Theodor-Heuss-Gymnasium Nördlingen

Schülerinnen gewinnen 1. Platz im Bayerischen Geschichtswettbewerb

Oberbürgermeister David Wittner überreicht den beiden Schülerinnen Franziska Eßmann und Anna Fischer des THG’s die Siegerurkunde zum 1. Platz im Bayerischen Geschichtswettbewerb.
v.l.: Robert Böse (Oberstudiendirektor), Franziska Eßmann und Anna Fischer (beide Schülerinnen THG), Andrea Kugler (Leiterin Stadtmuseum Nördlingen), Oberbürgermeister David Wittner Bild: Kristina Dederer / Stadt Nördlingen
Einen echten Knüller haben die Nördlinger Schülerinnen Franziska Eßmann und Anna Fischer (beide 13 Jahre) mit ihrem Extrablatt „Nördlinger neueste Nachrichten“ gelandet. Die beiden Mädchen, die die Klasse 7d des THG in Nördlingen besuchen, haben mit ihrem Beitrag zum Ende des 2. Weltkriegs in Nördlingen den 1. Preis des Bayerischen Schülerlandeswettbewerbs für Geschichte errungen.

„1945-Kriegsende in Bayern“ – so lautete die Themenstellung beim diesjährigen Geschichtswettbewerb „Erinnerungszeichen“, zu dem das Bayerische Kultusministerium im vergangenen Jahr aufrief. Franziska und Anna arbeiteten die Ereignisse, die ihre Heimatstadt in diesen Tagen prägten, in einer Zeitungsnotausgabe auf und machten daraus „Nördlinger Neueste Nachrichten“ – Ein Extrablatt, wie es nie er-schienen ist...“. Sie berichten darin vom Bombenangriff auf St. Georg und dem heldenhaften Einsatz des Nördlinger Soldaten Andreas Egetemeyer für die friedliche Übergabe der Stadt an die US-Streitkräfte.

Die Erzählung vom Leiden der Heimatvertriebenen, die in Nördlingen ein neues Zuhause gefunden haben, baut Anna Fischer auf der Geschichte ihrer eigenen Großeltern auf. Einen Eindruck von der kargen Kost der damaligen Zeit vermitteln die beiden Zeitungsmacherinnen mit verschiedenen Nachkriegsrezepten, aber auch Tauf-, Hochzeits- und Todesanzeigen fehlen in diesem Extrablatt nicht.

Betreut wurde die Arbeit durch die Leiterin des Nördlinger Stadtmuseums Andrea Kugler. Sie begleitete die Beiden zur Recherche ins Nördlinger Stadtarchiv und ins Kirchenarchiv von St. Georg, um Einblick in Originaldokumente der damaligen Zeit nehmen zu können. Nachforschungen in den eigenen Familien flossen ebenso in die Arbeit ein wie Informationen und Quellen aus der Sonderausstellung des Nördlinger Stadtmuseum „13 Jahre – 13 Dinge“.

Da auch in diesem Jahr eine Preisverleihung in großem Rahmen durch Kultusminister Piazolo coronabedingt nicht möglich war, lud Oberbürgermeister David Wittner die beiden Forscherinnen ins Nördlinger Rathaus und übergab stellvertretend die Siegesurkunden an die beiden Nach-wuchsforscherinnen. In einer kurzen Ansprache würdigte er, dass sich Anna und Franziska dieses schweren Themas angenommen haben. Er betonte wie wichtig es sei, die Erinnerung an diese finstere Zeit lebendig zu halten, um eine Wiederholung der damaligen Verbrechen zu verhindern.

Oberstudiendirektor Robert Böse übernahm es, die Grußworte von Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo zu übermitteln, der sich „beeindruckt von den fundierten Rechercheergebnissen und kreativen Beiträgen“ der Siegerinnen zeigte. In der von Schulleiter Böse verlesenen Laudatio wurde neben der versierten und spannenden Aufarbeitung des Themas auch die „hohe Qualität ihres Beitrags und ihr journalistisches und historisches Talent“ hervorgehoben.

Gleichfalls beindruckt vom Engagement der Jugendlichen übermittelte auch Landtagspräsidentin Ilse Aigner ihre Glückwünsche. Sichtlich stolz auf seine Schülerinnen, schloss sich Böse diesen Glückwünschen an. (pm)