Bildungsforum nimmt Arbeit auf

Das Bildungsforum Donau-Ries Bild: Karin Brechenmacher, Landratsamt Donau-Ries
Landkreis entwickelt Bildungslandschaft weiter: Einrichtung eines Bildungsforums mit 
Donauwörth - Nach der Zertifizierung zur Bildungsregion in Bayern geht der Landkreis nun den nächsten Schritt, um die regionale Bildungslandschaft weiterhin erfolgreich zu gestalten: Die Einführung eines Bildungsmanagements und die Einrichtung eines Lenkungsgremiums für Bildung. Zur ersten Sitzung dieses Bildungsforums hatte Landrat Stefan Rößle eingeladen. Dies ist ein Meilenstein bei der Weiterentwicklung der Bildungslandschaft in der Region. „Der kommunale Rahmen liegt uns am Herzen,“ sagte Landrat Stefan Rößle, der bereits 2009 die Bildungsinitiative Lernender Landkreis ins Leben gerufen hatte. Das neu gegründete Bildungsforum ist nun das zentrale Gremium für Bildung im Landkreis, in dem Akteure aus allen Bildungsbereichen die strategische Ausrichtung von Bildungsmaßnahmen in der Region mitgestalten.
Was ein Bildungsmanagement konkret auszeichnet, erklärte Dr. Tobias Schmidt, Leiter der Transferagentur Bayern. Diese Institution unterstützt Landkreise bei Fragen rund um das Thema Bildung. „Datengrundlage aufbauen, Mitbestimmung und Steuerung organisieren und Projekt initiieren, wo Bedarf besteht,“ fasste Dr. Schmidt die Aufgaben eines
Bildungsmanagements zusammen. Beim konzeptionellen Aufbau des Bildungsmanagements arbeitete die Transferagentur und der Landkreis seit 2015 sehr eng zusammen. Die Ansprechpartnerin der Transferagentur für den Landkreis Donau-Ries, Carmen Roth, beschrieb in der Rückschau den gemeinsamen Weg vom Lernenden Landkreis über die Bildungsregion bis zur Einführung eines Datenbasierten Kommunalen Bildungsmanagements.
Mit der Einberufung des Bildungsforums schließt man diesen Prozess heute erfolgreich ab. „Wir wollen eine Struktur schaffen, in der wir Probleme schnell erkennen und diesen rechtzeitig entgegentreten können“, ergänzte Regionalmanager und Gesamtkoordinator für das Thema Bildung Klemens Heininger, der in der Stabsstelle Kreisentwicklung angesiedelt ist. Er führte in den thematischen Teil und die aktuellen Handlungsfelder ein. Diese lauten Lernender Landkreis, Bildungskoordination, Integration, Geopark Ries und Inklusion und
wurden hauptsächlich aus dem Leitbild abgeleitet.
Den Bereich Bildungskoordination stellte Dr. Gabriele Theiler vor. Hauptaugenmerk liege auf der Sprachbildung und Sprachförderung für Neuzugewanderte, wie zum Beispiel spezielle Regionalmanagement im Landkreis Donau-Ries Thema: Bildungsforum Bildungsangebote für Frauen, Platzierung von Sprachkursen im ländlichen Raum und Konzepten alternativen Deutschlernens. Konsens bestand in der Diskussion Deutschkurse für EU-Arbeitsmigranten zu entwickeln. Im Bereich der außerschulischen Bildung wollen Bildungskoordinatorin und Migrationsbeauftragte Ulrike Zitzlsperger zusammen mit Ehrenamtlichen Themen wie einen Mieterführerschein und ein ehrenamtliches Netzwerk für Nachhilfe für Migranten umsetzen. Die Migrationsbeauftragte ergänzte weitere Projekte wie Weiterbildung für Ehrenamtliche, Hilfe zur Selbsthilfe bei der Wohnungssuche und Laiendolmetscher für Zugewanderte.
„Wichtigstes Projekt für den Geopark Ries ist derzeit, ein Bildungskonzept zu erarbeiten, das unter dem Focus Bildung für Nachhaltige Entwicklung und Geowissenschaften steht“ erklärte Heike Burkhardt, die stellvertretende Geschäftsführerin des Nationalen Geoparks Ries. Hauptziel dabei ist, den Geopark Ries als Lernort zu etablieren. Mit der Einrichtung eines Inklusionsbeirats im Landkreis möchte man sich verstärkt dem Thema Inklusion widmen. Ein Schwerpunkt hierbei ist auch der Bereich Bildung. Behindertenbeauftragter des Landkreises Achim Frank stellte die Arbeitsgruppen und die Ziele des Inklusionsbeirats vor. Den Schluss bildete die gute Nachricht, dass das Projekt Sprachlotse auch nach Ende der Förderphase eigenfinanziert durch den Landkreis weitergeführt und sogar auf Kindertagesstätten ausgeweitet werde. Der Sprachlotse unterstützt seit 2015 Schülerinnen und Schüler aus der EU beim Spracherwerb. Ergänzend zu den bisher definierten Handlungsfeldern wurden auch weitere geplante Bildungsmaßnahmen diskutiert, die nun in einem neuen Handlungsfeld Fachkräftesicherung zusammengefasst werden. Mit einem Dank und einem Appell zur weiteren Mitarbeit schlossen Landrat Rößle und Regionalmanager Heininger die Sitzung. Seit 2010 arbeitet der Landkreis Donau-Ries im Rahmen der Initiative Lernender Landkreis an der Optimierung seiner Bildungslandschaft. Als besonders engagierte Region erhielt der Landkreis 2013 dafür auch die Auszeichnung Bildungsregion in Bayern. (pm)
Weitere Informationen zu Bildungsprojekten und zur Arbeit des Regionalmanagements finden Sie auf dem Bildungsportal unter: www.donauries.bayern/bildung