Für insgesamt 6,4 Millionen Euro wurde im Donauwörther Ortsteil ein neuer Recyclinghof mit Grünsammelplatz gebaut. Mit einem großen Familienfest wurde der Hof am heutigen Sonntag eingeweiht.
Donauwörth - Der Recyclinghof am Donauwörther Glockenfeldweg ist eigentlich noch gar nicht so alt, dass über einen Neubau nachgedacht werden musste. Wären da nicht die recyclingfreudigen Bürger im Landkreis. Mit rund 4.000 Tonnen Müll war der Recyclinghof an der Belastungsgrenze angekommen. "Da wir hier keinen weiteren Anbau realisieren konnten, und der Recyclinghof und der Grünsammelplatz auch an einem anderen Standort liegen, haben wir uns für eine große Lösung mit Neubau entschieden. Bei der Suche nach einem geeigneten Standort sind wir schnell auf die Nachbarschaft der Deponie Binsberg gekommen," erklärt Landrat Stefan Rößle, der zugleich auch Verbandsvorsitzender des AWV Nordschwaben ist.
Beim Neubau des Recyclinghofs wurden auch die Erfahrungen der bisherigen Baumaßnahmen mitgenommen. So orientierte man sich an dem erfolgreichen Neubau in Dillingen. "Es hat sich gezeigt, dass der Standort in Dillingen zu den wirtschaftlichsten beim AWV Nordschwaben gehört. Darum wurde der neue Hof auch so konzipiert, dass die Wertstoffe nicht mehr in versenkte Mulden, sondern ebenerdig abgeladen werden. Die Verladung in Container erfolgt dann mit Radladern," so Rößle weiter.
Umfangreiche Investitionen
Der AWV Nordschwaben hat im Rahmen des Neubaus eine Summe von insgesamt 6,4 Millionen Euro investiert, welche zu großen Teilen durch lokale Anbieter verbaut wurde. So fielen für die Umladehalle 2,5 Millionen Euro und für die Komposthalle weitere 1,3 Millionen an. Der eigentliche Recyclinghof schlug mit 1,2 Millionen Euro zu Buche, die installierte Photovoltaikanlage kostete 100.000 Euro. Besonders ist vor allem die Sickerwasserentsorgung: Nach der Reinigung des Wassers, wird dies über eine rund 6 Kilometer lange Leitung zur Kläranlage nach Harburg gepumpt. Dafür fielen weitere 1,3 Millionen Euro an.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Donauwörther Stadtkapelle.
Bild: Matthias Stark
Wertstoffvermarktung soll Erlöse verbessern
In der neuen Umladehalle des AWV Nordschwaben am Standort Binsberg werden auf rund 900 Quadratmeter in Zukunft Altpapier aus der blauen Tonne, sowie Schrott und Elektrogeräte von allen Recyclinghöfen des AWV gesammelt und umgeladen. Anschließend erfolgt die Vermarktung durch den AWV. Zuversichtlich zeigt sich der Abfallwirtschaftsverband, dass sich in Zukunft durch den Verkauf von höheren Mengen auch höhere Preise ergeben. Im Idealfall bedeute dies, dass die Bürger geringere Müllgebühren zu tragen hätten.
Ein Familienfest am Sonntag
Bei strahlendem Sonnenschein feierte der AWV Nordschwaben einen Tag der offenen Türe und lud die Besucher bei günstigen Preisen zu einem Ausflug nach Binsberg ein. Nach der Eröffnung durch Landrat Stefan Rößle, Bürgermeister Josef Reichensberger und den Landtagsabgeordneten Wolfgang Fackler spielte die Stadtkapelle Donauwörth und umrahmte die Veranstaltung.
Eine Ausstellung informierte die Besucher über den neuen Recyclinghof, außerdem wurden Führungen über die Deponie und den Wertstoffhof angeboten. Für die kleinen Besucher gab es eine Hüpfburg, Kinderschminken und Bastelgruppen.