Am 23. September 1919 kamen 30 Bürger zusammen und gründeten den Herkheimer Spar- und Darlehenskassenverein. Gerne wollte man das Jubiläum im vergangenen Frühjahr im Rahmen der Mitgliederversammlungen der Raiffeisen-Volksbank Ries mit vielen Menschen feiern. Der Termin wurde verschoben, aber auch in diesem Jahr sind große Feste nicht planbar. „Wir wollen den Herkheimern natürlich trotzdem gratulieren“, sagt Paul W. Ritter, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen-Volksbank Ries.
140 Jahre Genossenschaft
Die heutige Genossenschaftsbank fußt schließlich auf 60 dieser kleinen Genossenschaften (und einer Volksbank). „Schon vor über 140 Jahren haben sich Menschen im Ries in Genossenschaften zusammengeschlossen, um gemeinsam mehr zu erreichen, so auch in Herkheim vor rund 100 Jahren“, sagte Ritter. Daraus entstand die heutige Raiffeisen-Volksbank Ries mit über 22.000 Mitgliedern.
Wenige Unterlagen und Protokollbücher aus Herkheim sind erhalten: 1919 war der erste Vereinsvorsteher der Herkheimer Genossenschaft der Landwirt Friedrich Strauß.
Aufsichtsratsvorsitzender war Fritz Beil, ebenfalls Landwirt. Als Rechner wurde der Landwirt Fridolin Reicherzer gewählt. Die Mitgliederzahl stieg kontinuierlich. Sie lag 1935 bei 38, und im Jahr 1960 bei 44. Die Bilanzsumme des Jahres 1960 betrug 130.000 D-Mark. Am 6. Juni 1968 fusionierte die Raiffeisenkasse Herkheim schließlich mit der Nachbar-Genossenschaft in Reimlingen.
Spenden für drei Vereine
Zum 100-jährigen Gründungsjubiläum hat die RVB Ries an die drei Vereine in Herkheim jeweils 250 Euro Spenden ausgereicht. Die Adlerberg-Schützen haben die Spende für die Anschaffung einer Luftpistole verwendet. Die Feuerwehr Herkheim investierte die Spende für den Defibrillator, der am Feuerwehrhaus installiert wurde. Der Dorfverein verwendete das Geld, um den Osterbrunnen zu dekorieren – auch ein schönes Zeichen, dass man selbst unter erschwerten Bedingungen und Kontaktbeschränkungen zusammen, wenn auch nicht gemeinsam, etwas bewegen und den Menschen Nutzen und Freude bringen kann. (pm)