Im Ries hat er die „ersten öffentlichen Töne“ von sich gegeben, wie er sagt, dort fühlt er sich nach wie vor zu Hause – obwohl er mittlerweile in Hamburg lebt und arbeitet. Mit der „Salaputia Brass & Jeroen Berwaerts“ sendet er am Freitag, 5. Oktober, „Signals from Heaven“.
Nördlingen - Jonas Burow ist geborener Nördlinger und wuchs als Jüngster von fünf Geschwistern in Oberdorf am Ipf auf. Mit neun Jahren erhielt er seinen ersten Posaunenunterricht bei seinem Bruder. „Und weil das ganz gut klappte mit dem Reinblasen“, ist er dabei geblieben. Zuerst spielte er im Posaunenchor Nördlingen, dann führte ihn sein Weg über die Junge Philharmonie Ostwürttemberg und das Landesjugendorchester Baden-Württemberg zum Bundesjugendorchester.
Folgerichtig studierte er an der Hochschule für Musik in Würzburg und begann dort sein Diplomstudium, das er mit Auszeichnung abschloss. 2010 schließlich wurde Jonas Bassposaunist der Nürnberger Symphoniker und wechselte zur Spielzeit 2016/2017 zum Philharmonischen Staatsorchester Hamburg. Dazwischen hat er an der Universität der Künste in Berlin sein Masterstudium abgeschlossen. Dass er jetzt als Arbeitsplatz „Elbphilharmonie“ angeben kann, hindert ihn nicht daran, sich auf ein ganz besonderes Konzert in der Nördlinger St. Georgskirche zu freuen.
Mehr noch: Er will mit diesem Auftritt „diesem besonderen Klangkörper“ etwas zurückgeben, weil für ihn eben dort alles begonnen hat. Mit der „Salaputia Brass & Jeroen Berwaerts“ sendet er am Freitag, 5. Oktober, „Signals from Heaven“. So heißt das Programm und auch die inzwischen dritte CD der Formation, der Jonas Burow seit 2011 angehört. Mit Salaputia Brass sind in Nördlingen führende Blechbläser der jungen Generation zu hören, die mittlerweile allesamt Solopositionen in bedeutenden Orchestern, zum Beispiel in Leipzig und Berlin bekleiden.
Jeroen Baerwarts ist internationaler Trompetensolist, Professor in Hannover und im Konzert als Jazz-Vokalist zu hören. Er steht hinter dem Projekt und ist auch für die Arrangements zuständig, in denen die venezianische Mehrchörigkeit eines Giovanni Gabrieli auf Traditionals in neuem Gewand trifft. Obwohl Salaputia Brass dabei bewusst Genregrenzen sprengt und Gershwin, Monteverdi und Ellington mit Gabieli vereint, legen die Musiker Wert auf die Feststellung, dass sie nicht „Crossover“ zelebrieren, sondern lediglich Verbindungen zu den Spirituals und zurück schaffen.
Wenn man Jonas Burow fragt, wie er seinen Beruf „Bassposaunist“ bei einem großen Orchester mit dem „Nebenjob“ Salaputia unter einen Hut bringt, sagt er, dass dieses Engagement viel Einsatz und Leidenschaft erfordert, aber andererseits auch ein Treffen unter Freunden ist, auf das er sich jedes Mal freut. Die Band sei ein guter Ausgleich zum normalen Orchesterbetrieb, wo man als Bläser oft genug ja nur auf seinen Einsatz warte – also sehr wichtig für seine musikalische Entwicklung. „Salaputia ist ein erfüllendes Projekt, bei dem wir alle unsere Akkus wieder aufladen.“ Was man beim Konzert in Sankt Georg erwarten könne? „Wunderschöne Musik“, schwärmt Jonas, „Gabrieli hat ja für San Marco in Venedig komponiert und St. Georg wird diesem Klang sehr nahe kommen.“ Und dann gibt er noch eine Empfehlung ab, bevor er sich wieder nach Hamburg verabschiedet: „Die Zuhörer sollen an diesem Abend nur zuhören, sich treiben lassen, in Klangschönheit baden.“ Karten gibt es bei der Tourist-Info Nördlingen – und vielleicht noch an der Abendkasse.
Freitag, 5. Oktober, 19:30 Uhr
St. Georgskirche Nördlingen
Konzert mit Salaputia Brass und Jeroen Berwaerts, Trompete
Eintritt: 10 – 20 €, ermäßigt: 5 – 15 €
Kostenloses Kartenkontingent im Nördlinger CaDW (Tafel) für Inhaber eines CaDW-Ausweises.
Vorverkauf: bis 4.10. Tourist-Information Nördlingen 09081 84116