Kreishandwerkerschaft

41 junge Elektrotechniker für die Region

Von links: Christoph Schweyer, Rita Ortler, Peter Schiele, Ursula Kneißl-Eder, Rudolf Kratochvil, Joachim Sigg, Jürgen Lang, Wolfgang Lachner, Franz Rebele. Bild: Kreishandwerkerschaft Nordschwaben
Der Schritt ins Berufsleben setzt eine Zäsur im Leben. Mit der Freisprechung traten 41 junge Gesellen, die in den Elektrounternehmen der Innungen Dillingen, Donau-Ries und Günzburg/Neu-Ulm ausgebildet wurden, ins Berufsleben ein.

Für die Azubis aus diesen Betrieben sind die Berufsschulstandorte Lauingen und Nördlingen zuständig. Dass es im dualen System zusätzlich zur Ausbildung in den Unternehmen auch leistungsfähige Angebote in den Berufsschulen braucht, unterstrich Oberstudiendirektor Raimond Eberle, der Leiter der Berufsschule Nördlingen: „Bei uns wurde in eine moderne und zukunftsfähige Berufsschule investiert. Wir haben einen Höchststand an Schülerzahlen und weitere Baumaßnahmen sind in Planung“. Prominent waren auch die Ehrengäste, die zur Freisprechungsfeier in die Berufsschule Nördlingen gekommen waren. Unisono hoben die Redner die Bedeutung von bestens ausgebildeten Fachleuten für unsere Wirtschaft und für die Gesellschaft hervor. Der Obermeister der Innung Donau-Ries Franz Rebele, begrüßte die zahlreichen Gäste und moderierte die Veranstaltung. Ursula Kneißl-Eder, die stellvertretende Landrätin im Donau-Ries brachte es auf den Punkt: „Für Ihre handwerklichen Fähigkeiten hilft der Button ‚In den Warenkorb legen‘ nicht weiter. Wir brauchen Sie mit Ihren Kenntnissen und Ihrem Wissen“. Diese Auffassung teilte auch Rita Ortler, die stellvertretende Bürgermeisterin von Nördlingen. Sie verwies auf die zahlreichen guten Betriebe in der Stadt, die attraktive Arbeitsplätze anböten.

Fragen der Zukunft lösen

In seiner Festrede betonte Kreis- und Bezirksrat Peter Schiele, wie wichtig das Handwerk mit seinen Beschäftigten und Betrieben für eine prosperierende Region ist: „Gerade die Elektrotechnik wird maßgeblich unsere Fragen der Zukunft und der Gegenwart lösen. Denn Energiefragen, Wärmepumpen; Photovoltaikanlagen und auch die E-Mobilität können nur von Experten bearbeitet und umgesetzt werden“, sagte er. „Ein wichtiger Teil der Zukunftsgestaltung unseres Landes liegt in Ihren Händen“. Schiele dankte allen, die zum Erfolg dieser jungen Menschen beitragen haben und plädierte dafür, dass das Handwerk noch stärkere gesellschaftliche Anerkennung brauche. Er warb auch für ein aktives Bekenntnis zur Demokratie und ermunterte die jungen Gesellen für die Gesellschaft im Alltag einzutreten und Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen.

Moderne Ausbildung in einem Zukunftshandwerk Welche Anforderungen die Nachwuchskräfte bei der Gesellenprüfung bewältigen müssen, stellte Studiendirektor Jürgen Lang vor. Von der KNX Anwendung in der Gebäudeautomation, die einen wesentlichen Anteil zu einem intelligenten Gebäudemanagement leistet, über Smart Home Technologien, werden auch Kenntnisse zu Steuerungstechnik und Photovoltaik gelehrt und geprüft.

Die Freisprechung erfolgte durch den stellvertretenden Kreishandwerksmeister Joachim Sigg, der selbst Elektromeister von Beruf ist und aktiv ausbildet. Er erinnerte sich an seine eigene Freisprechung vor fast 40 Jahren, auch in der Aula der Berufsschule Nördlingen. Als Fachmann zeigte der die enorme Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten in der Elektrotechnik auf. Diese Branche entwickele sich rasant und das bedeutet für alle, die in diesem Bereich tätig sind, sich permanent weiterbilden und an den technischen Neuerungen dranzubleiben. „Den richtigen Schaltplan für ihr berufliches Leben haben Sie mit der bestandenen Prüfung nun erworben“, sagte Sigg. Mit einem kurzen Blick auf die Politik forderte er die für die Unternehmen, aber auch für jungen Berufskollegen, richtige Rahmenbedingungen und Perspektiven. „Überbordende Bürokratie in Form von wahnwitzigen Dokumentationen, der schleppenden Bearbeitung z. B. von Bauanträgen und Genehmigungsverfahren oder immer neue Auflagen, setzen uns zu. Wir beschäftigen in unseren Firmen keine Rechtsanwälte, sondern motivierte Meister und Gesellen, die ihrem Handwerk und ihren Aufgaben nachgehen möchten“, skizzierte Sigg die Situation. Nach der Überreichung der Gesellenbriefe wurden die Prüfungsbesten mit einem besonderen Geschenk geehrt. Das Schlusswort sprach Jürgen Wanner, Obermeister der Innung für Elektro- und Informationstechnik Neu-Ulm/Günzburg.

Goldene Meisterbriefe überreicht

Traditionell werden bei der Freisprechfeier auch Goldene Meisterbriefe überreicht. Damit werden Handwerksmeister geehrt, die das 60. Lebensjahr erreicht haben und mindestens 30 Jahre selbständig einen Betrieb geführt haben. (pm)