Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth berichtet zur aktuellen Entwicklung: „Der Arbeitsmarkt in unserer Region ist trotz aller Herausforderungen glücklicherweise robust. Die Betriebe haben weiterhin einen hohen Bedarf an Fach- und Arbeitskräften. Allerdings verschieben sich schon seit einigen Jahren durch den Strukturwandel die Bedarfe in den Wirtschaftsbereichen und die Anforderungen in den Berufen ändern sich. Bei diesem Transformationsprozess unterstützen wir als Agentur für Arbeit die Unternehmen mit den Instrumenten des Qualifizierungschancengesetzes. So können Beschäftigte mit unserer finanziellen Unterstützung passgenau qualifiziert werden. Egal ob Anpassungsqualifizierungen (z.B. einen CNC-Kurs) oder eine Weiterbildung, die zu einem anerkannten Berufsabschluss führt. Unsere Fachkräfte im Arbeitgeber-Service beraten dazu gerne“.
Aufgrund der bisher milden Witterung sind noch keine Arbeitslosmeldungen von den Außenberufen zu verzeichnen.
Dynamik am Arbeitsmarkt
Im November haben sich 616 Personen arbeitslos gemeldet, davon kamen 261 aus einer Beschäftigung und 117 aus einer Ausbildung oder Weiterbildungsmaßnahme. Im Gegenzug konnten 594 die Arbeitslosigkeit beenden, 200 davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf und 150 begannen eine Aus- oder Weiterbildung.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Von den insgesamt 1.862 Arbeitslosen sind bei der Arbeitsagentur (Rechtskreis SGB III) aktuell 811 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 40 oder 5,2 Prozent mehr als im Vormonat und 121 oder 17,5 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Beim Jobcenter Donau-Ries (Rechtskreis SGB II) sind derzeit 1.051 arbeitslose Personen gemeldet. Das sind 19 oder 1,8 Prozent weniger als vor einem Monat und 148 oder 16,4 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Fluchtmigration aus der Ukraine
Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 durch die regionalen Jobcenter betreut. Insgesamt waren im Landkreis Donau-Ries 787 (minus 20 zum Vormonat, plus 270 zum Vorjahr) erwerbsfähige Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit gemeldet. Davon waren 368 (minus 20 zum Vormonat, plus 123 zum Vorjahr) arbeitslos.
Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit
Die Langzeitarbeitslosigkeit liegt 1,8 Prozent über dem Vorjahresniveau, wobei im Rechtskreis SGB II diese trotz der aktuellen Herausforderungen „nur“ um 7,4 Prozent gestiegen ist. Bei der Arbeitsagentur ist erfreulicherweise im Vorjahresvergleich die Langzeitarbeitslosigkeit um 32,6 Prozent gesunken“, informiert Richard Paul.
Gemeldete Arbeitsstellen
Von den gemeldeten offenen Stellen waren rund 59 Prozent auf Facharbeiterniveau, 22 Prozent für Spezialisten/Experten und 19 Prozent für Helferjobs ausgeschrieben.
TOP 10 Bereiche, in denen Personal gesucht wird: Lager, Verkauf, Maschinenbau, Elektrotechnik, Kraftfahrzeugtechnik, Holz-, Möbel-, Innenausbau, Post- und Zustelldienste, Sanitär- Heizungs- und Klimatechnik, Büro- und Sekretariat und Berufskraftfahrer (Güterverkehr / LKW). (pm)