Seit 1983 lobt die RVB Ries eG den Rieser Heimatpreis aus, um Menschen und Institutionen auszuzeichnen, die sich in besonderem Maße um das Ries verdient gemacht haben und mit ihrem Engagement die Heimat noch lebenswerter machen. „Viele schaffen mehr“: Das ist der Leitgedanke der Genossenschaften, sagte Paul W. Ritter, Vorstandsvorsitzender der RVB Ries eG, bei der diesjährigen Verleihung des Preises am 24. September im Stadtsaal Klösterle in Nördlingen. Verbundenheit untereinander und die Verbindung zur Heimat seien schon immer Bestandteile der RVB-Firmenphilosophie, man sei stolz auf die Vielfalt der Heimat. Die Bank unterstütze gerne diejenigen, die die Heimat bereichern, und das ist bei den Freunden des RiesKraterMuseums definitiv der Fall.
Was der Verein leistet
Der dieses Jahr prämierte Verein setzt sich für die kulturelle und wissenschaftliche Entwicklung im Ries ein und unterstützt mit der ehrenamtlichen Arbeit seiner Mitglieder das Rieskratermuseum (RKM) in Nördlingen. Dieses geologische Spezialmuseum beschäftigt sich mit der Entstehung und Bedeutung von Impaktkratern und besonders dem Nördlinger Ries, das vor circa 15 Millionen Jahren durch den Einschlag eines Meteoriten geschaffen wurde.
Der Verein Freunde des RiesKraterMuseums e.V. hat es sich u.a. zur Aufgabe gemacht, Wissenschaft und Volksbildung ebenso zu fördern wie die geowissenschaftliche Erforschung es Rieses, wissenschaftlich wertvolle Objekte anzukaufen, Publikationen herauszugeben, Ausstellungen zu unterstützen sowie Vorträge und Exkursionen zu organisieren. Zu den wichtigsten Projekten der jüngeren Vergangenheit gehören der Aufbau einer wissenschaftlichen Bibliothek für die Ries- und Impaktliteratur, der Ankauf des Meteoriten Stubenberg samt Präsentation im sogenannten „Meteoriten-Raum“ sowie die Gründung der K.-A. Frickhinger Stiftung, die Arbeiten von Schüler*innen und Studierenden prämiert, die sich mit der Geologie und Entstehung des Naturraums Nördlinger Ries beschäftigen.
Lob von allen Seiten
Beim Festabend am vergangenen Freitag, von RiesJAZZ hervorragend musikalisch begleitet, gratulierten Landrat Stefan Rößle und Nördlingens Oberbürgermeister David Wittner dem Verein zu der Auszeichnung. Die Freunde des RiesKraterMuseums machen die Thematik des Rieskratermuseums einer breiten Masse zugänglich, so Rößle. Sie schaffen ein Bewusstsein für die Einzigartigkeit unserer Heimat.
Der RVB Ries dankte Landrat Rößle für die Auslobung des Preises, und OB Wittner tat es ihm gleich: Die Stiftung des Preises trage zur Stärkung des Heimatbegriffes bei, so Nördlingens Oberbürgermeister. Der Verein mache sich seit 30 Jahren in besonderer Weise um die Heimat bemüht, und er hoffe, dass der Rieser Heimatpreis für die Mitglieder ein Ansporn sei, das auch in Zukunft zu tun.
Renommierter Laudator mit besonderer Verbindung ins Ries
Die Lobrede auf den Preisträger hielt Prof. Dr. Kai Wünnemann, der Leiter der Abteilung Impakt- und Meteoritenforschung am Museum für Naturkunde in Berlin. Es sei ihm ein besonderes Anliegen, die Arbeit des Vereins zu würdigen, sagte der Laudator. Wünnemann kommt seit 25 Jahren ins Ries, um zu forschen, und sei immer wieder erstaunt über die Verbundenheit der Menschen mit dem Rieskrater.
Das Riesereignis sei allen hier stets präsent. Immer sei er auf Interesse und Begeisterungsfähigkeit gestoßen – das sei ein Ausdruck der Heimatverbundenheit, die der Verein fördere. Die Freunde des Rieskratermuseums würden Wissenschaftlern helfen, mit Bürgern in Kontakt zu treten. „Ihr habt euch in herausragender Weise um das Ries verdient gemacht“, lobte Prof. Wünnemann, der außerdem die Leistungen der früheren Vereinsvorsitzenden Dr. Wulf-Dietrich Kavasch und Ralf Barfeld mit Ehefrau Gisela Pösges sowie des aktuellen Vorsitzenden Dr. Oliver Sachs und mehrerer weiterer Mitglieder hervorhob.
Preis zeigt: Sie tun das Richtige
Dr. Oliver Sachs nahm den Preis, bestehend aus Urkunde, Trophäe und 5000 Euro Preisgeld, schließlich entgegen. Er habe die Verleihung des Rieser Heimatpreises an engagierte Vereine und Personen jedes Jahr in der Presse verfolgt, wie zum Beispiel an Dr. Kavasch und Alt-Oberbürgermeister Paul Kling, die auch Gründungsmitglieder des Vereins Freunde des Rieskratermuseums waren. Zu diesem Kreis zu gehören „ist uns als Verein eine große Ehre“, so Dr. Sachs. Es sei ein Ansporn für die Zukunft und zeige, dass man das Richtige tue.
Zum Abschluss seiner Dankesrede erwies Dr. Sachs in einem emotionalen Moment noch der Witwe des im Februar verstorbenen ehemaligen Vorsitzenden Dr. Kavasch sowie seinem Vorgänger im Amt Ralf Barfeld die Ehre, den Preis mit ihm anzunehmen - ein würdiger Schlusspunkt einer Preisverleihung, bei der am Ende auch Zeit war, sich wieder einmal zu begegnen und auszutauschen (es galt die 3G-Regel).