Panchina Rossa

Donauwörth setzt Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Am internationalen Tag gegen die Gewalt an Frauen weihte Oberbürgermeister Jürgen Sorrè (4. v. re.) gemeinsam mit Mitgliedern des Stadtrates, der stellvertretenden Landrätin Ursula Kneißl-Eder (li.) und Theresa Lechner, Fachbereichsleiterin des städtischen Sozialbüros (3. v. re.) die rote Bank am Donauspitz ein. Bild: Mara Kutzner
Seit Montag steht am Donauspitz eine unübersehbare rote Bank. Sie macht Gewalt gegen Frauen im öffentlichen Raum sichtbar, setzt ein Zeichen gegen häusliche Gewalt und appelliert an die Gesellschaft.

Laut Bundeskriminalamt wurden im Jahr 2023 über 180.000 Frauen in Deutschland Opfer von Häuslicher Gewalt. Die Dunkelziffer ist weitaus höher. Der Anteil an weiblichen Opfern, die im Zusammenhang mit partnerschaftlichen Beziehungen Opfer von Tötungsdelikten wurden, liegt bei 80,6 Prozent. Insgesamt wurden 360 Mädchen und Frauen Opfer vollendeter Taten. Demnach gab es 2023 beinahe jeden Tag einen Femizid in Deutschland.

Um auf diese alarmierenden Zahlen aufmerksam zu machen, setzen Städte weltweit mit roten Bänken ein deutliches Zeichen. Erstmals tauchte das Symbol gegen Gewalt an Frauen in Italien auf. „La pancchina rossa“ wurde in Perugia 2016 zum ersten Mal an öffentlichen Plätzen aufgestellt, zahlreiche Städte in Italien und auf der ganzen Welt folgten. Nachdem im März eine rote Bank in Nördlingen ihren Platz gefunden hat, folgt nun auch Donauwörth.

Am Montag, den 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen, wurde die rote Bank an der Friedenslinde am Donauspitz offiziell eingeweiht. Die rote Bank stehe nicht nur für Solidarität mit Betroffenen – sie sei auch ein Appell an die Gesellschaft, gemeinsam gegen Gewalt einzutreten, so Oberbürgermeister Jürgen Sorré. Stadträtin Kathrin Gleißner (Grüne) sagt, die rote Bank sei ein Symbol für Schutz und Solidarität. Um das Thema in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen, beantragte ihre Fraktion, die rote Bank in Donauwörth aufzustellen.

Neben einem Informationsschild ist auch eine Flyerbox angebracht, wo Betroffene Hilfsangebote und Kontaktinformationen finden.