In der Stellungnahme der Landratsamtmitarbeiter heißt es: "Seit fast genau einem Jahr stellen sich nun unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Landratsamt mit beispielhaftem Engagement den großen Herausforderungen der Corona-Pandemie. Zusammen mit ihnen müssen wir diese zusätzlichen Anforderungen neben unseren originären Aufgaben verrichten. Zudem haben auch wir uns mit Personalausfällen wegen Quarantäne, Kinderbetreuung, Beschäftigungsverboten etc. auseinanderzusetzen. Weil wir sehr viel Sinn in unserer Arbeit sehen und weil wir gerne für die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis da sind, haben wir seither mehr als 12000 Überstunden aufgebaut, davon alleine fast 4000 Überstunden an den Wochenenden."
Grenze der Belastbarkeit überschritten
Es gebe, so die Stellungnahme weiter, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die seit fast einem Jahr an sieben Tagen pro Woche im Einsatz seien, "die Grenze der Belastbarkeit längst überschritten" hätten. Trotzdem sei Aufgeben keine Option, weil fast täglich neue Herausforderungen und Aufgaben an die Landratsämter weitergereicht würden, heißt es in dem Brief weiter.
In einer solchen "noch nie dagewesenen Belastungssituation" würden deshalb auch Fehler passieren, meinen die Verfasser der Stellungnahme. Auch das Vorgehen der Pressevertreter kommt im Brief zu Sprache. So sei es die Aufgabe einer verantwortungsvollen Medienlandschaft, fair und objektiv zu berichten sowie "bisweilen auch einmal aufzuzeigen, das Enormes geleistet wird und sehr Vieles auch gut funktioniert". Weiter äußern die Führungskräfte ihre Enttäuschung darüber, dass die regionale Presse derzeit vor allem über „Bad News“ berichte und dies ohne Rücksicht auf die verantwortlichen Menschen in der Behörde tue.
"Übrigens, auch unser Chef, Herr Landrat Stefan Rößle ist ein Mensch - ein sehr fleißiger, ehrlicher und werteorientierter Mensch. Er hat unumwunden eingestanden, geimpft worden zu sein und er lässt aus eigenem Antrieb heraus klären, ob sein Verhalten zu beanstanden ist. Sämtliche Führungskräfte und die Personalvertretung bekennen sich klar zu unserem Chef und Behördenleiter. Wir stehen uneingeschränkt hinter ihm", betonen die Verfasser des Briefs. (pm)