TSV Nördlingen krönt sich zum ungeschlagenen Meister

Es war das Spiel auf das Spieler, Trainer und Verantwortliche des TSV Nördlingen lange hingearbeitet hatten, ein Meisterschaftsspiel vor den eigenen Fans. Um den Abend perfekt zu machen, mussten die Hausherren allerdings erst noch den Tabellenzweite bezwingen. Den ersten Spielabschnitt gestalteten beide Mannschaften ausgeglichen. Für die Gastgeber eröffnete Philipp Steinmeyer per Korbläger die Körbejagd, während die Münchner auf der Gegenseite den Weg zum Korb fanden und sich dort ihre Punkte erarbeiteten. Auch der Dreier fiel für die Gäste und so ließen sie den Spitzenreiter aus Nördlingen nicht davonziehen. Für diesen punkteten dann die beiden Topscorer Josef Eichler und Scottie Stone, beide per erfolgreichem Dreipunktewurf, und brachten ihr Team so leicht in Front. Bei einem Spielstand von 15:12 nach dem ersten Spielabschnitt deutete alles auf eine enge, ausgeglichene Partie hin, doch die Rieser ließen dies in der Folge nicht zu.

Im zweiten Viertel folgte eine überragende defensive Meisterleistung des Tabellenführers, der damit die Weichen auf Sieg stellte. Er erhöhte die Intensität und machte enormen Druck auf den ballführenden Spieler. Die Baskets schienen damit überfordert, wurden zu Ballverlusten gezwungen und kamen kaum zu guten Abschlüssen. Die Gastgeber nutzten dies, um schnell nach vorne zu spielen und einen beeindruckenden Lauf zu starten. Es gelang, die Münchner, eines der besten Offensivteams der Liga, bei lediglich zwei Punkten in zehn Spielminuten zu halten, was zeigt, dass das Team von Mohammed Hajjar in den vergangenen Monaten viel an seiner Verteidigung gearbeitet hat. Offensiv nutzten Center Robin Seeberger und Youngster Julius Kluger das schnelle Umschaltspiel, um athletisch unter dem Korb abzuschließen und den Vorsprung weiter auszubauen. Stone verwandelte weiter seine Dreier und so ging seine Truppe mit einer 40:15 Führung in die Halbzeitpause. In dieser durfte sich auch der Rieser Nachwuchs präsentieren. Die U12 Mannschaften des TSV Nördlingen konnten vor großem Publikum ein Freundschaftsspiel in der Pause absolvieren und zeigen, was auch sie schon in jungen Jahren alles draufhaben.

Nach der Pause gestaltete sich das Spiel dann wieder ausgeglichener und auch die Münchner kamen wieder zu Punkten. Mit teils schönen Spielzügen hielten sie gut dagegen und verhinderten so noch weiter in Rückstand zu geraten. Für das Heimteam zog Steinmeyer weiter mehrmals in die Zone, war zu schnell für seine Gegenspieler und brachte dem Ball im Korb unter. Auch Aufbauspieler Pascal Schröppel wurde nun gut ins Spiel eingebunden und konnte einen Dreier einnetzen. Mit einem Spielstand von 64:39 ging man damit ins Schlussviertel und ließ bei den zahlreichen Zuschauern in der stimmungsgeladenen Mehrzweckhalle so langsam, aber sicher die Feierlaune aufkommen.

Diese wurde dann noch verstärkt, denn das Team ließ auch im Anschluss nichts mehr anbrennen. Stone punktete noch einmal, bevor er sich dann nach getaner Arbeit auf der Bank erholen durfte und den jüngeren Rieser Spielern den Vortritt lassen konnte. Diese nutzten die Spielzeit und sorgten dafür, dass die Baskets nicht mehr den Hauch einer Chance auf ein Comeback hatten. Seeberger sorgte mit einem krachenden Block nochmal für ein Highlight und brachte die Halle damit fast zum Überkochen. So spielten die Spitzenreiter die Uhr herunter und holten sich den völlig verdienten 84:52 Sieg.

Damit war es vollbracht und ein riesiger Jubel brach in der Halle aus. Die Spieler und Verantwortlichen lagen sich in den Armen und feierten ausgelassen vor den begeisterten Anhängern, denn sie hatten historisches erreicht. Erstmals seit 2017 steigt der TSV wieder in die 1. Regionalliga auf und tut dies in ganz besondere Manier. Seit dem ersten Spieltag dominierten die Korbjäger die Liga und ließen sich von keinem Gegner schlagen. Obwohl mit Benedikt Schwarzenberger und Filip Kamenov zwei absolute Leistungsträger schon seit Monaten verletzungsbedingt pausieren müssen, schaffte es das junge Team, die Trophäe schon nach 20 Spielen zu ergattern. Diese Leistung ist Hajjars Mannschaft hoch anzurechnen. Dieser zeigt sich nach dem Spiel mehr als zufrieden: „Ich bin sehr stolz auf meine Jungs. Es war ein langer Weg und viel Arbeit bis hierhin, deswegen bin ich umso glücklicher, dass wir diesen Erfolg jetzt feiern konnten“.  Das tat sein Team dann auch noch bis spät in die Nacht. Nach der langen, anstrengenden Spielzeit hatten sich das, die frischgebackenen Meister auch mehr als verdient. Die Basketballfreunde im Ries können sich schon jetzt auf die neue Saison freuen, wenn endlich wieder 1. Regionalliga in Nördlingen gespielt wird.  (pm)