Das Elektroauto an der Straßenlaterne laden: Donauwörths Oberbürgermeister Jürgen Sorré (links) und LEW-Vorstandsmitglied Dr. Markus Litpher nehmen die neuen smarten Straßenleuchten in der Bahnhofstraße in Betrieb. Bild: LEW/Z-Studio
An drei Straßenbeleuchtungsmasten bieten LEW und die Stadt Donauwörth Elektromobilisten und Spontan-Internetsurfern ab sofort einen neuen Service an: Sie profitieren jetzt nicht mehr „nur“ durch die Beleuchtung bei Nacht. Sie können die Masten auch nutzen, um ihr Elektrofahrzeug mit Strom zu versorgen und um mit Smartphone oder Tablet online zu gehen.

Möglich macht dieses Angebot das Smart-City-Projekt „iLamp“, das die Stadt Donauwörth gemeinsam mit den Lechwerken umsetzt. LEW entwickelte dafür spezielle Multifunktionsmasten (Smart Poles), in die zusätzlich zur LED-Straßenbeleuchtung eine Stromtankstelle und ein WLAN Access Point integriert sind: Jeder der Multifunktionsmasten bietet eine Ladeleistung von bis zu 11 Kilowatt. Der Service lässt sich auf dem reservierten Parkplatz direkt davor mit fast jeder Ladekarte nutzen. Ein in mehreren Metern Höhe angebrachter LED-Ring zeigt dabei bereits aus der Entfernung an, ob die Ladestation frei (grün) oder besetzt (blau) ist. Der öffentliche Internetzugang ist kostenfrei und ohne komplizierten Anmeldeprozess nutzbar. Zudem lassen sich die Smart Poles mit weiteren Sensorsystemen ausstatten – beispielsweise, um Verkehrsinformationen oder die lokale Lärm- und Feinstaubbelastung zu erfassen. Mit den Multifunktionsmasten will Donauwörth gemeinsam mit LEW und weiteren Partnern verschiedene Smart-City-Lösungen testen.

Hoher Mehrwert

„Gerade in der Innenstadt ist der Platz knapp. Die Multifunktionsleuchten bieten uns hier einen hohen Mehrwert. Wir können nun Lademöglichkeiten für Elektroautos schaffen, ohne zusätzlichen Raum zu belegen“, sagt der Donauwörther Oberbürgermeister Jürgen Sorré. „Zudem ermöglichen es uns die Smart Poles, unsere digitale Infrastruktur für zukunftsfähige Smart-City-Angebote zu erweitern. Dazu gehören neben WLAN beispielsweise auch intelligentes Parkraummanagement oder das Umweltmonitoring“.
LEW-Vorstandsmitglied Dr. Markus Litpher betont: „Die Smart Poles eröffnen den Kommunen neue Handlungsspielräume: Wir können ihnen damit eine kosteneffiziente und platzsparende Gesamtlösung bieten – für eine energieeffiziente und bessere Straßenbeleuchtung, für den Ausbau der Elektromobilität und für die Digitalisierung des Alltags in den Städten und Gemeinden. Ein echter Schritt Richtung Smart City also.“

Smart-City-Konzepte in der Praxis erproben

Geplant ist, die Multifunktionsmasten mit einem Sensorsystem auszustatten, welches die Belegung der Parkplätze erfasst. Die Kommune kann damit unabhängig vom Betriebsstatus der Ladesäule erkennen, ob ein Fahrzeug den Parkplatz – unter Umständen auch unberechtigt – belegt. Die Informationen lassen sich künftig beispielsweise dafür nutzen, den Fahrer per App zur nächsten freien Laternen-Ladestation zu leiten.
Ideal für Neubaugebiete und Straßensanierung
Wenn erste Testphasen abgeschlossen sind, soll das Konzept der Multifunktionsleuchten zunächst vor allem in Neubaugebieten und bei der Neugestaltung von Straßen und Plätzen genutzt werden. Weil sowohl eine leistungsfähige Stromanbindung als auch der Internetzugang erforderlich sind, lässt sich das Angebot im Zuge der Erschließung oder Erneuerung von Straßen besonders zügig und kostengünstig umsetzen.

Energieeffiziente LED-Technologie

Die multifunktionalen Straßenleuchten sind mit energieeffizienter LED-Technik ausgestattet. Gegenüber den früher eingesetzten Natriumdampf-, Leuchtstoff- oder Quecksilberdampfleuchtmittel haben LED-Leuchten eine Vielzahl an Vorteilen: Sie verbrauchen im Schnitt etwa 70 Prozent weniger Strom als bisher eingesetzte Technologien. Ihre Lichtausbeute ist um ein Drittel höher und die Lebensdauer mit bis zu 60.000 Stunden dreimal so lang. LED sind gut dimmbar und eignen sich damit besonders gut für intelligente Lichtsteuersysteme. Dank des reduzierten Wartungsaufwands und den Einsparungen bei den Ausgaben für die Energie amortisieren sich die höheren Anschaffungskosten für LED in der Regel in fünf bis acht Jahren. (pm)