Jubiläum

125 Jahre Raiffeisen in Schopflohe

Dr. Walter Greiner (links), Vorstandsmitglied Bernhard Ströbele (3. Von rechts) und Lisa Wurm (Geschäftsstelle Fremdingen, rechts) freuen sich über Spenden zum 125-jährigen Gründungsjubiläum. Bild: Steffen Simon
Vor 125 Jahren wurde in Schopflohe eine Raiffeisen-Genossenschaft gegründet. Bernhard Ströbele, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen-Volksbank Ries, gratulierte herzlich und überreichte Spenden an die Vereine des Orts.

In seiner Festrede blickte er zurück: Am 20. Dezember 1898 trafen sich 19 Gemeindemitglieder und gründeten den Darlehenskassenverein Schopflohe. Die Schopfloher Bürger hatten nach einem Ausweg gesucht, um ihre Existenzen zu sichern und Investitionen tätigen zu können. Die Ideen von Friedrich Wilhelm Raiffeisen – Selbsthilfe, Selbstverantwortung, Selbstverwaltung – wurden umgesetzt.

In Schopflohe gab es zunächst konfessionelle Unstimmigkeiten: Auf Anregung des evangelischen Pfarrers Hoop hatte es bereits 1896 einen ersten Anlauf zu einer Genossenschaftsgründung gegeben. Der Versuch war von den katholischen Schopflohern und vor allem
vom katholischen Bürgermeister zurückgewiesen worden. „Raiffeisen ist ein Lutherischer, das bringt nichts Gutes“, so die Meinung.
Zwei Jahre später glückte die Gründung des Darlehenskassenvereines.

Die Bankgeschäfte erledigten die Schopfloher damals in der Stube des Rechners. Sie diente als „Geschäftsstelle“ und „Schalterraum“. Die erste Generalversammlung fand am 15. Februar statt. Von den 19 Mitgliedern waren 17 anwesend, die zwei Frauen wollten ihr Stimmrecht nicht ausüben.

Historischer Rückblick und Spenden

Die Genossenschaft in Schopflohe kümmerte sich intensiv um das Warengeschäft. 1899 beschloss die Generalversammlung, eine Schrotmühle für Kraft- und Handbetrieb zu kaufen. 1906 wurde das Müller-Anwesen gekauft und 1911 beschloss die Generalversammlung, das Gebäude abzureißen und ein Vereinslagerhaus zu bauen. Es ist überliefert, dass dieses Lagerhaus im 1. Weltkrieg als Gefangenenlager genutzt wurde.
1936 kaufte die Genossenschaft einen Beiz-Apparat sowie eine Dampfkolonne für stolze 1600 Mark. 1938 errichtete die Darlehenskasse eine Gemeinschaftswäscherei in Schopflohe. 1955 wurde ein neues Lagerhaus gebaut.

Am 18. November 1966 beschloss die Generalversammlung den Zusammenschluss mit der Raiffeisenbank Fremdingen und Umgebung eGmbH. Heute bündeln sich in der Raiffeisen-Volksbank Ries die vereinten Kräfte von ursprünglich 64 selbstständigen Raiffeisen-Genossenschaften und einer Volksbank.

Nach dem historischen Rückblick überreichte Ströbele Spenden an die örtlichen Vereine, wie die Feuerwehren von Schopflohe und Seglohe, ebenso an den Naturschutzverein Seglohe. Schützenverein und Ortsverein lassen das Geld in die Jugendarbeit fließen, andere unterstützen die Neugestaltung des Dorfplatzes, Vereinsräume, Notenmaterial, Vereinskleidung und Seniorenarbeit. Claus Uhl, genossenschaftlicher Beirat in Schopflohe, bedankte sich herzlich. (pm)