Bild: Agentur für Arbeit Donauwörth
Im Landkreis Donau-Ries sind aktuell 1.777 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenzahl ist im Vergleich zum Vormonat um 123 Personen gestiegen. Die Arbeitslosenquote beträgt 2,2 Prozent und liegt damit um 0,1 Prozentpunkte höher als vor einem Monat und vor einem Jahr.

Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Donauwörther Arbeitsagentur bewertet die aktuelle Situation: „Insgesamt ist der Arbeitsmarkt in unserer Region recht robust. Der Beschäftigungsstand ist hoch und die Betriebe suchen weiterhin nach Arbeitskräften. Allerdings wird die derzeit ungünstigere konjunkturelle Entwicklung auch an den Arbeitslosenzahlen sichtbar. Insgesamt sind 143 Personen mehr arbeitslos als vor einem Jahr. Davon entfällt im Zuständigkeitsbereich der Arbeitsagentur ein Zuwachs von 160, beim Jobcenter einen Rückgang von 17 Arbeitslosen“.

Wie in jedem Jahr beenden viele junge Menschen in den Sommermonaten ihre schulische oder berufliche Ausbildung. Nicht immer haben sie einen nahtlosen Anschluss in ein Beschäftigungsverhältnis und müssen sich vorübergehend arbeitslos melden. Erwartungsgemäß stieg deshalb auch die Zahl der Arbeitslosen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren. Derzeit sind 216 Jugendliche ohne Job, das sind 58 (oder 36,7 Prozent) mehr als vor einem Monat.

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Von den insgesamt 1.777 Arbeitslosen sind bei der Arbeitsagentur (Rechtskreis SGB III) aktuell 856 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 134 oder 18,6 Prozent mehr als im Vormonat und 160 oder 23 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Beim Jobcenter Donau-Ries (Rechtskreis SGB II) sind derzeit 921 arbeitslose Personen gemeldet. Das sind 11 oder 1,2 Prozent weniger als vor einem Monat und 17 oder 1,8 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Von den Jobcentern werden seit Juni 2022 auch die geflüchteten Menschen aus der Ukraine betreut. Im Juli waren 273 Arbeitslose mit ukrainischer Staatsangehörigkeit gemeldet. „Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen aus der Ukraine wird weiter zunehmen. Zum Teil wurden die ersten Integrationskurse abgeschlossen und diese Personen stehen nun dem Arbeitsmarkt zur Verfügung, aber es gibt auch neue Meldungen von aktuell geflüchteten Menschen aus der Ukraine“, so Paul.

Dynamik am Arbeitsmarkt

Im Juli haben sich 569 Personen arbeitslos gemeldet. Davon kamen 222 aus einer Beschäftigung und 182 aus einer Ausbildung oder Weiterbildungsmaßnahme. Im Gegenzug konnten 444 die Arbeitslosigkeit beenden. 148 davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf und 110 begannen eine Aus- oder Weiterbildung.

Gemeldete Arbeitsstellen

Ein wichtiger Indikator für die Einschätzung der aktuellen Arbeitsmarktsituation sind der Zugang und Bestand an offenen Stellen. Von den Arbeitgebern wurden im Juli 242 neue Arbeitsstellen gemeldet, 20 weniger als im Juni. Im Stellenpool der Arbeitsagentur sind derzeit 1.682 freie Arbeitsplätze gemeldet. Dieser anhaltend hohe Stellenbestand macht deutlich, dass in vielen Bereichen Arbeits- und Fachkräfte fehlen.

Von den gemeldeten offenen Stellen waren 59,7 Prozent auf Facharbeiterniveau, 21,5 Prozent für Spezialisten/Experten und 18,8 Prozent für Helferjobs ausgeschrieben.

TOP 10 Bereiche, in denen Personal gesucht wird: Lager, Verkauf, Büro- und Sekretariat, Ma-schinenbau, Post- und Zustelldienste, Kraftfahrzeugtechnik, Berufskraftfahrer, Sanitär- Heizungs- und Klimatechnik, Elektrotechnik und Kranführer/ Bediener Hebeeinrichtungen.

Ausbildungsmarkt

Jetzt geht es zum Endspurt auf die vielen offenen Ausbildungsplätze zum Start im Herbst 2023. Bisher blieben 700 Ausbildungsstellen unbesetzt. Gleichzeitig sind noch 105 junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder einer anderen Alternative.

Das Angebot an offenen Ausbildungsstellen ist breit gefächert und kann ganz einfach mit dem Handy über die Jobbörse auf www.arbeitsagentur.de abgerufen werden. Wer noch unentschlossen ist kann sich an die Berufsberatung wenden.

„Ich kann nur jedem Jugendlichen raten, falls er noch keine Zusage für einen Ausbildungsplatz oder eine andere Alternative hat, sich umgehend für einen Termin bei der Berufsberatung anzumelden. Ein Ausbildungsstart ist auch noch nach dem 1. September möglich und wir vermitteln und unterstützen gerne“ appelliert Richard Paul.

Der Ferienbeginn bedeutet für alle Schüler und Schülerinnen, die im September ihr letztes Schuljahr antreten, auch den Start, um sich für Ausbildungsstellen fürs Jahr 2024 zu bewerben. Der überwiegende Teil der Ausbildungsbetriebe beginnt mit seinen Auswahlverfahren bereits im September, deshalb sollten die Bewerbungsunterlagen rechtzeitig in den Firmen sein. (pm)