In der Vergangenheit haben die Schulbibliothek des Theodor-Heuss-Gymnasiums und die Nördlinger Stadtbiblithek immer mal wieder zusammengearbeitet, wenn es sich ergeben hat. Jetzt haben die beiden Bibliotheken ihre Zusammenarbeit schriftlich vereinbart. In einer Feierstunde wurde der offizielle Kooperationsvertrag unterzeichnet.
Nördlingen - In unserem von Medien geprägten Zeitalter verbreiten sich Nachrichten rasend schnell. Ebenso schnell machen aber auch Falschmeldungen oder alternative Wahrheiten, wie es neuerdings heißt, die Runde. Nicht zuletzt deswegen ist es wichtig, das Schüler schon früh damit beginnen ihre Informationskompetenzen, ihre Diskursfähigkeiten und natürlich ihr Wissen auszubauen. Letzteres vor allem,um ihre Meinung mit Fakten untermauern zu können. All diese Fähigkeiten können die Schüler mit Hilfe von Büchern erlangen. Aus diesem Grund haben sich die Stadtbibliothek Nördlingen und das Nördlinger Theodor-Heuss-Gymnasium dazu entschieden an einem Strang zu ziehen und in Zukunft noch enger zusammenzuarbeiten. Die Grundlage dieser Arbeit bildet ein Kooperationsvertrag der am heutigen Dienstag, 24. Januar 2017, von Landrat Stefan Rößle und Nördlingens Oberbürgermeister Hermann Faul im Rahmen einer Feierstunde in der Nördlinger Stadtbibliothek unterzeichnet wurde.
Mit "lebendigen" Veranstaltungen zum Lesen motivieren
Kathrin Häffner von der Stadtbibliothek Nördlingen, freute sich in ihren einleitenden Worten besonders darüber, dass der Vertrag nun endlich unter "Dach und Fach" gebracht werden konnte und die "viele Arbeit" die in diese Kooperation investiert wurde nun endlich belohnt wird. Ab jetzt verfolge man ein gemeinsames Ziel, so Häffner. Man wolle den Schülern den Spaß am Lesen vermitteln und ihnen beim Ausbau ihrer Recherchekompetenzen behilflich sein. so Häffner weiter. Dieses Ziel wollen die Verantwortlichen durch "lebendige Veranstaltungen" erreichen. Für die Zukunft stehen deshalb Autorenlesungen und besondere Veranstaltungen wie etwa Book Slams auf dem Plan.
In seiner einführenden Rede sprach Thomas Abele, der am THG unterrichtet und zudem die Schulbibliothek betreut, davon, dass die Unterzeichnung nicht nur das Ziel sondern zugleich der Startpunkt für etwas Neues darstelle. "Kooperationen hat es in der jüngeren Vergangenheit öfter gegeben. Zum Beispiel in Sonthofen oder Donauwörth", sagte Abele. Von einem Automatismus könne man aber dennoch nicht sprechen, da für eine solche Kooperation auch immer die Bereitschaft der Beteiligten vorhanden sein müsse, führte Abele aus. Bei der Kooperation solle es sich, so Abele weiter, nicht nur um ein Konstrukt handeln, sondern es sei das Ziel diese Kooperation mit Leben zu füllen. Im Anschluss an die einführenden Worte von Thomas Abele unterzeichneten Landrat Stefan Rößle und Oberbürgermeister Hermann Faul den Kooperationsvertrag.
Stadt verspricht Unterstützung
In seinen Grußworten, die sich der Unterzeichnung anschlossen, zeigte sich Rößle erfreut über die Kooperation der beiden Bibliotheken und merkte an, dass eine solche Kooperation dazu beiträgt den Schülern einen Anreiz zu schaffen, mehr zu lesen. Vor allem das breitere Angebot spiele dabei eine Rolle. Zudem sei es für die beiden Bibliotheken nun auch möglich staatliche Fördermittel zu erhalten. Insgesamt begrüße er die Kooperation sehr und freue sich darüber, dass die beiden Bibliotheken "so gut miteinander können".
Auch der Schulleiter des THG, Robert Böse, richtete einige Worte an die Anwesenden. Besonders wichtig war ihm der Gedanke, dass Bücher den Schülern ermöglichen eine Meinung zu haben und diese auch in politischen Auseinandersetzungen zu vertreten: "In der heutigen Zeit ist es wichtig sich behaupten zu können, vor allem dann, wenn Wahrheiten plötzlich diskussionsfähig werden".
Im Anschluss an die Ausführungen von Robert Böse schlossen sich noch die Grußworte des Oberbürgermeister an: "Von Anfang an habe ich gespürt, dass hier etwas zusammenwächst, was zusammengehört und mich gewundert, dass das nicht schon früher passiert ist." Seiner Meinung nach sei die Kooperation nicht nur für die Kinder gut, sondern auch für die Eltern, die die Pflicht hätten, ihre Kinder an das Lesen heranzuführen. Den beiden Bibliotheken versicherte Faul außerdem die Unterstützung der Stadt: "Was wir von Seiten der Stadt tun können, tun wir."