Der VfB Oberndorf feierte neulich sein 70-jähriges Vereinsjubiläum. Langjährige Mitglieder wurden für ihre fortwährende Treue geehrt.
Oberndorf - Drei Tage feierte der VfB Oberndorf sein 70-jähriges Vereinsjubiläum auf dem Sportgelände. Nachdem am Freitagabend der Ballonkünstler Tobi van Deisner die Besucher mit seiner Show begeisterte, standen am Samstagabend die diesjährigen Meistermannschaften im Vordergrund. Die Fußballer aus der A-Jugend, die 1. und 2 Mannschaft sowie die Tennisdamen freuten sich über die Ehrung sowie über die gefüllten Pokale. Zuvor konnte der Kirchenchor ihren Sieg beim traditionellen Ortsvereinsturnier der Stockschützen feiern. Am Abend gab die Musikkapelle „d’Holzheimer“ ihr Bestes und brachten eine riesen Stimmung ins Zelt.
Der Festsonntag stand ganz im Zeichen der Ehrungen. Sieben Mitglieder konnten für 70 Jahre Mitgliedschaft geehrt werden. Präsident Stefan Rößle hatte dazu persönlich eingeladen und war sehr beeindruckt von den Erzählungen der Senioren, die sich alle sehr dankbar zeigten, Mitglied beim VfB sein zu dürfen.
Bürgermeister Hubert Eberle ging in seinem Grußwort im Namen aller Ehrengäste auf die Bedeutung des VfB Oberndorf ein und dankte für die hervorragende Jugendarbeit in den einzelnen Sparten.
Eine große Überraschung gelang ihm im Anschluss mit der Verleihung des Ehrenzeichens der Gemeinde Oberndorf an Michael Korber für seine jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit für den VfB Oberndorf. Sichtlich gerührt nahm dieser die Auszeichnung entgegen.
Den Derby-Cup gewann zum dritten Mal in Folge der FC Mertingen. Er besiegte den TSV Asbach-Bäumenheim im Endspiel mit 3:1. Damit bleibt der Pokal in Mertingen. Den dritten Platz erreichte der Gastgeber VfB Oberndorf mit einem 2:1 gegen den SV Eggelstetten.
Zum Abschluss des Festes stand noch die BBQ-Bastard Kochshow mit Roman Scheller auf dem Programm. Er gab interessante Tipps rund um das richtige Grillen. Das Kochduell zwischen Präsident Stefan Rößle und Dieter Stempfle konnte Stefan Rößle knapp für sich entscheiden. (pm)
Zu den Ehrungen im Einzelnen:
[tie_slide] Johann Britzelmeir (86 Jahre, Jahrgang 1931)
- Schön, dass Du trotz gesundheitlicher Probleme dabei bist.
- Johann Britzelmeir spielte bereits in der Jugend beim VfB. Er war ca. 10 Jahre lang aktiv, erst als Außenläufer nach, Masny Ernst war er dann Mittelläufer. Johann Britzelmeir erzählte mir, dass man nicht immer ein Trikot hatte (teilweise hatte nur der Gegner eins). Er weiß noch viel aus seiner Jugendzeit beim VfB zu berichten; der erste Sportplatz am Franzosenbrückchen war wohl wirklich keine Augenweide; auch beim Fußballplatz am Schloss gab es Probleme mit den Anwohnern wegen Lärm; Johann Britzelmeir wies mich aber auch darauf hin, dass der Platz deswegen auch nicht besonders geeignet war, da sich immer wieder Zuschauer im Wald versteckten, wenn der Kassier kam und Eintrittsgeld wollte. [/tie_slide]
[tie_slide] Johann Keller (85 Jahre, Jahrgang 1932)
- Johann Keller war ebenfalls Jugendspieler und spielte später dann in der ersten Mannschaft linker Läufer. Acht Jahre lang hat er gespielt; in Erinnerung ist ihm vor allem noch, dass ihm Masny Ernst als Bimpf bezeichnet hat, da er doch recht klein war. Johann Keller denkt ebenfalls gerne an seine aktive Zeit beim VfB Oberndorf zurück, aber bei meinem Besuch zeigte er sich auch sehr dankbar, nach wie vor dazuzugehören. Mittlerweile brauche er nach einem schweren Sturz zwar eine Viertelstunde zu Fuß zum Sportplatz, aber wenn’s irgendwie geht ist er mit dabei. „Man hängt halt doch immer daran“. [/tie_slide]
[tie_slide] Hermann Klein (86 Jahre, Jahrgang 1931)
