15 Männer und 15 Frauen sind es, die unter dem „Dach der SPD“ ihren Hut in den Ring werfen – sie zu finden, sei eine Herausforderung gewesen, meinte SPD-Landratskandidat Peter Moll. „Ich weiß, dass wir momentan einen schweren Stand haben“, sagte Moll und meinte die SPD als Ganzes, die von ihren Glanzzeiten aktuell so weit entfernt scheint wie nie. Er dankte den Kandidatinnen daher für ihren Mut und ihre Bereitschaft, sich zu engagieren.
Auf die Nördlinger SPD lasse sich die Misere der Partei jedoch nicht beziehen, betonte OB-Kandidatin Rita Ortler: Hier vor Ort habe man stets tolle Arbeit geleistet, nie Klientelpolitik betrieben, und so wolle man auch weitermachen. Ihren Stadtratskollegen Erich Geike und Paul Schneele, die nicht mehr antreten, dankte sie für die gute Zusammenarbeit in den letzten zwölf Jahren. Ortler selbst geht auf der SPD-Liste an Platz 1 ins Rennen.
Ortler feuert erste Salven ab
Andere Töne schlug die OB-Kandidatin in Richtung „gewisser Gruppierungen“ im Stadtrat an, die sich derzeit durch das Aufdröseln von vor langer Zeit getroffenen Mehrheitsbeschlüssen ins Rampenlicht stellen wollten. Das sei nicht die SPD: Sie stehe zu einmal getroffenen Beschlüssen der Mehrheit, selbst dann, wenn man ursprünglich dagegen war.
Mit dieser Kritik dürften sich vor allem die Nördlinger Grünen und ihr Spitzenkandidat Wolfgang Goschenhofer angesprochen fühlen, ebenso wie bei folgender Aussage: „Was alles auf der Wunschliste anderer Parteien steht, ist utopisch.“ Sie könne sich auch tolle Dinge vorstellen, meinte Rita Ortler, einen Konzertsaal zum Beispiel. Luftschlösser wolle sie aber nicht an die Wand malen, sondern realistisch bleiben – das Hallenbad und bald auch ein neues Feuerwehrhaus seien die Investitionen, die Nördlingen in Zukunft wirklich brauche. „Wahlkampfgedöns sollte man im Stadtrat außen vor lassen“, so die Kandidatin weiter. Immerhin gelte es, noch bis zur Wahl weiterhin gute Politik zu machen, im Moment komme es ihr aber eher vor wie im Kindergarten.
Liste soll Gesellschaft gut abbilden
Der Wahlvorschlag der Vorstandschaft um Vorsitzenden Thomas Stowasser wurde von der Versammlung mit 26 Stimmen einstimmig angenommen. Die Liste bilde laut Ortler ein „breites Spektrum“ der Gesellschaft ab, es sind verschiedenste Berufe vertreten, zehn Bewohner der Stadtteile sowie Menschen im Alter von 21 bis 81. Die Kandidatur der früheren Bundestagsabgeordneten Gabriele Fograscher auf Platz 9 sticht dabei heraus.
Peter Moll gab den Kandidatinnen und Kandidaten mit auf den Weg, die richtigen Themen zu setzen. Die Schließung des Jobcenters in Nördlingen zum Beispiel sei „eine Steilvorlage für uns“. „Ich freue mich auf einen spannenden Wahlkampf mit euch allen!“ meinte Rita Ortler – damit ist nach diesem Abend in jedem Fall zu rechnen.
Die Kandidatinnen und Kandidaten
- Rita Ortler
- Thomas Stowasser
- Laura Schwetz
- Jürgen Greiner
- Mirjam Holik
- Norbert Wanger
- Silvia Feirer-Fischer
- Peter Steiner
- Gabriele Fograscher
- Michael Zeller
- Simone Reiber
- Manuel Groß
- Luise Müller
- Savvas Theofanidis
- Dr. Susanne Gabler
- Johann Kechele
- Swetlana Kloster
- Wolfgang Stark
- Karin Thum
- Stephan Lingel
- Maria Höpfner
- Florian Schweiger
- Ute Heinze
- Enver Hasimi
- Tanja Böhmer
- Michael Schulz
- Jutta Trabelsi
- Horst Donauer
- Edith Berchtenbreiter-Beck
- Walter Fograscher
Ersatz 1: Sabine Thomann
Ersatz 2: Karl Schmidt