Zukunft des Handwerks

Ein großer Tag für den handwerklichen Nachwuchs

Die freigesprochenen Nachwuchshandwerkerinnen und - handwerker der SHK-Innung Nordschwaben mit den Ehrengästen Bild: Monika Treutler-Walle
In feierlichem Rahmen fand in der Aula der Berufsschule Lauingen die Freisprechfeier der Metallinnungen Nordschwaben und Günzburg/Neu-Ulm sowie der Innung für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Nordschwaben statt.

Zahlreiche Gäste, darunter die freigesprochenen Gesellinnen und Gesellen, deren Eltern und Freunde, Vertreter der Ausbildungsbetriebe sowie zahlreiche Ehrengäste, kamen zusammen, um diesen besonderen Moment zu feiern. Insgesamt 56 Absolventinnen und Absolventen hatten erfolgreich ihre Prüfungen abgelegt – darunter erfreulicherweise auch mehrere junge Frauen, die sich für diese traditionell männerdominierten Berufe entschieden haben. Die Nachwuchshandwerkerinnen und -handwerker haben ihre Prüfungen im Sommer 2024 und im Winter 2024/2025 absolviert und sind nun bereit für ihre berufliche Zukunft.

Handwerk als Zukunftsbranche

Obermeister Johann Schneid (Metallinnung Nordschwaben) begrüßte die Anwesenden und zeigte sich erfreut über das große Interesse am Handwerk: „Die bestandene Gesellenprüfung ist Ihr erster Meilenstein ins Berufsleben. Bleiben Sie dran und nutzen Sie die Karrierewege, die Ihnen offenstehen. In unseren Handwerksbetrieben ist gute und interessante Arbeit vorhanden, und dort werden Sie gebraucht.“ Auch Oberstudiendirektor Peter Hoffmann, Leiter der Berufsschule Lauingen, lobte die Leistungen der Absolventen und betonte die Bedeutung handwerklicher Berufe für Nachhaltigkeit und Innovation. Insbesondere die Metalltechnik sei in Lauingen ein Glanzstück der Ausbildungsberufe.

„Unsere Handwerker sind Zukunfts- und Heimatmacher“

Landrat Markus Müller hielt die Festansprache und betonte die Bedeutung des Handwerks für die Region. Er erinnerte daran, dass der Landkreis Dillingen in einer aktuellen Studie zu Lebensglück und Lebensfreude bundesweit bei über 400 Teilnehmenden auf Platz sechs rangiert. „Das sollte die Jugendlichen dazu animieren, auch in der Region zu bleiben“, so Müller. Er unterstrich, dass es nicht immer eines Studiums bedarf, um beruflich erfolgreich zu sein. Fähige und tüchtige Handwerker würden immer gebraucht. „Mein Slogan ist: Unsere Handwerker sind Zukunfts- und Heimatmacher, die jetzt gewappnet sind fürs Leben und optimistisch nach vorne blicken können.“ Denn, so Müller weiter, „wir brauchen fähige Experten, die die Universitäten bauen, nicht nur die, die dort studieren“.

Feierliche Freisprechung und Ehrungen

Die eigentliche Freisprechung übernahm Kreishandwerksmeister Werner Luther. Er ließ die jungen Handwerker für das Verlesen der Formel aufstehen, um ihnen die Bedeutung dieses Moments bewusst zu machen. „Sie schaffen Produkte, die im täglichen Leben gebraucht werden – darauf können Sie stolz sein. Das Handwerk braucht sich nicht zu verstecken“, betonte Luther. Gleichzeitig forderte er von der Politik mehr Unterstützung für Handwerksunternehmen, insbesondere durch schnellere Verwaltungsprozesse und einen Abbau der Bürokratie. Ein besonderer Höhepunkt war die Verleihung von drei Goldenen Meisterbriefen. Diese Auszeichnung erhalten Handwerksmeister, die mindestens 60 Jahre alt sind und über 35 Jahre als Meister tätig waren. Damit wird ihr jahrzehntelanges Engagement im Handwerk gewürdigt.

Besondere Freude für Berufsschullehrer Günther Maier

Besondere Freude hatte an diesem Tag Berufsschullehrer Günther Maier. Seit 17 Jahren ist er in der Metalltechnik an der Berufsschule Lauingen tätig und organisiert die Freisprechfeiern. Dieser Abschlussjahrgang hat ihn besonders motiviert: „Toll, dass wir drei Mädchen in der Klasse hatten. Die waren eine echte Bereicherung und haben ihre Mitschüler stark inspiriert.“ Er lobte ihr handwerkliches Geschick, ihre Genauigkeit und die vorbildliche Berichtsheftführung. Auch die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben und dem Prüfungsausschuss sei für ihn von großer Bedeutung. Sein Credo lautet: „Erfolg kommt vom Tun“, und so hat er Freude daran, junge Menschen ins Handeln zu bringen, damit sie stolz auf ihre Arbeit sein können. Selbst ein gelernter Handwerker, stellt er interessierten den jungen Menschen eine vielversprechende, berufliche Prognose aus. Mit diesem feierlichen Akt, der die Stadtkapelle Lauingen musikalisch umrahmte, wurden die frischgebackenen Gesellinnen und Gesellen offiziell in das Berufsleben entlassen – mit besten Zukunftsaussichten in einer Branche, die händeringend nach qualifizierten Fachkräften sucht.

Dank und Ausblick

Zum Abschluss der Feier gratulierte Armin Sinning, stellvertretender Obermeister der Innung für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Nordschwaben, den Absolventen und wünschte ihnen alles Gute für die Zukunft. Er bedankte sich auch bei den Berufsschulen und Ausbildungsbetrieben für ihre engagierte Unterstützung während der Lehrzeit. „Die Betriebe sind die Grundlage für eine solide Ausbildung“, betonte Sinning.

Goldene Meisterbriefe wurden verliehen an:

  • Werner Ortmann, Dillingen, Gas- und Wasserinstallateurmeister
  • Martin Peter, Holzheim, Metallbaumeister
  • Johann Kaltenegger, Höchstädt-Deisenhofen, Metallbaumeister

Innungsbeste SHK-Innung Nordschwaben: Veronika Mair, Ausbildungsbetrieb Struthmann Haustechnik, Wertingen
Innungsbester Metall-Innung Nordschwaben: Paul Maier, Ausbildungsbetrieb Johann A. Schneid, Wemding

(dra)