaft, vor allem für den Mittelstand, Steuerentlastungen, Erhöhung der Freibeträge bei der Erbschaftssteuer und einer Reform des Länderfinanzausgleichs. Söder wünscht sich mehr Bayern für Deutschland, lobt die bayerische Blasmusik und dank der Musikkapelle Asbach-Bäumenheim.
Söder: "Grundproblem Migration überfordert uns"
Ernst und nachdenklich wird es im Saal, als der Ministerpräsident über die Attentate in Aschaffenburg und München spricht. Man dürfe nicht zulassen, dass Gewalt, Leid und Tod zur Normalität werden. "Wir haben das Grundproblem in unserem Land, dass uns die Migration überfordert", so Söder. Seit der Flüchtlingswelle 2015 sei das Land entzweit. Söders Lösung besteht maßgeblich darin, die Grenzen, wie es die bayerische Grenzpolizei tut, zu sichern. Zum anderen sollen Straffällige und Ausreisepflichtige aus dem Land geführt werden. Die Bundesregierung müsse deshalb auch mit den Taliban über Rückführungen nach Afghanistan diskutieren.
Ulrich Lange spricht nach Söders Rede und spornt die anderen schwäbischen Bundeskandidaten, die vor ihm in der ersten Reihe sitzen, an. "Ohne CSU gibt es in Berlin keine Entscheidungen", ruft Lange in Publikum. Zum Schluss stehen die schwäbischen CSU-Bundestagskandidaten gemeinsam mit Markus Söder auf der Bühne - der Abend endet, wie er begonnen hat: Die Bayernhymne, die deutsche Nationalhymne, wieder stehender Applaus, wieder Selfies.