Aktuell sind 2.147 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 207 mehr als vor einem Monat“ berichtet Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth. Die Zunahme der Arbeitslosigkeit im Januar ist üblich. Der Grund sind auslaufende oder beendete Arbeitsverträge zum Jahresende und saisonbedingte Entlassungen in der Winterzeit. Der Saisonfaktor wird an der Arbeitslosigkeit der Männer deutlich, da diese vermehrt in den witterungsabhängigen Berufen tätig sind. Die Anzahl der arbeitslos gemeldeten Männer ist um 150 oder 14,8 Prozent gestiegen. Dagegen verzeichnen wir bei den Frauen ein Plus von 57 oder 6,1 Prozent.
„Im Vergleich zum Januar 2023 sind 324 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Das entspricht einer Steigerung von 17,8 Prozent. Hier spielt der Zuzug von Geflüchteten – hauptsächlich aus der Ukraine - eine wesentliche Rolle. Betrachtet man die Arbeitslosenzahlen differenziert nach der Zuständigkeit von Arbeitsagentur und Jobcentern wird die Entwicklung noch deutlicher. Während im Vorjahresvergleich bei der Arbeitsagentur 94 Personen oder 10,2 Prozent mehr Arbeitslose zu verzeichnen sind, stieg die Zahl der Arbeitslosen beim Jobcenter um 230 oder 25,6 Prozent an. Darunter fallen zum einen Neuankömmlinge, aber auch Personen, die ihre Integrations- und Sprachkurse beendet haben und jetzt als arbeitslos zählen. Nach dieser ersten Phase des Ankommens und Spracherwerbs gilt es jetzt, die Geflüchteten bei der Integration in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. Dazu sind im nahen Frühjahr Jobbörsen an verschiedenen Standorten geplant, um Arbeitgeber und Arbeitssuchende auf direktem Wege zusammen zu bringen“, führt der Agenturleiter aus.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Von den im Januar 2024 insgesamt 2.147 arbeitslos gemeldeten Menschen waren 1.019 (plus 171 im Vergleich zum Vormonat) bei der Arbeitsagentur und 1.128 (plus 36 im Vergleich zum Vormonat) im Jobcenter registriert.
Fluchtmigration aus der Ukraine
Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 durch die regionalen Jobcenter betreut. Insgesamt waren im Landkreis Donau-Ries im Januar 769 erwerbsfähige Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit gemeldet, davon waren 371 arbeitslos.
Dynamik am Arbeitsmarkt
Im Januar haben sich 692 Personen arbeitslos gemeldet, davon kamen 344 aus einer Beschäfti-gung und 111 aus einer Ausbildung oder Weiterbildungsmaßnahme. Im Gegenzug konnten 476 die Arbeitslosigkeit beenden, 165 davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf und 97 begannen eine Aus- oder Weiterbildung.
Gemeldete Arbeitsstellen
Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiterhin hoch, auch wenn die Stellenneumeldungen im Januar rückläufig waren. Von den Arbeitgebern wurden 135 neue Arbeitsstellen gemeldet, 55 weniger als im Dezember und 108 weniger als vor einem Jahr.
Im Stellenpool der Arbeitsagentur sind im Landkreis Donau-Ries derzeit 1.600 freie Arbeitsstellen (62 weniger als vor einem Monat und 82 weniger als im Vorjahr). Bei knapp 83 Prozent der gemeldeten Stellen liegen die Anforderungen auf Fachkraftniveau und höher. Dagegen sind nur rund 44 Prozent der Arbeitslosen Fachkräfte oder Spezialisten. „Der Arbeitsmarkt bietet auch künftig gute Chancen für qualifizierte Fachkräfte und diejenigen, die bereit sind, sich weiterzubilden und ihre Kenntnisse an das Anforderungsniveau anzupassen. Die Arbeitsagentur fördert eine Qualifizierung nicht nur während der Arbeitslosigkeit, sondern auch während einer Beschäftigung im Betrieb. Digitalisierung und Strukturwandel verändern die Berufsbilder, deshalb ist lebenslanges Lernen - auch für Fachkräfte - von immenser Wichtigkeit. Wir unterstützen Unternehmen und ihre Belegschaft, sich zukunftssicher aufzustellen und den Arbeitsplatz zu erhalten. Ein Beratungsgespräch mit der Agentur für Arbeit vor Ort lohnt sich in jedem Fall. Ebenso unterstützen wir Betriebe, die bereit sind, geflüchtete Menschen einzustellen, wenn die Qualifikation noch nicht ausreichen sollte", wirbt Richard Paul.
TOP 10 Bereiche, in denen Personal gesucht wird: Lager, Verkauf, Maschinenbau, Elektrotechnik, Kraftfahrzeugtechnik, Holz-, Möbel- und Innenausbau, Sanitär- Heizungs- und Klimatechnik, Post- und Zustelldienste, Büro- und Sekretariat und Kranführer.
Jetzt beginnt die „heiße“ Phase der Ausbildungsplatzsuche!
Das Zwischenzeugnis Mitte Februar läutet für Schulabgänger*innen die letzte Phase der aktiven Bewerbungszeit um Ausbildungsstellen ein. Viele Firmen entscheiden sich in den kommenden Wochen für ihre künftigen Auszubildenden. Deshalb sollten die Bewerbungsunterlagen bei den Personalchefs rechtzeitig auf dem Tisch liegen. Der Donauwörther Agenturleiter appelliert deshalb an alle Jugendlichen, die noch keine Ausbildungsstelle gefunden haben, mit den Bewerbungsaktivitäten jetzt richtig Gas zu geben. Unsere Beratungskräfte unterstützen dabei individuell bei Berufswahl und Stellensuche. (pm)