Staatsministerin Melanie Huml (4. v. l. ) bei ihrem Besuch im Landratsamt in Donauwörth. Bild: Thomas Oesterer
Bei ihrem Besuch in Donauwörth überbrachte Staatsministerin Melanie Huml tolle Neuigkeiten. Künftig unterstützt der Freistaat Bayern das Projekt "1000 Schule für unsere Welt" mit einem Betrag von 500.000 Euro.

Bereits 2018 wurde im Landkreis Donau-Ries auf Initiative von Landrat Stefan Rößle das bundesweite Gemeinschaftsprojekt "1000 Schulen für unsere Welt" ins Leben gerufen und das mit durchaus beachtlichem Erfolg. So konnten in der Folge insgesamt 217 Projekte auf drei Kontinenten und über 20 Ländern umgesetzt werden - 63 Projekte davon mit Spendengeldern direkt aus dem Donau-Ries. Bei ihrem Besuch in Donauwörth informierte sich jetzt die bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales Melanie Huml persönlich über die erfolgreiche Initiative und hatte dabei eine echte Überraschung für alle Beteiligten mit im Gepäck: Der Freistaat Bayern unterstützt das Projekt "1000 Schulen" und den Bau neuer Schulen in Afrika mit einer Investition von 500.000 Euro. Der Betrag wurde so bereits im Haushalt für das Jahr 2023 hinterlegt, allerdings unter der Voraussetzung einer "Schulpatenschaft".

So übernimmt der Freistaat 90 Prozent der Kosten eines Schulgebäudes (rund 50.000 Euro), die Partnerschule die restlichen zehn Prozent. Im Zuge der Diskussionsrunde konnten direkt die Schulleiter*innen der Staatlichen Realschule Rain, der Grund- und Mittelschule Wallerstein und der Ludwig-Bölkow-Schule in Donauwörth für eine solche Patenschaft gewonnen werden. Konkret sollen damit drei Schulen in Togo und Senegal gebaut werden.

 

50.000 Euro für eine Schule in Afrika

Neben den Schulleiter*innen waren auch zahlreiche Schülerinnen und Schüler zum Informationsvormittag geladen und hatten dabei auch die Möglichkeit, Zwischenfragen zu stellen. Rund zwei Stunden berichtete Landrat Stefan Rößle über persönliche Erfahrungen mit "seiner" Initiative, die vielen Reisen nach Afrika und die positiven Effekte, die durch Schulbau einer einzigen entstehen. Demnach seien jeweils "nur" 50.000 Euro nötig, um ein Schulgebäude inklusive Sanitäranlagen finanzieren zu können. Dabei werden laut Rößle, Bauunternehmen direkt vor Ort beauftragt und dadurch nicht nur die Bildung, sondern auch die Wirtschaft in der jeweiligen Region gestärkt. Er selbst habe so bereits Geld für vier Schulen aufgebracht - für den Bau der ersten Schule sogar seinen Porsche verkauft. 

Bild: Thomas Oesterer

Huml: "Müssen auch in Deutschland faire Bedingungen für alle Menschen schaffen"

Rößle betont: "Auch viele einzelne Personen können zusammen sehr viel bewegen." Dabei spielte er gezielt auf das mögliche Engagement durch die Schülerinnen und Schüler an. Eine Meinung, die auch Staatsministerin Melanie Huml teilte. "Unser Staat lebt durch das Engagement seiner Bürgerinnen und Bürger", so Huml. Was sie damit meint: Auch im "Kleinen" und in unserem engeren Umfeld, wie z. B. in Vereinen könne bereits sehr viel Positives angestoßen werden und das ohne finanziellen Aufwand und direkt vor der eigenen Haustür. Das entscheidende Stichwort sei hier "Globale Gerechtigkeit". Man müsse auch vor Ort faire Bedingungen für alle Menschen schaffen und nicht nur in den ärmeren Regionen dieser Welt. Zum Abschluss ihres Besuchs trug sich Staatsministerin Huml noch in das Goldene Buch des Landkreises ein.