2020 jährte sich der Tag der Befreiung von Auschwitz zum 75. Mal. Seit 75 Jahren müssen Überlebende und deren Nachfahren, muss die Welt, müssen die Deutschen mit dem Zivilisationsbruch leben, den der Name "Auschwitz" markiert. Die Journalistin Andrea von Treuenfeld folgt dieser Geschichte. Am Mittwoch, den 13. Oktober um 19.30 Uhr kommt Andrea von Treuenfeld nach Hainsfarth. In der Synagoge trägt sie aus ihrem Buch „Leben mit Auschwitz Momente der Geschichte und Erfahrungen der dritten Generation“ vor.
Die Überlebenden des Holocaust konnten über das Geschehene oft nicht sprechen. Doch die Traumata des Erlittenen wirkten auch im Stillen und gerade dort: Überlebende und ihre Kinder beschwiegen das Unfassbare, um einander zu schützen und dem Schrecken nicht oder nicht noch einmal begegnen zu müssen. Anders die Generation der Enkel. Sie stellt den Großeltern nicht nur Fragen, auf die sie auch Antworten bekommt. Sie erlebt Auschwitz zudem als ein historisches Faktum, das in den 75 Jahren, die seit der Befreiung des Lagers vergangen sind, beschrieben und analysiert, interpretiert und bearbeitet wurde. Was aber heißt und bedeutet Auschwitz dann für diese Dritte Generation?
Andrea von Treuenfeld versammelt Zeugnisse von Enkelinnen und Enkeln von Auschwitz-Überlebenden. Es sind oft berührende, manchmal erschütternde und immer nachdenkenswerte Berichte darüber, wie wirkmächtig das Geschehen von damals im Leben von Menschen auch heute noch ist. Auschwitz war nicht nur gestern, Auschwitz ist heute – immer noch und bleibend.
Der Abend findet im Rahmen der Interkulturellen Wochen statt. Veranstaltet wird er vom Freundeskreis der Synagoge Hainsfarth, dem Evangelische Bildungswerk Donau-Ries und Bücher Lehmann. Der Eintritt ist frei. Es gilt die 3-G-Regelung. Eine Anmeldung unter www.evang-bildungswerk-donau-ries.de oder Telefon 09081 / 7887-952 ist hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich.(pm)