Obermeister Willi Uhl begrüßte auch Gäste aus Politik, Handwerk und Schule. Unter ihnen der Höchstädter Bürgermeister Gerrit Maneth sowie der stellvertretende Schulleiter der Berufsschule Höchstädt Manfred Bäuml, die Grußworte sprachen. Die beste Friseurin des Jahrgangs 2023 war Chiara Grossi, die ihre Ausbildung bei JL hairconcept in Burgheim abgeschlossen hatte. Mit dem besten Berufsschulzeugnis überzeugte Michelle Sener, die dafür einen Geldpreis der Regierung von Schwaben erhielt. Kreishandwerksmeister Luther forderte in seiner Festansprache die jungen Handwerkerinnen und Handwerker auf, sich ihre Liebe zum Beruf zu erhalten und die nächsten Schritte auf der Karriereleiter zu gehen. Mit dem goldenen Meisterbrief wurden Anita Ermark aus Bissingen und Karola Ernst aus Nördlingen ausgezeichnet.
Nach den schönen Klängen des Duos Bogenspiel, die die gesamte Veranstaltung musikalisch begleiteten, erinnerte Obermeister Willi Uhl in seiner Begrüßungsrede an die großen Schwierigkeiten, die das Friseurhandwerk durch die Einschränkungen in der Coronazeit hinnehmen mussten. „Wir waren das Handwerk, das es am härtesten getroffen hat und das haben unsere Auszubildenden deutlich zu spüren bekommen. Gemeinsam mit den Betrieben waren sie die Leidtragenden dieser politischen Entscheidungen. Wir sind daher sehr stolz, dass die Absolventinnen und Absolventen sich nicht entmutigen ließen und gratulieren herzlichen zu diesem Erfolg. Bewahren Sie sich Ihre Begeisterung und stellen Sie jetzt die Weichen für Ihre berufliche Zukunft,“ sagte Uhl. Der Obermeister dankte auch allen, die diese Nachwuchskräfte während der Ausbildung begleitet und gefördert haben und wünschte seinen jungen Kolleginnen und Kollegen, dass Sie ihr Wissen und Können nunmehr engagiert einsetzen sollen.
Bildung mit Kopf, Herz und Hand
Bürgermeister Maneth gratulierte den jungen Friseurinnen und Friseuren zu diesem wichtigen Meilenstein in ihrem Berufsleben und empfahl bei den weiteren Entscheidungen auch auf die Eltern und das persönliche Umfeld zu hören und wünschte ihnen stets gute Partner an ihrer Seite.
Manfred Bäuml, stellvertretender Schulleiter der Berufsschule Höchstädt merkte an, dass „Kopf, Herz und Hand“ wichtige Zutaten seien, um im Beruf und auch im Leben Erfolg zu haben.
Welchen Wandel der Beruf vom Bader zum heutigen Friseur in der Geschichte erfahren hat, zeigte Kreishandwerksmeister Werner Luther zu Beginn seiner Festansprache auf. Schmunzelnd zeigte er sich erleichtert, dass Schröpfen, Aderlass oder gar die Versorgung von Schusswunden längst der Vergangenheit angehörten. Vielmehr seien die jungen Nachwuchsfriseurinnen und -friseure für viele Kunden wichtige Gesprächspartner. „Sie begleiten Ihre Kunden bei vielen wichtigen Lebenssituationen, Sie sind mit den Menschen vertraut und müssen neben Ihrem fachlichen Können auch über ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen verfügen. Sie zaubern mit Ihrem Handwerk ein Lächeln in die Gesichter Ihrer Kunden,“ beschrieb Luther die umfangreichen Anforderungen an die Friseure. „Empathie, Einfühlungsvermögen, ein hohes Maß an Kreativität, Modebewusstsein und ein gutes Auge für Stil sind neben Schere und Kamm ein wichtiges Handwerkszeug in Ihrem Beruf. Bewahren Sie sich die Begeisterung für Ihr Handwerk im Herzen. Damit haben Sie alle Möglichkeiten.“
Nächste Station Bayerische Staatsoper
Große Pläne hat die Innungsbeste Chiara Grossi. Die 23-Jährige hat bereits einen Praktikumsvertrag in der Tasche und wird nun ein Jahr lang im Team der Bayerischen Staatsoper in München arbeiten. Auf der soliden Basis der handwerklichen Ausbildungen möchte sie nun in Richtung Maskenbildnerin gehen. Ihre Freundin und Ausbilderin Jennifer Lerner, Inhaberin des Salons JL-Hairconcept in Burgheim hatte sie für den Friseurberuf gewonnen und ist stolz, dass Chiara nun einen solchen Schritt macht.
Ein Faible für’s Kreative hat auch Michelle Sener. Die 27-Jährige hatte zunächst den Beruf einer Gestalterin für visuelles Marketing erlernt. „Interessant, aber mir fehlten die Menschen, deshalb entschloss ich mich mit 23 Jahren eine Ausbildung zur Friseurin zu machen. Da finde ich die Erfüllung, die ich mir beruflich gewünscht habe,“ freut sie sich. Sener wird in Teilzeit in ihrem Ausbildungsbetrieb dem Herrenfriseur Luke in Wertingen tätig sein, um noch Zeit für ihre kleine Tochter Charly zu haben.
Goldener Meisterbrief als besondere Auszeichnung
Über eine besondere Ehrung konnten sich die beiden Friseurmeisterinnen Anita Ermark und Karola Ernst freuen. Sie erhielten aus den Händen von Obermeister Willi Uhl und Kreishandwerksmeister Werner Luther den Goldenen Meisterbrief. Mit dieser Auszeichnung ehrt das Handwerk Meisterinnen und Meister, die mindestens 30 Jahre einen Handwerksbetrieb selbständig geführt und das 60. Lebensjahr erreicht haben. Bei der Übergabe lobte Uhl besonders die Treue zum Beruf und die hervorragenden Leistungen für die Ausbildung im Handwerk. „Alle Achtung, dass ihr euch fortwährend für junge Menschen engagiert habt und somit vielen Jugendlichen einen guten Einstieg ins Berufsleben gegeben habt. Danke für dieses Engagement.“ (pm)
Diese Betriebe bildeten aus
Salon JL hairconcept Burgheim – Chiara Grossi – Innungsbeste
Salon Reiner in Buchdorf – Baran Abosaeedi
Salon Zeitlmann in Donauwörth – Shallal Ahmad Khodida und Amjad Hussni
Salon Liebert in Buttenwiesen – Lea Gerblinger
Salon Uhl in Nördlingen – Dilan Ilan
Salon Luke Wamser in Wertingen – Michelle Sener
Salon Schlosser-Rehlen in Nördlingen – Christian Zerr