30. November 2020, 08:26
Ludwig-Bölkow-Berufsschule

Etwas Gutes für die Umwelt

Im Bild von links: Kilian Welser StR, Peter J. Hoffmann OStD, Christine Anselmi-Wüst Bild: privat
Schüler und Schülerinnen der Ludwig-Bölkow-Berufsschule nahmen vom 23. November bis 27. November an der diesjährigen Europäischen Woche der Abfallvermeidung teil. Initiiert wurde die Aktion von der Europäischen Kommission.

„Ziel an der Schule ist es, die Lernenden für Themen der Abfallvermeidung, aber auch zur Wiederverwendung zu sensibilisieren“ so der Schulleiter Peter J. Hoffmann. Das diesjährige Motto der Veranstaltung war „Invisible Waste“, also der unsichtbare Müll. Der Fokus lag an der Schule auf Einwegplastikflaschen und auf der Vermeidung von Zigarettenabfällen auf dem Schulgelände. Unterstützung kam dabei vom Abfallwirtschaftsverband Nordschwaben und von der Plogginggruppe der Transitiontownbewegung Donauwörth.

Im Schulalltag fällt täglich viel Müll an. Es wird bereits getrennt: Papier, Verpackungsabfälle und Restmüll werden an der Berufsschule sortiert entsorgt. Trotzdem fällt ein Verpackungsprodukt besonders auf. Am Tisch der Schüler und Schülerinnen und im Lehrerzimmer findet sich die ein oder andere Einwegplastikflasche. Die Flaschen werden weitgehend von den Verursachern des Mülls selbst entsorgt, da es auf die Behältnisse schließlich Pfand gibt. Mit der Abgabe der Flasche verschwindet auch die Müllproblematik aus den Köpfen der Verbraucher. Manche Schüler meinten sogar, dass eine Pfandflasche immer auch eine Mehrwegflasche sei. Leider ist der Weg des Plastikmülls mit der Rückgabe im Supermarkt nicht zu Ende. Der Müll ist nur nicht mehr sichtbar. Eine Plakataktion der zehnten Klassen der Büromanager klärte hierzu auf. So fanden die angehenden Kaufleute heraus, dass bereits bei der Rückgabe vier Prozent der Flaschen fehlen und die Recyclingquote nur bei 34 Prozent liegt. Was nicht recycelt wird, landet irgendwo um daraus minderwertigere Produkte herzustellen. Man spricht hier von Downcycling. Schüler verwenden gern Plastikflaschen, da sie nicht zerbrechen können und leicht sind. Kilian Welser, Umweltbeauftragter der Schule, weißt hierbei auf die Verwendung von PET-Mehrwegflaschen hin. „Diese schneiden in der Ökobilanz besser ab und bieten die gleichen Produkteigenschaften“ so Welser. 

Ein Dauerthema ist und bleibt trotz eines Rauchverbots auch die Entsorgung der Kippen im Außenbereich der Schule. Zeitdruck, Bequemlichkeit oder zu geringes Bewusstsein für die Problematik veranlasst Raucher und Raucherinnen nicht nur an der Ludwig-Bölkow-Schule, sondern weltweit dazu, abgerauchte Zigaretten in der Umwelt zu entsorgen. Es sind so viele und man hat sich schon so an den Anblick der Kippen gewöhnt, dass es den meisten Menschen gar nicht mehr auffällt. Christine Anselmi-Wüst von der Plogginggruppe Donauwörth erklärt, dass vier von fünf Zigaretten unachtsam auf den Boden geworfen werden. Jährlich sind dies geschätzt weltweit 4,5 Billionen Zigarettenstummel. Die kleinen Kippen haben es in sich. Im Wasser oder bei Regen löst sich hier ein Cocktail an Giftstoffen und verschmutzt Gewässer und Böden. „Kippen einfach auf den Boden zu schmeißen geht gar nicht“, betont der Religionspädagoge Manfred Höchenberger, dem die Thematik besonders am Herzen liegt. Auf seine Idee hin wurden daher den rauchenden Schüler sogenannte Taschenaschenbecher durch die Schülermitverwaltung angeboten. Die kleinen Dosen aus Metall können unterwegs als Ascher verwendet werden, wenn mal kein größerer in der Nähe ist. Eine Tagessprecherin erklärte, dass es auch einfach cooler ist, die abgerauchte Zigarette wegzuschnippen. Hier bedarf es einem Umdenken, welches vielleicht durch Aktionen wie diese entsteht.

Erste Besserung zeigte sich durch die Verwendung des Umfrage-Aschenbechers, einer Leihgabe der Transitiontownbewegung. Die aus Schülersicht spannende Frage „Burger King oder Mc Donalds“ veranlasste so manchen Schüler und so manche Schülerin die Kippe als Abstimmungsmittel einzusetzen und damit ordnungsgemäß zu entsorgen. Die Schule überlegt nun, ob man so einen Aschenbecher selbst anschaffen kann. (pm)