- Hermann Klein war als Jugendspieler mit dabei und weiß ebenfalls noch sehr viel aus früheren Jahren zu berichten; er kennt noch alle Spieler auf den Bildern von früher. Ein Bild der damaligen Jugendmannschaft ist auch in der Fotoausstellung zu sehen. Hermann Klein weiß noch, wie die ersten Spiele abliefen: Training gab’s keines, es gab schon einen Jugendbetreuer, aber man hatte ja auch nicht viel Zeit. „Wir hatten auch keine gescheiten Schuhe, die Absätze hingen weg. Wenn man einen richtigen Fußball hatte, war es schon etwas besonders.“ [/tie_slide]
[tie_slide] Erwin Langer (84 Jahre, Jahrgang 1933)
- Erwin Langer spielte anfangs einige Male in der Jugend mit, war aber ansonsten kein aktiver Spieler. Er hat bald wieder aufgehört, nachdem er einige Male eine drauf bekommen hat; Erwin Langer kann sich noch sehr gut an die ersten Fußballplätze erinnern: Er erzählte mir von Auffüllungen und Abtragungen, die notwendig waren. Das Auffüllmaterial wurde mit LKWs angefahren und dann mit Rollwagen auf die aufverlegten Gleise geschoben, verteilt; die Lastwagen wurden damals übrigens von Eberl und Burger gefahren. [/tie_slide]
[tie_slide] Egidius Schmid (85 Jahre, Jahrgang 1932)
- Egidius Schmid spielte nur in der Jugend. Anschließend hat er acht Jahre in München gearbeitet (Bekleidungsgeschäfte). Während dieser Zeit spielte er in Giesing und trainierte mit diesem Verein zusammen mit dem TSV 1860 München. Als er wieder zurück nach Oberndorf kam, fungierte er als Jugendtrainer, Trainer der ersten Mannschaft und der AH, die er auch mitgegründet hat. Seine Frau erzählte, dass er ein richtiger Hocker war, der nie heimging. Hedwig schilderte die Sonntage so: Man ging noch gemeinsam in die Kirche, danach aber war Frühschoppen mit Spielerbesprechung, dann das Fußballspiel und abends wurde die Kameradschaft gepflegt, Egidius kam vor 22 Uhr nicht heim. Ja, das lassen sich die Frauen heute nicht mehr so ohne Weiteres gefallen. Egidius Schmid half auch beim Stockschützenheimbau mit, Hedwig Schmid hat oft die Trikots gewaschen. [/tie_slide]
[tie_slide] Paul Wanzl (87 Jahre, Jahrgang 1930)
- Paul Wanzl war kein aktiver Spieler, er wurde immer wieder mal für Kurzeinsätze eingewechselt und half der Mannschaft aus, wenn Not am Mann war. Er war berufsmäßig viel unterwegs.
- Man schickte ihn einmal nach Neuburg, um ein Mannschaftstrikot zu organisieren. Ein Tauschgeschäft mit Fett, Eiern und Fleisch; Paul Wanzl ergatterte ein Trikot mit weißen Hosen, grünem Hemd und Kleeblatt auf der Brust. Eine Auswahl gab es damals nicht, man musste froh sein, überhaupt etwas zu bekommen. Verjährt ist mittlerweile, dass Gottfried Plendinger, der wegen Meckerns immer wieder einmal die Rote Karte gezeigt bekam, sich gerne den Spielerpass von Paul Wanzl auslieh und unter seinem Namen mitspielte. [/tie_slide]
[tie_slide] Walter Wanzl (83 Jahre, Jahrgang 1934)
- Walter Wanzl war Torwart in der Jugend, später spielte er in der 1. Mannschaft als Feldspieler.
- In den 50er und 60er Jahren war er Mannschaftskapitän und Teammanager der ersten Mannschaft. Eine Zeitlang hat er auch den Platz gemäht; damals musste man noch mit Balkenmäher arbeiten; beim Besuch erzählten mir seine Kinder, dass auch sie mithelfen mussten, wenn es ans Sportplatz mähen ging.
- Sie berichten auch davon, dass Walter insgesamt schon viel Zeit im Sportheim verbracht hat.
- 1970 wurde er auch Vorstand, er hatte das Amt 4 Jahre lang inne.
- Als Dank für seine vielfältigen Verdienste, wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. [/tie_slide]
Ehrung der Sieger vom Ortsvereinsturnier der Stockschützen
Bild: Seitz
Der Festumzug änlässlich des Jubiläums.
Bild: Seitz
Ehrungen der Mannschaften vom Derby-Cup.
Bild: Seitz