Siegfried Dehm aus Oettingen wurde erneut im Amt bestätigt. In der neunköpfigen Vorstandschaft gibt es allerdings zwei neue Gesichter. Die beiden Metzgermeister Benedikt Klein aus Dillingen und Christian Götz aus Wallerstein wurde einstimmig gewählt. Somit ist die Fleischerinnung Nordschwaben für die kommenden Jahre gut aufgestellt.
In seinem Bericht stellte Obermeister Münzinger die verschiedenen Aktivitäten der Innung vor. Für die Mitgliedsbetriebe sei die Gewinnung fähiger Nachwuchskräfte von großer Bedeutung. „Wir haben im vergangenen Jahr alles darangesetzt, dass wir jungen Menschen für unsere Berufe in der Produktion, aber auch im Verkauf und dem Catering begeistern können“, sagte er.
Allerdings sei es nicht einfach, die positiven Aspekte des Metzgerberufes hervorzuheben. Vorhandene Ressentiments können nur schwerlich aufgeräumt werden. Die Innung geht daher neue Wege und hat bei der Fit for Job in Höchstädt erstmal einen VR-Leber-Käs-Simulator eingesetzt. Mittels einer VR-Brille können Jugendliche erleben, wie Leberkäse hergestellt wird und können auch sehen, was passiert, wenn einfach wichtige Zutaten, wie zum Beispiel Stangeneis, vergessen werden. Der Simulator wurde zusammen mit dem Bayerischen Landesinnungsverband entwickelt und steht den Innungen u. a. für Berufsinformationsmessen zur Verfügung.
„Der Ansturm und das Interesse am VR-Leberkäs-Simulator war riesig“, freute sich Münzinger und kommt nun auch am Berufswegekompass am 19. Oktober in Harburg zum Einsatz. Für den Beruf des Fachverkäufers und der Fachverkäuferin soll bis dahin ein spezielles Programm geschrieben werden.
Die Jahresrechnung 2023, die von den Rechnungsprüfern genehmigt und zur Entlastung empfohlen wurde, zeigte das solide Wirtschaften in der Innung. „Es wurde investiert, wo es nötig ist und mit spitzem Stift gerechnet, wo Einsparungen möglich sind“, erklärte Christoph Schweyer, der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Nordschwaben, die Finanzpolitik der Innung. In diesem Sinne wies auch der Haushaltsplan 2024 keine überraschenden Positionen auf und wurde von der Mitgliederversammlung einstimmig angenommen.
Erfreulich zeigte sich die aktuelle Situation bei den Nachwuchskräften. Die Berufsschule BS II Augsburg berichtet, dass es dieses Jahr im ersten Lehrjahr elf Fleischer- und zehn Verkäufer/innen -Azubis im Fleischerhandwerk gibt. Dazu kommen noch vier Jugendliche, die direkt mit dem 2. Ausbildungsjahr gestartet sind. Somit sind jetzt im zweiten Ausbildungsjahr 18 Metzger-Azubis in 2 Klassen. „Diese Zahlen sind sehr erfreulich,“ betonte Obermeister Münzinger, „aber wir werden dran bleiben und weiterhin für unsere Berufe werben“. Positiv ist auch, dass die Quereinsteiger ins 2. Ausbildungsjahr durchweg über einen höheren Bildungsabschluss (Mittlere Reife) verfügen.
In der Zukunft will die Innung die Fachkräftegewinnung weiter vorantreiben. Ebenso steht im Fokus, dass bei den Bürgerinnen und Bürgern verstärkt darauf hingewiesen wird, dass in den Betrieben der Fleischerinnung Nordschwaben regionale Produkte nach besten heimischen Rezepten verarbeitet werden. „Unsere Produktion ist transparent und unsere Kundeninnen und Kunden können sich sicher sein, dass die Tiere, die wir verarbeiten gut gehalten und auch ernährt wurden“, betont Münzinger. (dra)