Die Vorstandschaft wollen die jungen Zimmerermeister, die weitere Vorstandsmitglieder sind, künftig noch mehr in die Abläufe einbinden, damit sie in drei Jahren übernehmen können und wissen, was Sache ist. Obermeister Franz Motz bekräftigte: „Wir arbeiten als Team, damit danach keiner im Regen steht.“ So wurde der Donauwörther einstimmig wieder zum Obermeister der Zimmererinnung Donau-Ries gewählt, sein Stellvertreter bleibt der Nördlinger Zimmerermeister Günter Schnell.
Weitere Vorstandsmitglieder sind Michael Sieber (Grosselfingen), Stefan Taglieber (Oettingen), Dominik Rauter (Möttingen), Günter Enßlin (Möttingen) und Martin Stark (Auhausen). Als Schriftführer stellte sich Geschäftsführer Christoph Schweyer zur Verfügung, Rechnungsprüfer sind weiterhin Jürgen Grimmbacher (Nördlingen) und Markus Hönle (Wemding).
Nun steht unter anderem die Vorbereitung auf die Donau-Ries-Ausstellung an. Die Zimmerer gehen derzeit die Möglichkeiten durch, um Mädels und Buben, die am Stand vorbeikommen, dazu zu bringen, mitzumachen und den Spaß am Arbeiten mit Holz zu entdecken. Dass es entscheidend ist, bei der Nachwuchsgewinnung junge Leute an die vorderste Front zu schicken, waren sich die Zimmerer einig. Auch beim Berufswegekompass in Harburg habe sich gezeigt, betonte Motz: „Die jungen Leute wollen mit Jungen kommunizieren.“ Deshalb sei es bei der Besetzung der Stände wichtig, stets genug Auszubildende und Mitarbeiter unter 30 einzuteilen, folgerte sein Stellvertreter Günter Schnell.
Ausbildung künftig in Donauwörth
Lehrlingswart Günter Enßlin berichtete von den laufenden Planungen des Landkreises an der Berufsschule Donauwörth. Die Zimmerer-Auszubildenden aus dem Landkreis Donau-Ries, Dillingen und Teilen benachbarter Landkreise werden künftig hier unterrichtet. In Zusammenarbeit mit den Architekten und Lehrern überlegt der Landkreis derzeit, welche Größe und Ausstattung notwendig und sinnvoll ist. Die Halle soll soweit möglich in Holzbauweise erstellt werden.
Der kürzere Weg – momentan müssen die Nachwuchskräfte mehrere Wochen im Jahr zum Blockunterricht nach Immenstadt – soll die Entscheidung der jungen Leute für eine Ausbildung zum Zimmerer erleichtern. Obermeister Motz blickte bereits auf die Zeit, wenn die Räume zur Verfügung stehen: „Sie könnten außerhalb der Schulzeit für Fortbildungen genutzt werden, zum Beispiel zum Treppenbau.“
Ein weiterer Vorschlag des Obermeisters zielte auf die Anliegen von Zimmererfrauen. Er regte an, eine Frauenbeauftragte in den Vorstand zu berufen. Die Mitglieder dürfen gerne Vorschläge machen, wer sich vorstellen könnte, diese Aufgabe zu übernehmen. Um den Holzbau zu fördern, könnten auch Infoveranstaltungen für Kommunen und Privatleute organisiert werden.
Obermeister Motz berichtete von Terminen, die er an verschiedenen Schulen wahrgenommen hatte, um den Schülern, die Interesse am Beruf des Zimmerers haben, Rede und Antwort zu stehen. Hier merkte Geschäftsführer Schweyer an, dass weiterführende Schulen, also auch Gymnasien, inzwischen verpflichtet seien, über das Handwerk zu informieren. Doch bei der Theorie solle es nicht bleiben: „Die Schüler und Schülerinnen sollen die Möglichkeit haben, in Betriebe zu kommen.“
Als Beispiel nannte der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Nordschwaben den Entdeckerbus im Landkreis Dillingen, der an einem Tag zwei bis drei Handwerksbetriebe anfährt, in denen die jungen Leute die Abläufe erkunden können. (pm)